Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die unmittelbaren Auswirkungen von Gebet

Aus der September 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. Mai 2022 im Internet.


Die Geschichte der Menschheit enthält viele Konflikte und Kriege. Doch zugleich hat es immer Menschen, Gruppen und Nationen gegeben, die für Frieden und Diplomatie sowie mehr Verständnis und Geduld in Bezug auf nationale und internationale Differenzen geworben haben.

Die Gebete vieler Leserinnen und Leser dieser Zeitschrift mögen sich aus Gewissensgründen darauf richten, alle Kriege und Konflikte zu beenden, weil sie nicht zu der Tatsache passen, dass Gott alles und ausschließlich gut ist. Das sind großmütige und wichtige Gebete, die einen wichtigen Aspekt des menschlichen Wachstums abdecken.

Doch ich möchte mich hier darauf konzentrieren, wie wir mitten in einem menschlichen Konflikt – ob so groß wie ein weltweit sichtbarer Krieg oder etwas Kleineres und Persönlicheres – wirksam beten können.

Jeder menschliche Konflikt beginnt, wenn die Meinungen von Menschen auseinandergehen. Auf welcher Seite eines Konflikts man auch steht, jeder Mensch besitzt einen angeborenen geistigen Sinn und eine unzerstörbare Einheit mit Gott, dem Guten.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gott das Prinzip alles Guten ist. Wenn wir das akzeptieren, dann akzeptieren wir auch, dass die Ideen dieses göttlichen Prinzips (das sind wir alle in unserer Eigenschaft als Gottes Kinder) eins mit diesem Prinzip sind. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Prinzip und seine Idee ist eins, und dieses eine ist Gott, allmächtiges, allwissendes und allgegenwärtiges Wesen, und Seine Widerspiegelung ist der Mensch und das Universum“ (S. 465–466). Die Idee ist nicht das Prinzip, aber sie kann weder im Denken noch Handeln von ihrer Quelle getrennt werden. Die Bibel verdeutlicht diesen Punkt überall. Sie betont außerdem, dass der Mensch, Gottes Idee, ein geistiges und unvergängliches Erbe hat (siehe 1. Petrus 1:3, 4). Das bedeutet, dass es äußerst effektiv sein kann, wenn wir unsere Gebete bezüglich Krieg auf diese Grundlage stellen und dann beständig die Tatsache unterstützen, dass der Einfluss dieses göttlichen Prinzips, Liebe, jedes Bewusstsein auf eine Weise berührt, die die jeweilige Person verstehen kann.

Da jeder von uns einen natürlichen geistigen Sinn hat, sind wir fähig zu erkennen, was richtig, wirklich und wahr ist. Dieses Bewusstsein kann unmittelbare Auswirkungen haben und den Charakter und das Herz eines Menschen umwandeln – manchmal in einem Atemzug. Auch kann es bei jemandem eine richtige Entscheidung und eine plötzliche Handlung im Denken anregen mit der Folge, dass Sicherheit und Frieden folgen.

Gebet in dieser Weise versucht nicht, eine andere Person in Übereinstimmung mit dem zu bringen, wie wir die Dinge sehen, sondern es erkennt, dass jedes Herz von Natur aus für Gott, das Gute, empfänglich und auf Ihn gerichtet ist, denn wir sind jeder der Ausdruck Gottes. Und wir können fest auf dem Verständnis beharren, dass nichts einen jeden Menschen davon abhalten kann, dies zu erkennen.

Diese Art von Gebet kann konkret das falsche Konzept in Angriff nehmen und zerstören, dass ein Mensch oder eine Gruppe Menschen in mentale Dunkelheit verfallen ist und nicht anders kann als gewalttätig zu werden. Das ist eine alte Lüge, und obwohl sie in Aufruhr zu kommen scheint, wenn ihr Blendwerk zerstört wird, kann sie dem Licht der Wahrheit bzw. göttlichen Liebe, das jedes Bewusstsein erreicht, nicht standhalten.

Anfang der 2000er-Jahre war ich Soldat in einem stürmischen Krieg. Ich wusste, dass viele Menschen in aller Welt auf machtvolle Weise für Frieden und ein Ende des Aufruhrs beteten. Doch ich kenne auch persönlich eine Handvoll Menschen (und bin sicher, dass es viel mehr gibt), die unermüdlich und konkret jeden Tag auf ihrem „Gebetsposten“ waren, um gezielt die Sicherheit und das Wohl aller zu unterstützen, die von den Kriegshandlungen betroffen waren. Die Wertschätzung der unterbrechungsfreien Fähigkeit des Menschen, das Gute zu erkennen und zu achten, machte den Kern dieser Gebete aus.

Während der Zeit, die ich in diesem Konflikt verbrachte, musste ich Soldaten führen und oft schnelle und sachkundige Entscheidungen treffen. Ich habe jeden Morgen in meinen Gebeten anerkannt, dass meine höchste Pflicht darin bestand, für den Einfluss der göttlichen Liebe, Gottes, empfänglich zu sein und unverzüglich auf deren höhere geistige Impulse zu reagieren.

Als wir einmal das Ziel eines Überraschungsangriffs wurden, war ich zunächst impulsiv und gab meiner Truppe schlechte Anweisungen. Doch einen Augenblick später fühlte ich, wie Stille und Klarheit den mentalen Nebel vertrieben. Ich wusste, dass diese Stille von Gott ausgegangen war. Sofort erteilte ich einen Gegenbefehl, der sinnvoll war und die Sicherheit aller wahrte. Anstatt, dass die Situation eskalierte, wurde sie zügig deeskaliert, was den Umstehenden und den direkt Betroffenen sehr zugute kam.

Ich kann mich an viele Fälle erinnern, in denen sich mitten in einem taktischen Vorgang ein sicherer und friedvollerer Weg auftat – Fälle, in denen ich oder jemand anderes in der Truppe einen Impuls für eine Lösung und Harmonie wahrnahm und treu befolgte. Und ich glaube, dass viele von uns immer mehr einen höheren Weg durch das erkannten, was sich wie ein „finsteres Tal“ anfühlte (siehe Psalm 23:4). Für mich war dieser höhere Weg das, worauf Christus Jesus seine Nachfolger hinwies – ein klares Bewusstsein von der Allmacht des Geistes, Gottes. Dieses intrinsische Bewusstsein, das Jesus seinen Nachfolgern vermittelte, hob sie alle über die Wogen von Furcht und Konflikt, und sie konnten die Macht und das geistige Verständnis fühlen und sehen, die seinem Befehl an den Wind und die Wellen zugrunde lag: „Schweig und verstumme!“ (Markus 4:39).

Die konkrete Unterstützung, die Sie dem geistigen Sinn jedes Einzelnen – ob Täter oder Opfer – zukommen lassen, ist eine machtvolle und direkte Hilfe. In dieser Art von Gebetswache wird niemand ausgelassen; sie dringt auf jede Ebene der Beteiligten vor, vom gemeinen Soldaten bis hin zum obersten Führer, während der Christus jeden Gedanken in Übereinstimmung mit der Wahrheit bringt.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 2022

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.