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Original im Internet

„Unter dem Schirm des Höchsten“

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 14. Februar 2019


Bei allen, die sich in die Bibel vertiefen, ist der 91. Psalm sehr beliebt. Er versichert uns: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der sagt zu dem Herrn: ‚Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue!‘“ (Psalm 91:1, 2).

Durch unser Verständnis von Gott und des Menschen Beziehung zu Ihm ist es uns möglich, „unter dem Schirm des Höchsten“ zu sitzen. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, dass Gott unendliche Wahrheit, unendliches Leben und unendliche Liebe ist und dass Er Seiner Schöpfung nur das mitteilt, was für sie ganz und gar segensreich ist. Der Mensch als Gottes Widerspiegelung ist der ständige Empfänger von geistig verliehenen Segnungen und einzig Gottes Gesetz der unaufhörlichen Harmonie untertan.

Um unter den „Schirm des Höchsten“ zu gelangen und jenen Bewusstseinszustand zu erreichen, der Freude, Frieden und Sicherheit gewährleistet, ist eine Läuterung des Denkens erforderlich. Wenn wir geistig vorwärtsschreiten, werden wir uns unweigerlich der Irrtümer bewusst, die Raum in unserem Denken beanspruchen, und gleichzeitig gewinnen wir das geistige Verständnis, das uns befähigt, diese Irrtümer zu überwinden. Wahrheit und Liebe unterstützen uns in all unseren ernsthaften Bemühungen, disharmonische oder sündige Charakterzüge als nicht zu unserem wahren, geistigen Bewusstsein gehörend zu unterwerfen und sie durch reine, harmonische Eigenschaften zu ersetzen, die wir von Gott her widerspiegeln.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt: „Der Platz unter dem ‚Schirm des Höchsten‘, von dem David sang, ist fraglos der geistige Stand des Menschen als Gottes Ebenbild und Gleichnis, ja das innere Heiligtum der göttlichen Wissenschaft, in das die Sterblichen nicht ohne einen Kampf oder eine harte Erfahrung eintreten und wo sie das Menschliche für das Göttliche ablegen“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 244).

Der tierische Magnetismus oder das auf Irrtum beruhende Wirken des sterblichen Gemüts mag bisweilen versuchen, uns davon abzuhalten, den Frieden und die Freude, die den „Schirm des Höchsten“ kennzeichnen, zu erfahren. Das Böse hat jedoch keine Macht, unsere harmonische Tätigkeit zu stören, wenn wir verstehen, dass es keine Wirklichkeit und keine Grundlage besitzt.

Der geistig erleuchtete Christliche Wissenschaftler lässt das Böse nicht unbeachtet, noch versäumt er es, Schritte zu dessen Berichtigung zu unternehmen. Aber in der Auseinandersetzung mit dem Bösen denkt oder spricht er nicht in einer Weise darüber, als ob es eine Wesenheit, wirklich und gegenwärtig wäre. Er nimmt auch nicht die Personifizierung des Bösen in irgendeiner Form als wirklich in sich auf. Die Ansprüche des Bösen in wissenschaftlicher Weise zu erkennen und ihnen Einhalt zu gebieten heißt ihre Nichtsheit zu demonstrieren. Aber über den Ursprung böser Suggestionen Vermutungen anzustellen hieße, ihrem Anspruch auf Wirklichkeit und Macht Ehre zu erweisen. Sie zu fürchten oder über sie entrüstet zu sein würde bedeuten, dem Bösen Autorität zuzugestehen, die es in Wirklichkeit nicht besitzt.

Böse Suggestionen haben keine wirkliche Quelle, keinen Ursprung, weil sie weder von Gott, dem allumfassenden Gemüt, noch von den Ideen dieses Gemüts stammen. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mrs. Eddy: „Das Böse ist anmaßend. Es sagt: ‚Ich bin eine wirkliche Wesenheit, die das Gute überwältigt.‘ Diese Unwahrheit sollte das Böse all seiner Ansprüche entkleiden. Die einzige Macht des Bösen besteht darin, sich selbst zu zerstören. Es kann niemals auch nur ein Jota des Guten zerstören“ (S. 186).

Es ist gut, jeder Manifestation des Irrtums – ob sie nun den Anspruch erhebt, als Krankheit, Mangel, Streit oder sonst eine Disharmonie zu bestehen – mit der ruhigen, aber standhaften Vergegenwärtigung ihrer Nichtsheit entgegenzutreten und zu erkennen, dass wir als Gottes vollkommener, ewiger Ausdruck für tierischen Magnetismus unempfänglich sind.

