Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Kann Intelligenz künstlich sein?

Aus der August 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 15. Januar 2024 im Internet.


Bei der Segelregatta America’s Cup 2013 in der Bucht von San Francisco lag Oracle, das Boot der Vereinigten Staaten, weit abgeschlagen hinten. Neuseeland, das gegnerische Team, hatte einen Vorsprung von 6:0 und brauchte nur noch drei Punkte, um den Sieg zu erringen.

Das US-Boot wurde von einem komplexen Computerprogramm gelenkt, das mit dem Ziel geschrieben worden war, dessen Leistung zu optimieren. Nun beschloss der Kapitän, ein erfahrener Segler, dass er mehr vom Segeln verstand als ein Computer. Er setzte die Anweisungen des Computers außer Kraft und verließ sich auf sein eigenes Urteil. Das führte zum Sieg im vorliegenden Rennen, gefolgt von zwei weiteren Niederlagen. Doch durch das, was als eine der größten Aufholjagden in der Geschichte des Sports bezeichnet wurde, siegte das US-Boot in den darauffolgenden acht Rennen und gewann den America’s Cup nach einem Rückstand von 8:1.

Das wirft die Frage auf: Heutige Algorithmen befähigen einen Computer, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, Daten zu analysieren, aus Fehlern zu lernen und sich an Umstände anzupassen, ja, sogar überzeugende Aufsätze zu schreiben, doch werden Computer jemals die Fähigkeit besitzen, Inspiration und Intuition (das „Bauchgefühl“) zu erlangen, das menschliches Wissen durchdringt? Genauer gesagt, werden Computer jemals in der Lage sein, geistige Intuition, Inspiration und Führung von der göttlichen Intelligenz, Gott, zu erhalten – Kommunikation, die allein durch den geistigen Sinn stattfindet?

Der Begriff künstlich bezeichnet alles Menschengemachte, das nicht von Natur aus existiert. Somit haben wir künstliche Blumen, einen künstlichen See, ein künstliches Körperteil usw. Kann Intelligenz menschengemacht sein? Das hängt davon ab, was wir unter Intelligenz verstehen.

Diese Fähigkeit wird allgemein als im Gehirn erzeugt betrachtet. Doch die Christliche Wissenschaft postuliert, dass Gemüt, Intelligenz, göttlicher Geist, Gott, ist und dass der Mensch Gottes Widerspiegelung ist – das Bild und Gleichnis des Geistes, wie die Bibel erklärt (siehe 1. Mose 1:26, 27). Eine Widerspiegelung kann nichts aus sich heraus tun. Sie spiegelt einfach ihr Original wider und bringt es zum Ausdruck. Somit muss der Mensch – die wahre, geistige Identität eines jeden von uns – keine Intelligenz erlangen und kann sie auch nicht erzeugen; vielmehr besitzen wir Intelligenz kraft Widerspiegelung. Und diese Intelligenz ist nicht physisch. Sie entsteht nicht im Gehirn, sondern ist ein Bestandteil des göttlichen Geistes bzw. Gemüts, Gottes.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, drückt es so aus: „Der Glaube, dass eine weiche Substanz unter der Schädeldecke Gemüt sei, ist eine Verhöhnung der Intelligenz, eine Nachäffung des Gemüts“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 192). Intelligenz ist geistig, unbegrenzt, stets verfügbar, universal. Sie ist synonym mit göttlichem Geist, der wahren Substanz, und ewiger Liebe.

Die vielen wundervollen Werke Christi Jesu kamen durch seine Erkenntnis zustande, dass Gott die allen seinen Taten zugrundeliegende Intelligenz und Macht war. Er sagte: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch“ (Johannes 5:17). Er verließ sich bei allem, was er sagte und tat, auf Gemüt. Und dabei erkannte er die Gedanken der Menschen um ihn her und wusste genau, wie er auf ihre Sorgen, Missverständnisse und sogar ihre persönliche Vergangenheit eingehen musste.

Es gibt andere biblische Beispiele für Menschen, die göttliche Intelligenz widergespiegelt haben. Der Prophet Elisa konnte beispielsweise den König von Israel mehrfach warnen, wann und wo der König von Syrien einen Hinterhalt plante, und Daniel erkannte den Traum von König Nebukadnezar und dessen Deutung, obwohl sich der König nicht erinnern konnte, was genau er geträumt hatte. Diese Beispiele zeigen, dass es möglich und sogar ganz natürlich für uns alle als Gottes Nachkommen ist, uns bei allem Handeln, allen Entscheidungen und Antworten vollständig von Ihm führen zu lassen.

Dazu ist allerdings Demut vonnöten. Wir müssen bereit sein, auf Gott zu vertrauen und auf Seine Führung zu lauschen, statt zu versuchen, Probleme selbst zu lösen. Diese Herangehensweise ist ebenso richtig für einen unmittelbar auftretenden Bedarf wie für langfristige Entscheidungen. Als einmal mein Auto nicht ansprang und ich ein wenig in Panik war, fand ich schnell eine Lösung, als ich mental sehr still wurde und auf die Anweisung von Gemüt lauschte. Ich wurde dazu geführt, eine winzige Sechskantmutter am Pedal anzuziehen. Sie hatte sich gelöst, sodass das Pedal sich bewegte, der damit verbundene Seilzug jedoch nicht. Der gesamte Vorgang schien ein wenig unlogisch – ich hatte angenommen, dass das Gaspedal aus einem Stück gefertigt war, doch das war hier nicht der Fall. Und, was wichtiger ist, dieses geistige Lauschen hat mir auch Erkenntnisse und Führung bei größeren Angelegenheiten wie meiner Ehe beschert.

„Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muss sowohl im sogenannten physischen Bereich als auch im geistigen als allerhaben anerkannt werden“, lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit (S. 427). Ich habe festgestellt, dass das göttliche Gemüt die besten Problemlösungen bereitstellt, ob es um Mechanik, Gesundheit, Beziehungen, Finanzen oder politische Schwierigkeiten geht. Und warum nicht, da Gemüt, Gott, allwissend und allweise ist? Und ich habe festgestellt, dass mir dieses Verständnis hilft, hinsichtlich größerer, ja sogar globaler Probleme zu beten.

Ich will damit nicht sagen, dass wir Technologie den Rücken kehren sollen, obwohl zunehmend klar ist, dass wir sehr weise damit umgehen müssen. Sie kann hilfreich sein und uns viele alltägliche Aufgaben abnehmen. Aber Intelligenz ist gänzlich geistig, nicht materiell. Da ihr Ursprung in Gott, dem göttlichen Gemüt, liegt, ist sie weder künstlich noch menschlich, sondern unendlich, geistig, allgegenwärtig und allwissend und somit fähig, uns in allem zu führen, was wir brauchen, ob es eine lockere Schraubenmutter oder eine anmarschierende Armee ist.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 2024

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.