Der Mensch, ja eine jede Idee Gottes, ist jetzt und wird immerdar die lebendige, freudige Manifestation des ewigen Lebens, des Geistes, sein. Das Leben des Menschen ist in keiner Weise von materiellen Muskeln, Herzklappen oder Arterien abhängig. Der Mensch wird von dem unfehlbaren Gemüt beschützt, erhalten und geführt; er wird durch Strahlenglanz der Seele in seinem reinen, sündlosen und zeitlosen Sein erhalten und von Gott, der göttlichen Liebe, genährt, gestärkt und geliebt.
Der irrige Glaube, unser Leben könne durch einen Zustand des materiellen Herzens begrenzt oder gefährdet sein, kann ebenso wie jede andere falsche Auffassung berichtigt werden, indem wir die Wahrheit erkennen. Wenn die Wahrheit der Liebe das menschliche Bewusstsein durchdringt, verschwinden Krankheit und Leiden aus der menschlichen Erfahrung. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 425): „Berichtige die materielle Auffassung durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden. Du wirst nie wieder etwas anderes fürchten, als Gott Unrecht zu tun, und du wirst niemals glauben, dass das Herz oder irgendein Teil des Körpers dich zerstören könnte.“
Sogenannte Herzleiden, ob funktioneller oder organischer Art, sind ebenso wie alle anderen Krankheitsannahmen am Körper kundgewordene Auswirkungen der Furcht. Aber sie sind nichts als Furcht, immer noch mental, immer noch die unwirklichen Erscheinungsformen eines unwirklichen Gemüts, und als solche können sie wissenschaftlich behandelt werden mit der fehlerlosen metaphysischen Logik, dass der Mensch eins ist mit Gott und untrennbar mit Ihm verbunden.
Der erste Schritt, den wir tun müssen, um Heilung zu erlangen, besteht daher darin, die Furcht aus unserem Bewusstsein auszuschließen. Und es gibt keinen besseren Weg, dies zu tun, als sich der Allgegenwart der göttlichen Liebe bewusst zu sein. Den Worten „Fürchte dich nicht“ begegnen wir häufig in der Bibel. In Zeiten großer Not empfingen Abraham, Jesaja und Daniel Gottes Botschaft, sich nicht zu fürchten, da Er mit ihnen war.
Nirgends finden wir diesen Rat liebevoller zum Ausdruck gebracht als in der Botschaft Gottes an Israel, die Jesaja in die folgenden Worte fasst (41:10): „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“
Das sind mehr als schöne Worte. Sie vermitteln uns die heilende Botschaft des Christus, der Wahrheit, die einem jeden von uns Gottes stete Gegenwart enthüllt. Wenn wir über diesen Bibelvers nachdenken, wird es uns segnen. Die Erkenntnis von der Gegenwart der Liebe zerstört die Furcht und führt die Heilung herbei.
Dies wurde durch die Erfahrung einer jungen Frau bewiesen, die lange Zeit an einer Beschwerde gelitten hatte, die von Fachärzten als ein schweres, hoffnungsloses Herzleiden diagnostiziert worden war. Sie hatte ein ganzes Jahr im Krankenhaus gelegen. Dann aber, ohne zu wissen warum, empfand sie ein überwältigendes Verlangen, das Krankenhaus zu verlassen, und tat dies auch, nachdem sie eine entsprechende Erklärung unterzeichnet hatte, die das Krankenhaus und die Ärzte aller Verantwortung enthob.
Sie wurde im Krankenwagen in das Heim einer Freundin gebracht, wo sie fast umgehend von der Christlichen Wissenschaft hörte. Ohne Aufschub ließ sie sich in das Büro eines Praktikers bringen, der im Verzeichnis des Christian Science Journal verzeichnet war. Nach diesem ersten Besuch ging die Frau vollständig geheilt nach Hause. Ihre Freude war so groß, dass sie nicht anders konnte, als die Straße entlangzueilen, frohlockend in ihrer neugefundenen Freiheit. Zuvor war sie nicht imstande gewesen, das Zimmer zu durchqueren, ohne nach Atem zu ringen.
Unmittelbar nach dieser augenblicklichen Heilung, die durch die richtige Anwendung von Gottes Gesetz der Vollkommenheit erfolgt war, begann diese Frau ein normales Leben zu führen. Drei Jahre später heiratete sie und verbrachte ihre Hochzeitsreise im Zeltquartier unter den Sequoien auf der Höhe eines kalifornischen Gebirges. Vor der Abreise hatten ihr Freunde geraten, ein gewisses Medikament für einen etwaigen Herzanfall mitzunehmen. Doch zu der Zeit studierte sie bereits aufrichtig die Christliche Wissenschaft und wusste, dass alles, was sie irgendwohin mitzunehmen hatte, um vollkommen sicher zu sein, ihr Verständnis von Gott und ihrer unwandelbaren Beziehung zu Ihm war.
Nachdem sie und ihr Mann in den schönen Bergen wandernd einen herrlichen Tag verlebt hatten, schlugen sie ihr Zelt auf der Höhe eines einsamen Gipfels auf. In dieser Nacht erwachte sie von einer Beschwerde, die sie in ihrer früheren Erfahrung als einen äußerst schweren Herzanfall anzusehen gelernt hatte. Einige Augenblicke hatte sie das Gefühl, dem Tod nahe zu sein. Sie wusste nicht einmal, woran sie denken sollte. Dann kamen ihr die zuvor in diesem Artikel zitierten Worte in den Sinn: „Fürchte dich nicht, in bin mit dir; weiche nicht.“ Wie nie zuvor fühlte die junge Frau die Gegenwart Gottes, und sie wusste, dass sie geborgen war. Und so erwies es sich auch.
Kurz darauf schlief sie ein, und als sie aufwachte, fühlte sie sich vollständig wohl. Sie verbrachte die übrige Zeit ihres Aufenthalts in den Bergen mit anstrengenden Wanderungen ohne nachteilige Folgen. Dies ereignete sich vor mehr als 25 Jahren, und heute führt diese Frau ein aktives, normales und freudiges Leben. Sie hat nie wieder ein Anzeichen des Herzleidens verspürt.
Heutzutage braucht sich niemand zu ängstigen, wenn ihm erklärt wird, dass sein Herz nicht in Ordnung ist. Das heilende Prinzip der Gegenwart Gottes ist für jeden Wahrheitssucher erreichbar, ganz gleich ob Mann, Frau oder Kind. Als Christliche Wissenschaftler müssen wir erkennen, was Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit sagt (S. 475): „Der Mensch ist unfähig zu sündigen, krank zu sein und zu sterben.“ Und wir können uns das zu Herzen nehmen, denn wir wissen, dass Gott stets gegenwärtig ist, um uns zu helfen, diese geistige Tatsache zu beweisen.