Durch ein gewissenhaftes Studium der Christlichen Wissenschaft, verbunden mit wahrheitsgemäßer Bekräftigung und Gebet, erweitert man seine Kenntnis von der Allmacht, Allgegenwart und Güte Gottes, des göttlichen Prinzips. Wenn man dann seine Gedanken im Geistigen verweilen lässt, in Übereinstimmung mit Wahrheit und Liebe, kann man die Harmonie in seinem täglichen Leben aufrechterhalten und ungestört in seiner aufbauenden Arbeit für die Sache der Christlichen Wissenschaft beharren.

Die biblische Erzählung von David und Goliath veranschaulicht, dass das Böse nicht die Macht hat, angesichts einer klaren Erkenntnis der Allmacht Gottes, des Guten, zu bestehen. Der Goliath der Philister forderte das Heer der Israeliten mit den Worten heraus: „Gebt mir einen Mann und lasst uns miteinander kämpfen“ (1. Samuel 17:10). Offensichtlich verlangte er nach einem Menschen, der dieselben kämpferischen Neigungen besaß wie er selbst und den er durch seine überlegene physische Kraft und seine Bewaffnung leicht überwinden konnte.

David, der die Herausforderung annahm, war nicht ein solcher Mensch. Sein Denken war erfüllt von dem Verständnis der beschützenden Fürsorge Gottes für diejenigen, die Ihn anbeten und Ihm vertrauen. Weder die furchterregende Erscheinung des riesenhaften, bis an die Zähne bewaffneten Kriegers noch dessen prahlerische Drohungen schüchterten ihn ein. Er sagte: „Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, das du verhöhnt hast. Am heutigen Tag wird dich der Herr in meine Hand ausliefern“ (1. Samuel 17:45, 46). Dann ging der junge Mann ruhig und zuversichtlich daran, den aggressiven Anspruch des Bösen auf seinen natürlichen Zustand der Nichtsheit zurückzuführen.

David demonstrierte die Wahrheit, die er später in seinem Psalm niederschrieb, nämlich, dass derjenige, der „unter dem Schirm des Höchsten“ bleibt, das heißt im Verständnis von Gottes Allerhabenheit und erhaltender Gegenwart, sich sogar unter den schwierigsten Umständen des göttlichen Schutzes sicher sein kann.

Es ist offensichtlich, dass Christus Jesus durch sein Verständnis von der Allheit Gottes, des Geistes, und von seinem Einssein mit Gott als dessen Widerspiegelung „unter dem Schirm des Höchsten“ weilte. Obwohl das Böse sich bis zum äußersten anstrengte, bewies er durch seine Auferstehung, dass es keine Macht hatte, die wirkliche geistige Identität des Menschen, das geliebte Kind Gottes, zu berühren.

Indem sich eine Christliche Wissenschaftlerin an den Verheißungen im 91. Psalm orientierte, wurde ihr große Hilfe beim Überwinden eines starken Furchtgefühls zuteil, das sie eine Zeit lang hatte und das während der Nacht besonders störend war. Die versichernden Worte: „damit du dich nicht vor dem Grauen der Nacht erschrecken musst“ (Psalm 91:5) wurden von ihr buchstäblich als ein Befehl aufgefasst, dem man gehorchen musste.

Als sie weiterhin geistig Fortschritte machte, wurde sie sich der Unwirklichkeit und des Unvermögens des tierischen Magnetismus bewusst. Es wurde ihr verständlich, dass das Böse ihr nur in dem Maße dem Anschein nach Leid zufügen konnte, wie sie ihm in ihrem Denken fälschlicherweise Macht und Herrschaft zugestand. Es leuchtete ihr ein, dass sie in ihrem wahren geistigen Sein stets „unter dem Schirm des Höchsten“ saß, wo nur das Gute gegenwärtig und wirksam ist und wo der Mensch in Gottes liebevoller Fürsorge immerzu geborgen ist.

Unsere Führerin schrieb einmal an ihre Schüler: „Wie segensreich ist es, an euch zu denken als unter dem ‚Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande‘, sicher in Seiner Stärke, auf Seinem Grunde bauend, verborgen vor dem Rachen des Zerstörers durch göttlichen Schutz und göttliche Liebe. Seid stets eingedenk, dass Seine Gegenwart, Seine Macht und Sein Friede alle menschlichen Nöte stillen und alle Seligkeit widerspiegeln“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 263).

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