Eine der größeren Irreführungen des Alltags ist der Glaube, dass das Leben endlich und der Tod unvermeidlich ist. Die Nachrichten enthalten täglich Berichte von einem Verlust des Menschenlebens. Auch wir verlieren vielleicht einen geliebten Menschen oder begegnen jemandem, der einen solchen Verlust erlitten hat. Das mag Schock, Trauer und Einsamkeit hervorrufen. Jeder geht damit gemäß seinem eigenen Verständnis vom Tod und dem, was darauf folgt, unterschiedlich um.
Das Problem des Todes – und die Lösung dafür – lässt sich durch die Lehren von Christus Jesus am besten verstehen. Jesus hat nicht nur andere von den Toten auferweckt, sondern den Tod auch selbst überwunden. Vor seiner Kreuzigung erklärte er seinen Jüngern, dass er drei Tage später auferweckt würde. Laut Johannesevangelium verstanden ihn seine Jünger offenbar nicht, denn nach der Kreuzigung kehrten sie zu ihren alten Berufen zurück. Auch Maria Magdalena erkannte Jesus erst nicht, als sie zum Grab zurückkehrte und ihn dort sah.
Jesu Jünger begriffen die ununterbrochene Fortdauer des Lebens.
Doch mit ihrer Erkenntnis begriffen die Jünger die ununterbrochene Fortdauer des Lebens, wie ihr Meister sie demonstrierte, und das veränderte sie von Grund auf. Der Beweis, dass es möglich ist, den Tod durch Gottes Macht zu überwinden, gab ihnen ein tieferes Verständnis von der Wirklichkeit des Lebens in Geist und der Unwirklichkeit des Todes.
Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift über Jesu Auferstehung: „Der Glaube, der Mensch habe ein von Gott getrenntes Dasein oder Gemüt, ist ein aussterbender Irrtum. Diesen Irrtum besiegte Jesus mit der göttlichen Wissenschaft und er bewies dessen Nichts. Dank der wunderbaren Herrlichkeit, die Gott Seinem Gesalbten verlieh, hatten Versuchung, Sünde, Krankheit und Tod keinen Schrecken für Jesus. Lasst die Menschen doch denken, sie hätten den Körper getötet! Hinterher würde er ihnen denselben unverändert vorzeigen“ (S. 42). Und auf der nächsten Seite schreibt sie: „Die Größe von Jesu Lebenswerk, sein materielles Verschwinden vor ihren Augen und sein Wiedererscheinen, all das befähigte die Jünger zu verstehen, was er gesagt hatte. Bis dahin hatten sie nur geglaubt; jetzt verstanden sie.“
Verstehen wir Christi Jesu Werke? Verstehen wir die grundlegende Wahrheit, auf die diese Werke sich gründen – dass Geist, nicht Materie, die einzige Macht ist? Im ersten Kapitel der Bibel lesen wir, dass Gott sagte: „Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich“ (1. Mose 1:26). Da Gott Geist ist, muss der Mensch, Sein Ebenbild, geistig sein. Der wahre Mensch ist nicht in einem sterblichen Gemüt und Körper gefangen.
Von dem Moment an, als meine Frau und ich mit der Christlichen Wissenschaft bekannt gemacht wurden, verließen wir uns als allgegenwärtige Hilfe und Führung auf diese göttliche Wissenschaft. Bei allen Problemen im Geschäftsleben, mit Gesundheit oder innerhalb der Familie, ob groß oder klein, stellten wir fest, dass Gebet und ein Lauschen auf Gott die nötige Führung ermöglichte. Als meine Frau verstarb, musste ich daher an unser Studium der Christlichen Wissenschaft über die Wirklichkeit von Gott und Mensch denken, einschließlich der Tatsache, dass der Mensch niemals materiell ist oder war, sondern immer geistig. Ich erkannte, dass weder ihr Leben noch meins jemals wirklich in der Materie existiert hatte, und das heilte mich von Trauer und einem Verlustgefühl. Ich war völlig sicher, dass meine Frau ihren Weg fortsetzte.
Der Glaube, dass der Mensch in der Materie existiert und im Körper lebt und stirbt, ist die irrige Grundlage für alle Überzeugungen von Tod, Trauer, Leid und Verlust. In Wissenschaft und Gesundheit erfahren wir, dass Jesu Jünger „glaubten, dass sein Körper tot sei“ (S. 45). Der Glaube, dass der Mensch materiell sei, kommt im zweiten Schöpfungsbericht in 1. Mose 2 zum Ausdruck, in dem erklärt wird, dass der Mensch aus Staub gemacht ist. Doch wie Jesus uns gezeigt hat, kann dieser „Staub“-Mensch als irriges Konzept erkannt werden, da er das genaue Gegenteil von dem Menschen ist, der im Kapitel davor als zum Ebenbild Gottes erschaffen offenbart wird. Das geistige Verständnis von der Falschheit dieses zweiten Berichts befreit uns von der Knechtschaft, die er uns auferlegt.
Ein Schimmer vom Christus, Wahrheit, verändert unseren Blick auf das Sein.
Wir müssen uns im menschlichen Bewusstsein mit der scheinbaren Wirklichkeit des Lebens in der Materie auseinandersetzen. Auf der menschlichen Ebene scheint es einen Kampf zwischen dem Wahren und dem Unwahren zu geben; der materielle Sinn gibt vor, dass Leben eine Mischung aus Geistigkeit und Materialismus ist. Doch ein Schimmer vom Christus, der Wahrheit, wird unseren Blick auf das Sein verändern und uns zu der vollständigen Erkenntnis führen, dass Gott alles ist – dass Er Leben, Wahrheit und Liebe ist, der alleinige Schöpfer eines wundervollen Universums, einschließlich des Menschen. Wo Gottes Gesetze wirken – also überall –, existiert keine Sünde, keine Krankheit, kein Tod, kein sterbliches Gemüt und kein materieller Körper. Es gibt nur Gott, das Gute, und Seine geistige Schöpfung. Durch Christus, Wahrheit, verschwinden hartnäckige materielle Überzeugungen aus dem menschlichen Bewusstsein, und das, was vorher unfassbar erschien – geistige Substanz –, kommt zum Vorschein. Wir können wie der Apostel Paulus „nicht auf das Sichtbare schauen, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist vergänglich; aber was unsichtbar ist, das ist ewig“ (2. Korinther 4:18).
Dieses Verständnis bringt uns Freiheit von dem, was sich oft als die schwere Last der Trauer anfühlt, wenn wir einen uns nahestehenden Menschen verlieren. Durch meine Heilung von Trauer nach dem Weitergehen meiner Frau war es mir möglich, meinen Kindern und Enkeln dabei zu helfen, einige dieser Wahrheitsgedanken zu verstehen. Und ich konnte anderen Menschen berichten, was ich gelernt habe, so dass auch sie weniger lange mit Trauer und Verlust zu kämpfen hatten, und sie waren dankbar für die Hilfe.
Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Wenn du die Falschheit dieses sogenannten materiellen Sinnes erkennst, kannst du dein Vorrecht geltend machen, den Glauben an Sünde, Krankheit oder Tod zu überwinden“ (S. 253). Es erfordert geistiges Wachstum und Durchhaltevermögen, um diese Anforderung zu erfüllen, doch wir fangen sofort an, etwas von der unzerstörbaren Natur von Leben, Gott, zu verstehen und uns von dem Glauben zu befreien, dass Leben im Tod endet.
