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Original im Internet

So gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war

Aus der August 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 20. Mai 2024 im Internet.


Wenn Christinnen und Christen in einer bestimmten Situation die rechte Vorgehensweise herausfinden möchten, könnten sie fragen: „Was würde Jesus tun?“ Jedoch würde die Frage: „Was wusste Jesus, und wie kann ich das ebenfalls wissen?“ eher auf den Punkt bringen, was benötigt wird, um ein besserer Christ oder eine bessere Christin zu sein.

Beispielsweise wird im Lukasevangelium beschrieben, wie Jesus an einem Dorfeingang auf zehn Aussätzige traf. Sie blieben in einiger Entfernung stehen, wahrscheinlich um den Kontakt mit anderen zu vermeiden. Zu der Zeit wurde Aussatz entweder Sünde oder einem göttlichen Fluch zugeschrieben, sodass Passanten sich gefragt haben mögen, was diese Männer getan hatten oder wie man sie meiden oder einem ähnlichen Schicksal entgehen könne.

Aber als die Zehn Jesus riefen und um Hilfe baten, zögerte er offensichtlich nicht und kümmerte sich nicht um diese Fragen. Er forderte die Männer auf, direkt zu den Priestern zu gehen, mit der Erwartung, dass sie für rein erklärt werden würden – frei von Sünde und Krankheit. „Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie rein“ (siehe Lukas 17:12–19).

Was wusste Jesus, was andere nicht verstanden?

Obwohl es keine biblische Aufzeichnung von Jesu Gedankengang über sein Zusammentreffen mit den Aussätzigen gibt, wissen wir aus seinen Lehren, dass er Gott als das Gute, die Liebe kannte, die uns vollständig versorgt. Und er bewies, dass denen, die Gott darum bitten, Gutes zuteilwird.

Ich glaube, dass Jesus die Aussätzigen nicht irritierend, abstoßend oder furchterregend fand, sondern sie im Gegensatz zu ihrem Äußeren als erstes mit dem Verständnis sah, dass Gottes Güte tatsächlich anwesend war und dass die göttliche Liebe wahre Autorität und Macht hatte.

Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken. Auf diese Weise lehrte Jesus, dass das Reich Gottes intakt und universal ist und dass der Mensch rein und heilig ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 476–477).

Um mit dem anzufangen, was Jesus wusste, müssen auch wir mit Gott und Seiner immer-gegenwärtigen, geistigen Vollkommenheit und Macht beginnen, statt stillschweigend das zu akzeptieren, was wir zu sehen meinen.

Das mag dem menschlichen Gemüt als radikaler Standpunkt erscheinen, aber für uns als Kinder Gottes ist es völlig natürlich. Paulus schrieb: „Wir aber haben Christi Gesinnung“ (1. Korinther 2:16), und zeigte damit, dass wir alle in Wirklichkeit das geistige Verständnis haben, das Jesu Heilungswerk zugrunde lag.

Mrs. Eddy hat die Wissenschaft des Christentums entdeckt, die das aufzeigt, von dem Jesus wusste, dass es immer wissenschaftlich wahr war und sein wird und von uns allen in unserer Erfahrung bewiesen werden kann. Aufgrund dessen hat sie ihr Leben der Aufgabe gewidmet, anderen zu helfen, diese Wissenschaft zu verstehen und danach zu leben. Das Herzstück dieser Entdeckung ist die Erkenntnis, dass unabhängig davon, wie eindrucksvoll der materielle Zustand zu sein scheint, Geist, Gott, allerhaben, die eine wahre Ursache und das eine wahre Gemüt ist – und der Mensch der intelligente Ausdruck bzw. die intelligente Idee des Gemüts.

Um das selbst zu demonstrieren, müssen wir uns unserer kontinuierlichen Beziehung mit dem göttlichen Gemüt konsequenter bewusst sein. Wir müssen die Wirklichkeit dieser Beziehung anerkennen und Gottes Weisungen lauschen und befolgen.

Jesus verkörperte und lehrte ein moralisches Wertesystem, das auf der Liebe zu Gott und den Menschen basierte; um jedoch seine Lehre umzusetzen, bedarf es mehr, als ethische Regeln zu befolgen. Es erfordert Transformation, nicht nur dessen, wie wir sprechen und uns verhalten, sondern auch, wie wir denken.

