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Original im Internet

„Mit oder ohne Arzneien?“

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 30. Juli 2018


Bei einer Varietévorstellung, die der Autor besuchte, machte ein Hypnotiseur einen bereitwilligen Jungen glauben, er esse ein Eis und habe damit seine Jacke bekleckert. Zum Amüsement der Zuschauer tat er so, als würde er die klebrige Masse mit einem Taschentuch abwischen. Bestand das Problem darin, dass sich das Eis auf der Jacke befand? Nein, das Problem war, dass der Junge es glaubte, nachdem er die Suggestionen des Hypnotiseurs eingelassen hatte. Niemand konnte das Eis abwischen, denn es befand sich gar nicht auf der Jacke. Es war nur nötig, aus der Hypnose zu erwachen. Als der Junge von der hypnotischen Suggestion befreit war, glaubte er nicht länger etwas zu sehen, was gar nicht da war.

Die Erinnerung an diese Darbietung hat dem Verfasser vielfach geholfen, die illusorische Natur von Sünde, Krankheit und Mangel zu durchschauen. Materielle Systeme betrachten Krankheit als wirklich und versuchen, sie mit Arzneien zu heilen. Doch die Wirklichkeit von Krankheit zuzugeben und dann eine Heilung ohne Arzneien zu versuchen, ist ebenso trugschlüssig und weit entfernt von Jesu Heilmethode, wie sie heute in der Christlichen Wissenschaft praktiziert wird.

Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift über diesen wichtigen Punkt: „Wenn Krankheit wirklich ist, gehört sie zur Unsterblichkeit; ist sie wahr, so ist sie ein Teil der Wahrheit“ (S. 230). Und dann stellt sie diese wichtige Frage: „Würdest du mit oder ohne Arzneien versuchen, eine Eigenschaft oder einen Zustand der Wahrheit zu zerstören?“ Sie fährt fort: „Wenn aber Krankheit und Sünde Illusionen sind, dann wird uns das Erwachen aus diesem sterblichen Traum oder aus dieser Illusion zu Gesundheit, Heiligkeit und Unsterblichkeit führen. Dieses Erwachen ist das immerwährende Kommen des Christus, das fortgeschrittene Erscheinen der Wahrheit, die Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“ Mrs. Eddy zeigt uns hier, dass es in Wirklichkeit keine Krankheit gibt. Was uns als Krankheit erscheint, ist die veräußerlichte Suggestion des sterblichen Gemüts, die vertrieben und durch Harmonie ersetzt wird, wenn man zu Christus, der Wahrheit, erwacht.

Ernsthafte Christliche Wissenschaftler sollten sich immer wieder fragen: „Versuche ich, eine wahre Krankheit ohne Arzneien zu zerstören?“ Wer die fundamentale Wahrheit der Christlichen Wissenschaft versteht, wird nicht mehr versuchen, eine Tatsächlichkeit mit oder ohne Arzneien zu zerstören, sondern denkt an das beständige Kommen des Christus, der den Glauben an das zerstört, was unwahr ist, und somit die Kranken heilt. Christus, Wahrheit, treibt Irrtum aus und heilt die Kranken, denn Irrtum – der Glaube an etwas Unwahres – und Krankheit sind nicht zweierlei, sondern ein und dasselbe. Und dieses Eine ist und bleibt ein irriger Glaube, eine Illusion, auch wenn sie veräußerlicht ist.

Wir lesen in 1. Mose 1:31: „Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut.“ Nur das, was Gott erschafft und sieht, existiert wirklich. Da unendlicher Geist, vollkommene Liebe, alles erschafft und aufrechterhält, muss der Mensch, die geistige Idee, so vollkommen sein wie sein göttliches Prinzip.

Der geistige Mensch spiegelt die Natur Gottes, der göttlichen Liebe, wider und kann auf ewig nur die Eigenschaften der göttlichen Liebe ausdrücken; er kann nichts haben, was Gott nicht hat. Wie in der Mathematik die Identität jeder ganzen Zahl wie auch ihrer Bruchzahl konstant bleibt, so regiert Gott, Gemüt, in der göttlichen Wissenschaft nicht nur teilweise, sondern vollständig. Das eine Gemüt ist ewiglich das Gemüt des Menschen. Das Bewusstsein des Guten ist in jedem einzelnen Menschen verankert. Der wahre Mensch hat den Himmel nie verlassen, und es wäre ihm unmöglich, dies zu tun.

Der Mensch ist untrennbar vom Göttlichen und daher so unerreichbar für das Böse und so unantastbar vollkommen wie Gott selbst. Da der Mensch vollkommen ist, muss jede richtige Idee und geistige Eigenschaft, die sein Wesen ausmacht, für alle Zeit vollkommen sein. Der Mensch ist der Ausdruck des allmächtigen, allwissenden und allwirkenden Gemüts. Daher mangelt es ihm nie an Herrschaft, Weisheit und harmonischer Tätigkeit. Der Mensch, dessen Bewusstsein das unendliche Gute widerspiegelt, wird vom Bösen nie getäuscht, da sein Gemüt das eine unfehlbare Gemüt ist, das nie betrogen werden kann. Er bedarf keiner Heilung, denn er ist auf unbegrenzte Zeit gesund und weiß es. Daher gibt es für das wahre geistige Selbst eines jeden von uns nichts „mit oder ohne Arzneien“ zu bewirken. Gottes geistiger Mensch hat ewiglich all das Gute, das Gott Seinem individuellen Ausdruck verleiht.

