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Original im Internet

EDITORIAL

Keine sorgenvollen Gedanken hegen

Aus der August 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 18. Januar 2024 im Internet.


Was für eine verheißungsvolle Bibelstelle: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Anliegen lasst eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden“ (Philipper 4:6). Sie stellt allerdings hohe Ansprüche! Sorgt euch um nichts. Es hat den Anschein, als gäbe es jeden Tag vieles, um das man sich sorgen muss. Das Statistikamt der USA hat 2023 eine Umfrage durchgeführt, in der 50 Prozent junger Erwachsener in den Vereinigten Staaten regelmäßig beunruhigt sind. Das wird als Epidemie bezeichnet.

Doch es gibt einen Ausweg. Die Bibel berichtet von vielen Menschen, die von Furcht, Verzweiflung und Leid gerettet wurden, indem sie sich in Zeiten der Not direkt an Gott wandten. Solch ein Beispiel bringt der Prophet Jeremia. Von den Fehlern des Volkes Juda und dessen Weigerung überwältigt, die Fehler einzugestehen und ein Gott-zentriertes Leben zu führen, wandte sich Jeremia von Entmutigung ab, um Führung und Frieden bei Gott zu suchen. Ihm kam folgende beruhigende Mitteilung: „Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt und am Bach gewurzelt. Wenn Hitze kommt, fürchtet er sich nicht, sondern seine Blätter bleiben grün, und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern er bringt ohne Aufhören Früchte“ (17:7, 8).

Sich auf den Herrn zu verlassen bedeutet, Gott als erhaben über jeden Gedanken, jeden Kummer, jeden Menschen zu wissen. Ja, es bedeutet zu wissen, dass die göttliche Liebe allerhaben ist und alles regiert. Diese göttliche Tatsache stellt ein sicheres und unerschütterliches Fundament für unser Leben dar.

So viele unserer Ängste und Sorgen sind im Grunde nichts anderes als die Furcht, von etwas Gutem getrennt zu werden. Daher erlangen wir Freiheit durch ein besseres Verständnis von Gott als der all-guten, immer gegenwärtigen Liebe und vom Menschen als der vollständigen Widerspiegelung der göttlichen Liebe. Wenn wir verstehen, dass wir wirklich eins mit Gott sind, und die Wirklichkeit von Gottes vollkommener Natur und Tätigkeit akzeptieren, sehen wir eine Schöpfung, die vollständig gut und geistig ist. Diese Einheit befähigt uns, innezuhalten, statt kopflos zu reagieren, und dann liebevoll, statt angstvoll voranzugehen. Und wir beginnen, etwas von dem nicht zu unterdrückenden Frieden und der entsprechenden Freude zu fühlen, die mit einem Leben einhergeht, das darauf ausgerichtet ist, mehr über die göttliche Liebe zu lernen und diese umfassender zum Ausdruck zu bringen.

Jesu Beispiel in der Bibel zeigt uns, wie der Christus – die Göttlichkeit, die Jesus motivierte – das menschliche Bewusstsein erweckt und auf ein neues, verlässliches Fundament stellt, bei dem man sich um nichts sorgen muss. Angefangen mit seiner Versuchung in der Wüste und bis hin zu dem tiefen Ringen in Gethsemane musste sich Jesus gegen den Glauben an Sterblichkeit und die damit einhergehende Sorge wehren, und doch widerstand er erfolgreich der Kraft dieser Gedanken und blieb sich der Gegenwart Gottes bewusst. Der umwandelnde Einfluss des Christus gab ihm die Macht, den Traum der Sterblichkeit zu durchbrechen und den Trost und die Autorität Gottes zu erlangen. Derselbe Christus ist hier zugegen, um uns auf die einzige Grundlage für ein Vertrauen auf das Gute zu gründen, die es gibt: die Erhabenheit des Geistes. Diese Grundlage ist unzerstörbar, unverrückbar, immer gegenwärtig.

Jesus zeigte uns in seiner Bergpredigt, wie man mit jeder Art von Furcht umgeht: „Macht euch ... keine Sorgen und fragt nicht: ‚Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‘ ... Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen!“ (Matthäus 6:31–34, Hoffnung für Alle).

Jesus hat zwei grundlegende Argumente: 1. Konzentriert euch auf das, was Gott gibt, statt auf das, was ihr haben wollt, und 2. Schaut genau hin, was Gott jetzt tut, denn Sorgen und Angst richten sich auf später. Das kann man nur bewerkstelligen, wenn man sich seiner Einheit mit Gott und Gottes Allheit bewusst ist. Dann wird es selbstverständlich, Jesu Lehren zu befolgen. Wir sind alle dazu erschaffen, gottähnlich, unsterblich zu sein – und sind es auch –, daher können wir gar nicht anders, als den tiefen Wunsch zu verspüren, Gott-zentriert zu sein und uns auf das gegenwärtige Gute zu fokussieren.

Sorge entsteht vielfach durch den Versuch, Situationen in der menschlichen Existenz zu kontrollieren, über die wir schlicht und einfach keine Kontrolle haben. Und Furcht entsteht, wenn wir meinen, alles in unserem Leben hinge von uns ab. Doch die Christliche Wissenschaft zeigt, dass wir, wenn wir uns auf Gott stützen und uns der Erhabenheit und Fürsorge der göttlichen Liebe überlassen, zunehmend feststellen, dass wir Grund zur Freude statt Sorge haben. Unsere Freude gründet sich auf die unverrückbare Tatsache, dass unser Leben das von Gott kommende Gute dauerhaft widerspiegelt. Und wir lernen in dieser Wissenschaft, dass wir niemals verängstigte Sterbliche gewesen sind, deren Denken mit Sorge gefüllt ist. Wir waren schon immer die unsterblichen und furchtlosen Ideen Gottes, des göttlichen Gemüts.

Die Christliche Wissenschaft lehrt: „Bittet niemals für morgen; es ist genug, dass die göttliche Liebe eine immer gegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch nottut“ (Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften 1883–1896, S. 307).

Ist es möglich, sich um nichts zu sorgen? Aber ja, ganz und gar!

Larissa Snorek
Stellvertretende Chefredakteurin

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