Mrs. Eddy verweist auf den materiellen Begriff vom Leben und die verurteilende Negativität, die diesen begleitet, als „sterbliches Gemüt“. Paulus nannte es „Gesinnung des Fleisches“ oder „den alten Menschen“, der abgelegt werden muss, um dem „neuen Menschen“ Raum zu geben – Mann und Frau der Schöpfung Gottes, die Geist, göttliche Wahrheit, widerspiegeln.

Wissenschaft und Gesundheit beschreibt die „Wissenschaftliche Übertragung des sterblichen Gemüts“ in drei Graden (siehe S. 115–116). Es beschreibt einen rein physischen Sinn des Lebens mit seinem Gefolge von Befürchtungen, negativen Emotionen und mutwilligen Neigungen als unwirklich und zeigt, dass diese einem besseren Sinn vom Leben durch das Ausdrücken von moralischen Eigenschaften wie „Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Zuneigung, Barmherzigkeit, Hoffnung, Glaube, Sanftmut, Mäßigkeit“ Raum geben – bis Leben vollständig als geistig verstanden und ganz und gar als von Gott regiert und von göttlicher Güte erfüllt erkannt wird. Mrs. Eddy schreibt: „Im dritten Grad verschwindet das sterbliche Gemüt und der Mensch als Gottes Bild erscheint“ (S. 116).

Der düstere Sinn, der alles als materiell betrachtet, schließt alle Sünde, Krankheit, alles Leiden und den Tod ein und wird in der oben genannten Stelle als „moralische Verkommenheit“ bezeichnet. Man klammert Gott aus, wenn man nichts als sterbliche Frauen und Männer im Bann von Sünde und Krankheit sieht, und ignoriert selbst die Möglichkeit der Allerhabenheit der Güte völlig. Dennoch kann der Glaube, dass dieser mentale Zustand samt seinen Sorgen und Nöten das Leben ausmacht, dadurch abgemildert werden, dass wir die Wirklichkeit und Gegenwart der oben genannten Eigenschaften „im Übergang“ anerkennen.

Diese Eigenschaften sind mehr als nur positive oder angenehme Qualitäten. Sie sind das Wirken und der Ausdruck Gottes in der menschlichen Erfahrung. Unser Denken für ihre Anwesenheit zu öffnen bedeutet anzuerkennen, dass Gott nicht nur wirklich und bei uns ist, sondern dass Seine Eigenschaften das sind, woraus wir wirklich bestehen.

Wenn wir uns selbst im Licht dieser göttlichen Wirklichkeit sehen, erkennen wir, dass Gott tatsächlich genau da, wo wir sind, allerhabene Güte zum Ausdruck bringt. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Wahrheit hat kein Bewusstsein von Irrtum. Liebe hat keinen Sinn für Hass. Leben hat keine Gemeinschaft mit dem Tod. Wahrheit, Leben und Liebe sind ein Gesetz der Vernichtung für alles, was ihnen nicht gleicht, denn sie verkünden nichts außer Gott“ (S. 243).

Dieses ultimative Verständnis kommt durch das Christus-Gemüt, das Jesus so konsequent gelebt hat. Mögen diejenigen, die in seiner Nähe waren, noch so überzeugt davon gewesen sein, dass ein Gebrechen von Dauer war, dass der Tod das letzte Wort hat oder Hass siegt – sein Denken ging von einer ganz anderen Prämisse aus, nämlich, dass Gottes Fürsorge vollständig, göttliches Leben immer-gegenwärtig und Liebe allerhaben ist. Leben und Liebe sind die wahre Macht in jeder Situation. Die Autorität, mit der Jesus sprach und handelte, entstammte Gottes Gesetz des volkommenen Guten, das Sünde, Krankheit und Tod ausmerzt.

Der Weg zu diesem Bewusstsein der Wahrheit ist keine Theorie. Es kann nicht intellektuell oder mithilfe menschlichen Willens erlangt werden. Mrs. Eddy bezeichnete die Christliche Wissenschaft zuerst als „Moralische Wissenschaft“. Jesus sagte, dass die, die reinen Herzens sind, Gott schauen werden. Die Reinigung, die benötigt wird, schließt nicht nur das Befolgen von Regeln ein, sondern geistiges Wachstum durch ein kindliches Verlangen, Gott, das Gute, zu kennen, in diesem Verständnis zu wachsen und es zu teilen. Das sind die Gebete, die uns helfen, ein geistiges Verständnis von uns selbst und anderen als direktem Ausdruck Gottes zu erlangen. Das ist der Weg, „so gesinnt [zu] sein, wie Jesus Christus auch war“ (Philipper 2:5) – der Weg zu dem Gemüt, das heilt.

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