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Original im Internet

Was ist christlich-wissenschaftliches Heilen?

Aus der August 2020-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 30. April 2020 im Internet.


Vielleicht haben Sie gehört, dass christlich-wissenschaftliches Heilen etwas richtet, das nicht in Ordnung ist. Oder dass es eine alternative Gesundheitsfürsorge ist. Diese Antworten haben einen gewissen Wahrheitsgehalt, sind aber keineswegs umfassend. Es enthält sehr viel mehr, und wenn wir verstehen, was die Christliche Wissenschaft wirklich ist, ergibt sich Heilung natürlich und unvermeidlich.

Um die Frage tiefgehender zu beantworten, muss man die Christliche Wissenschaft definieren. Ist sie eine Religionsgemeinschaft? Eine Gruppe von Menschen, die keine Schulmedizin verwenden? Auch eine Bejahung dieser Frage ist nicht falsch, aber nicht ausreichend. Hier ist eine Definition von Mary Baker Eddy, ihrer Entdeckerin: „Sie ist nicht ein Suchen nach Weisheit, sie ist Weisheit, sie ist Gottes rechte Hand, die das All umfasst – alle Zeit, allen Raum, alle Unsterblichkeit, alles Denken, alle Ausdehnung, Ursache und Wirkung; sie erstellt und regiert alle Identität, Individualität, alles Gesetz und alle Macht“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 364). Das ist eine sehr umfassende Aussage. Doch für mich ist es eine hilfreiche Möglichkeit, an die Christliche Wissenschaft zu denken, denn sie hebt unser Verständnis von dieser Wissenschaft über eine reine Mängelbehebung zu dem, was sie über das göttliche Prinzip, Gott, offenbart, der Seine eigene Schöpfung regiert.

Mrs. Eddy entdeckte und erklärte die geistige Wirklichkeit – weit über die Reichweite der physischen Sinne hinaus. Das war dieselbe Realität, die Jesus vor zweitausend Jahren erkannte und seinen Nachfolgern predigte, als er sagte: „Das Himmelreich ist nahe gekommen“ (Matthäus 3:2). Mrs. Eddy beschrieb in ihrem Lehrbuch über die Christliche Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, die Natur dieser Wirklichkeit, einschließlich ihrer geistigen Gesundheitsgesetze, Fortdauer und Harmonie – die, wenn sie verstanden und in die Praxis umgesetzt werden, Heilung bewirken.

Diese Wirklichkeit ist rein geistig, vollkommen und frei von Krankheit und Sünde. Sie ist von Gott erschaffen und regiert. Dieses Universum des göttlichen Geistes existiert nicht neben dem, was wir als das materielle Universum wahrnehmen, sondern ist die einzig wahre, wirkliche Existenz. Alles andere außer dieser Vollkommenheit des geistigen Seins ist eine begrenzte und falsche Wahrnehmung. Obwohl diese reine, endgültige Wirklichkeit nicht immer offensichtlich zu sein scheint, existiert sie dennoch, und wir erhaschen einen Blick darauf – so wie wenn das Sonnenlicht durch die Wolken bricht. Diese Augenblicke der Erhellung finden statt, wenn Heilung eintritt.

Wenn wir uns Gottes Gegenwart bewusst werden, ist Heilung das natürliche Ergebnis.

Was tun wir also, wenn wir ein Problem haben? Es gibt mehrere verschiedene Herangehensweisen. Normalerweise glauben wir, eine Lösung dafür finden oder ein Heilmittel anwenden zu müssen. Doch eine nähere Betrachtung von christlich-wissenschaftlichem Heilen gibt uns eine andere Option. Ich habe in meiner Praxis festgestellt, dass es in Wirklichkeit darum geht, auf eine Weise verstehen und leben zu wollen, die mein Denken für Gottes Gegenwart und Macht öffnet. Gebet ist oft das Mittel, dies zu bewirken.