Wir können wirklich dankbar sein, dass wir Disharmonie in der menschlichen Erfahrung mit dieser Wahrheit zerstören können. Der unerlässliche Ausgangspunkt dabei ist, gar nicht erst das Zeugnis der materiellen Sinne anzunehmen, es gebe einen kranken Menschen oder eine echte Krankheit, und dann diese Wirklichkeit heilen zu wollen. Vielmehr können wir das irrige Bild aus dem Denken entfernen, indem wir zu dem allgegenwärtigen Christus, der Wahrheit, erwachen, der die Vollkommenheit des geistigen Menschen Gottes offenbart. Wenn man sich oder einen anderen von der Illusion von Krankheit erweckt, ist es besonders hilfreich, an folgende Christus-gleiche Ermahnung unserer Führerin in Wissenschaft und Gesundheit zu denken (S. 395): „Es ist mentale Quacksalberei, aus Krankheit eine Wirklichkeit zu machen – sie für etwas zu halten, was man sieht und fühlt – und dann zu versuchen, sie durch Gemüt zu heilen. Es ist ebenso irrig, an die wirkliche Existenz eines Tumors, einer Krebserkrankung oder zersetzter Lungen zu glauben, während du gegen deren Wirklichkeit argumentierst, wie es für deinen Patienten falsch ist, diese Übel der physischen Vorstellung gemäß zu fühlen.“

Wir können Jesu Methode folgen und vom vollkommenen Gott und vollkommenen Menschen ausgehen. Es kann nur einen Gott geben, denn Gott ist unendlich. Es kann ebenso wenig ein Gegenteil des unendlichen Gemüts geben, wie das Einmaleins inkorrekt sein könnte. Es kann also in Wirklichkeit kein Gemüt dazu verleitet werden, Krankheit anzuerkennen. Jemand, der sich der Allgegenwart von Gesundheit und Harmonie bewusst ist, wird nicht durch aggressive Suggestionen von Krankheit und Disharmonie getäuscht, sondern stellt fest, dass die ihm bekannte Wahrheit solche Suggestionen vertreibt. Wenn man der Suggestion von Sünde, Krankheit, Furcht oder Mangel nicht nachgibt, gibt sie nach. Nur Unwissenheit gibt nicht-intelligenten Gedanken oder Suggestionen nach. Wahrhaft intelligentes Denken kann nicht nachgeben, denn es weiß, was wahr ist.

Wir dürfen nicht vergessen, dass tierischer Magnetismus nichts erschaffen kann. In der obigen Veranschaulichung konnte der Hypnotiseur nur etwas suggerieren; er konnte das Eis nicht hervorbringen. Man könnte einwenden: „Als der Junge hypnotisiert war, sah er die Flecken auf seiner Jacke.“ Doch stimmt das? Nein! Auch das Publikum konnte sie nicht sehen. Dazu hätte es hypnotisiert sein müssen. Ebenso kann das sterbliche Gemüt, der Erzhypnotiseur, Krankheit nur suggerieren. Es kann sie nicht zur Wirklichkeit machen, denn Krankheit kann keine wirkliche Gegenwart im unendlichen Guten annehmen. Man kann die Suggestion von Disharmonie akzeptieren und meinen, man sehe oder fühle eine krankhafte Substanz oder Formation. Doch Gott, der einzige Schöpfer, hat sie nicht erschaffen und sieht sie nicht, daher kann sie weder gegenwärtig noch sichtbar sein.

Das sterbliche Gemüt sieht nichts, was wirklich existiert. Es glaubt eine Sache erst und sieht und fühlt dann das, was es glaubt. (Siehe Wissenschaft und Gesundheit, 86:30–32.) Doch da es nur das göttliche Gemüt und seine Ideen gibt, können die irrigen Konzepte des sterblichen Gemüts nie Wirklichkeit oder ein Dasein erlangen. Somit ist Krankheit nicht anders als das Eis, das sich nie auf der Jacke des Jungen befand. Um sie loszuwerden, muss man nur aufhören, an sie zu glauben. Wenn Wahrheit uns zu geistiger Wirklichkeit erweckt, wird der irrige Glaube verbannt. Dann akzeptiert und sieht man nicht mehr das, was gar nicht da ist. Das, was verdeckt zu sein scheint – die Gesundheit und Heiligkeit des vollkommenen Seins des Menschen –, ist immer vorhanden. Das Verständnis und die Erkenntnis dieser geistigen Tatsache manifestiert Harmonie in unserem Denken. Wie Hiob sagt (28:11): „Was verborgen ist, bringt er ans Licht.“

Nehmen wir einmal an, der Junge habe sich an einen Christlichen Wissenschaftler um Hilfe gewandt und gesagt: „Bitte helfen Sie mir, das Eis von meiner Jacke zu entfernen.“ Der Wissenschaftler hätte sofort erkannt, dass das Problem des Jungen reine Einbildung war, und ihn daraus erweckt. Wäre nicht das Ziel genau dasselbe gewesen, wenn es um Krankheit gegangen wäre? Das Unglück im zweiten Fall ist dieselbe Art mentaler Illusion wie im ersten. Keins von beiden befindet sich in Gottes Universum der Harmonie und Vollkommenheit.

