Ich war gerade nach Übersee gezogen, als ich erfuhr, dass mein Mann nach sechzehn Jahren Ehe ein Verhältnis hatte, hohe Schulden eingegangen war und übermäßig trank. Als ich einer Freundin davon erzählte, die ebenfalls Christliche Wissenschaftlerin ist, brachte sie das Gespräch auf meine Beziehung zu Gott.
Als lebenslange Christliche Wissenschaftlerin hatte ich gedacht, dass ich meine Beziehung zu Gott eigentlich immer an erste Stelle gesetzt hatte. Doch ich gebe zu, dass ich dieser Beziehung zu jener Zeit nicht gerade meine größte Aufmerksamkeit schenkte. Durch die Gespräche mit meiner liebevollen Freundin wurde mir klar, dass ich noch tiefer darüber nachdenken konnte, was es hieß, meine Beziehung zu Gott an erste Stelle zu setzen.
Ich fing an, von einer völlig anderen Warte aus zu studieren und zu beten als vorher. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wenn es uns gelingt, mehr Glauben an die Wahrheit des Seins als an den Irrtum zu haben, mehr Glauben an Geist als an Materie, mehr Glauben an Leben als an Sterben, mehr Glauben an Gott als an den Menschen, dann können uns keine materiellen Voraussetzungen daran hindern, die Kranken zu heilen und Irrtum zu zerstören“ (S. 368).
In den darauffolgenden zwei Jahren arbeitete ich daran, Gott mehr zu vertrauen. Eines Nachmittags besuchte ich einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft. Hinterher sprach ich mit dem Vortragenden, der außerdem Lehrer der Christlichen Wissenschaft war – jemand, der befugt ist, Elementarunterricht in der Christlichen Wissenschaft zu geben. Diese Unterhaltung brachte mich dazu, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, am Klassenunterricht teilzunehmen, und kurz darauf meldete ich mich an.
Inzwischen hatte es sich gezeigt, dass meine Ehe geschieden werden musste. Doch meine Unterkunft und mein Arbeitsvisum in dem anderen Land waren an meinen Familienstand gebunden. Außerdem sollte meine Arbeit in Übersee bald zu Ende sein, und mein Mann und ich mussten unsere Finanzen auf die Reihe bringen.
Dennoch schob ich all diesen Aufruhr beiseite, um in die Vereinigten Staaten zu reisen und am Klassenunterricht teilzunehmen. Mein Arbeitgeber genehmigte netterweise den nötigen Urlaub. Ich wusste, dass mein Fokus beim Klassenunterricht war, Gott wirklich an erste Stelle zu setzen, daher konnte ich darauf vertrauen, dass mein Leben und Wohl sicher in Gottes Hand waren.
Vor meiner Abreise in die USA hatte ich angefangen, nach einer Arbeitsstelle zu suchen, und gegen Ende des rund zweiwöchigen Unterrichts wurde mir eine hervorragende Stelle angeboten. Sie deckte nicht nur meine Umzugskosten ab, sondern schloss auch einen Firmenwagen ein. Meine praktischen Bedürfnisse wurden über jede Vorstellung hinaus gedeckt. Die Ehe wurde bald darauf harmonisch geschieden, und mein Ex-Mann und ich sind weiterhin Freunde. Die finanziellen Probleme wurden ebenfalls gelöst, und ich konnte an meinem neuen Wohnort sogar ein Haus kaufen. Kurz danach lernte ich einen sehr netten Mann mit Kindern kennen, den ich später heiratete.
Ich habe festgestellt, dass es für jeden Aspekt meines Lebens unverzichtbar ist, meine Beziehung zu Gott an erste Stelle zu setzen, und bin so dankbar, weiterhin zu lauschen und der göttlichen Inspiration zu folgen.
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