Gebet kann unser Denken zu Gott erheben. Mrs. Eddy erklärt im ersten Kapitel von Wissenschaft und Gesundheit, wie man betet. Und ihre Erklärung von Gebet ist aus folgendem Grund einzigartig: Statt zu versuchen, ein Problem zu „lösen“, zielt Gebet darauf ab, unser Denken für die Erkenntnis der geistigen Wirklichkeit zu öffnen – sich Gottes allgegenwärtiger Güte bewusst zu werden. Wenn dies geschieht, erleben wir hier und jetzt die Wirklichkeit Gottes. Die Harmonie und Schönheit eines vollständig guten Gottes werden fühlbar. Das, was dem Guten unähnlich ist, verschwindet aus dem Bewusstsein; es erscheint uns nicht länger wirklich. Und das führt ganz natürlich zu Heilung.

Vor Jahren hatte ich ein tiefgehendes Erlebnis, das mich viel über Heilung und ihren Vorgang gelehrt hat. Es ging mir in diesem Fall nicht um Heilung, doch sie trat ein – mühelos.

Es war ein kalter Tag und ich saß in meine Bettdecke gewickelt auf dem Bett und las Wissenschaft und Gesundheit, genauer gesagt Mrs. Eddys geistige Auslegung des 23. Psalms, die das unendliche und alles durchdringende Wesen der göttlichen Liebe betont (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 578). Als ich die Stelle zu Ende gelesen hatte, fühlte ich mich von Liebe umgeben. Es kam mir vor wie exquisites Licht.

In dem Moment klingelte das Telefon – meine Schwester rief an. Ich war überrascht, denn obwohl wir in derselben Großstadt lebten, hatten wir kaum Kontakt. Sie trug mir einen Schwall von Problemen vor, darunter Geldmangel, Arbeitslosigkeit und die Angst, aus der Wohnung geworfen zu werden. Als sie das alles erzählte, dachte ich an die wundervolle Natur der Liebe, und da Liebe überall ist, musste sie auch meine Schwester einschließen. Im Laufe unserer Unterhaltung war ich mir völlig Gottes Gegenwart bewusst. An einer Stelle sagte ich in etwa: „Vielleicht kannst du etwas Gutes erwarten.“ Sie wurde sauer und legte auf.

Einige Stunden später rief sie zurück und sagte mir, dass ihr ein Job angeboten worden war, mit dem sie finanziell über die Runden kommen würde. Doch das war nicht alles. Zwei Wochen später brachte sie mir einen Strauß gelber Margeriten. Sie sagte, dass sich bei unserem Telefonat etwas Bemerkenswertes ereignet hatte. Dann erzählte sie, dass sie heroinabhängig gewesen war. Sie hatte sich die Droge jeden Tag gespritzt. Mir war das völlig neu. Doch nach unserem Telefonat war sie plötzlich frei davon gewesen. Sie hatte mich ursprünglich angerufen, um sich Geld für einen Fix zu leihen, doch dann hatte sie festgestellt, dass sie kein Verlangen mehr nach Heroin hatte. Es gab keine Entzugserscheinungen. Sie war einfach frei. Sie hatte die zwei Wochen abgewartet, um ganz sicher zu sein. An jenem Nachmittag fragte sie mich: „Was in aller Welt ist während dieses Telefonats passiert?“

Ich staunte. Ich hatte nicht gebetet, um etwas zu heilen. Ich hatte nur Gottes Liebe erlebt und gewusst, dass sie für jeden zugänglich ist, einschließlich meiner Schwester. Und doch war in ihr etwas berichtigt worden, was der Heilung bedurft hatte.

Diese Erfahrung hat mich überzeugt, dass die Heilarbeit, die Jesus und Mrs. Eddy vollbracht haben, aus ihrem beharrlichen, bewussten Dasein in dieser überzeugenden Liebe Gottes resultierte. Heilung ist die natürliche Auswirkung davon, unsere eigenen Gedanken tief in das Unendliche eindringen zu lassen.

Können wir das tun? Jesus versicherte uns, dass wir es können, und Mrs. Eddy ebenfalls. Die geistige Wirklichkeit von Gottes Schöpfung lässt sich in all ihrer Schönheit und Harmonie dort erleben, wo wir sind. Das ist wirklich und herrlich. Wir können diese Gegenwart auch angesichts von Disharmonie bewusst bezeugen und Beweise dafür erkennen, dass die Macht Gottes den Sieg davonträgt. Krankheit und Sünde ergeben sich dieser Macht und verschwinden. Dann erleben wir selbst, wie Gottes rechte Hand „das All umfasst“, und wir stellen fest, dass wir und unsere Welt in Gottes Hand sicher sind.

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