Aus diesem Grunde würde ein Christlicher Wissenschaftler Krankheit nicht als wirklich anerkennen und dann versuchen, sie „mit oder ohne Arzneien“ zu heilen. Er würde den Patienten vielmehr zu dessen wahrem Selbst erwecken, das jetzt eins mit Gott ist. Daher erkennen wir, wie wertvoll die Worte des Psalmisten sind (Ps. 10:15): „Zerbrich den Arm des schlimmen und bösen Menschen und verfolge seine Bosheit, bis man nichts mehr davon findet“ (nach der King-James-Bibel). Lässt man die kursiv gedruckten, von den Bibelübersetzern eingefügten Worte weg, dann wird die Stelle klarer: „Zerbrich den Arm des Schlimmen und Bösen ... verfolge seine Bosheit ... finde nichts mehr davon.“ Ja, der einzige Arm, die einzige Macht, des Bösen liegt darin, dass wir seine irrigen Behauptungen annehmen. Durchschaut man ihre Anmaßungen oder hypnotischen Suggestionen, so ist ihre Macht am Ende. Dann stellt man fest, dass es gar keine Krankheit zu heilen gibt. Der Glaube unterstützt und veräußerlicht sie nicht, also endet ihre Existenz.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass die Ansprüche von Frustration, Mangel und Sünde nicht wirklich sind und nicht zum Menschen gehören. Sie überwindet sie, indem sie den Menschen zu deren Unwirklichkeit erweckt. Bei einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung wirkt die Macht der Wahrheit auf den falschen Glauben, ein kranker oder sündiger Mensch zu sein, und räumt ihn aus. Wie unsere Führerin so klar schreibt (Rückblick und Einblick, S. 62): „Prüfe die Christliche Wissenschaft an ihren Wirkungen auf die Gesellschaft, und du wirst finden, dass der hier vertretene Standpunkt – dass nämlich Sünde, Krankheit und Tod Trugvorstellungen sind – bessere Früchte an Gesundheit, Rechtschaffenheit und Leben hervorbringt, als es der Glaube an ihre Wirklichkeit je getan hat. Eine Demonstration von der Unwirklichkeit des Bösen zerstört das Böse.“

Die Christliche Wissenschaft ist eine exakte Wissenschaft, die Gott als alles offenbart. Außerhalb Seiner Allheit kann nichts existieren. Dieses wissenschaftliche Verständnis des vollkommenen Gottes und der gegenwärtigen Vollkommenheit Seiner Idee, des Menschen, befähigt uns, jede lügnerische Suggestion von einer Gefahr für das Wohl des Menschen mit Verständnis zu leugnen und aus dem Denken zu verbannen. Wenn wir Gottes Engel beherbergen, die immer direkt zum auf ewig mit Gott vereinten Menschen kommen, dann können irrige Überzeugungen nicht Fuß fassen und werden zerstört. Auf diese Weise erscheint uns der Christus, die ideale Wahrheit, hier und jetzt und erleuchtet unser Denken so, dass wir folgende Worte aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Rosa M. Turner, Nr. 202, Übersetzung © CSBD) unter Beweis stellen:

„Der Christus wird den Traum zunichte machen.
Er sprengt die Fesseln aller Sklaverei.“

Es ist tröstlich, Sünde, Krankheit oder Mangel durch die Wahrheit zerstört zu sehen. Doch uns wird im Brief an die Römer (8:37) verheißen: „In dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.“ Es ist möglich, den Irrtum zu überwinden und dauerhaft zu zerstören. Und die Erkenntnis, die den Sieg vollbringt, offenbart uns, dass Irrtum im göttlichen Gemüt und in der Widerspiegelung des Gemüts, dem Menschen, nie existiert hat.

Gott ist so gut, dass Er Böses nicht erschaffen hat. Sünde und Krankheit waren daher niemals wirklich. Jemand, der ein gewisses Verständnis von der Allheit von Gottes Liebe erlangt hat, kommt zu der Überzeugung, dass sie die Existenz jeder Art von Übel ausschließt. Auf diese Weise kann er die Unwirklichkeit von Sünde und Krankheit so erkennen, dass er davon geheilt wird, „mit oder ohne Arzneien [zu] versuchen, eine Eigenschaft oder einen Zustand der Wahrheit zu zerstören“.

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