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Gnade, Heilung und Gottes unfehlbare Liebe

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 27. Januar 2020


Kennen Sie das Gefühl, dass Sie mehr tun müssten, bevor Sie Gottes Liebe verdienen? Oder dass Ihre Vergangenheit Sie außerhalb von Gottes Liebe positioniert hätte? Die göttliche Gnade beantwortet diese Fragen mit Trost und Frieden.

Als ich über das große Thema Gnade nachdachte, kam ich zu dem Schluss, dass Gott uns einfach liebt – egal, was passiert. Wenn Gott Liebe ist, wenn Gott unendliche, ewige, allgegenwärtige göttliche Liebe ist, dann kann Er aus Sicht der Christlichen Wissenschaft nichts anderes tun als diese Liebe sein. Er kann uns nur mit unendlicher, grenzenloser Kapazität lieben, und zwar ununterbrochen und überall. Diese Liebe existiert für uns völlig unabhängig von allem, was wir in dieser Sphäre des Daseins jemals tun könnten.

Wir können Gottes Liebe weder gewinnen noch verlieren – so wie unser Verhalten an einem wolkenlosen Sommertag den Sonnenschein weder gewinnen noch verlieren kann. Derselbe Sonnenschein ist für alle vorhanden, ohne Einschränkung oder persönliche Begrenzungen, denn es liegt in der Natur der Sonne, immer, allgemein und unparteiisch zu scheinen – und nicht nur an einem wolkenlosen Mittag. In derselben Weise leben wir jeden Augenblick im Licht von Gottes Liebe. Sie nährt und stärkt uns. Sie stellt den Sinn und Zweck unseres Lebens bereit. Ja, Gottes Liebe, die wir durch Seine Gnade erleben, ist der Grund für unsere Existenz und der größte Zweck unseres Lebens. Wir leben für Liebe und um zu lieben.

Kommt Ihnen dieses Konzept unpraktisch oder lebensfremd vor? Überlegen Sie einmal: Was wäre, wenn eine Geschäftsfrau, ein Lehrer, ein Fabrikarbeiter, eine Hausfrau oder der Präsident des mächtigsten Landes der Welt ihren bzw. seinen Lebenssinn und -zweck als Ausdruck der göttlichen Liebe betrachtete? Hätte dies direkte Auswirkungen auf die menschlichen Umstände? Würde es etwas ändern? Oder vielmehr: Worauf würde es sich nicht auswirken? Was würde sich nicht ändern? Für mich ist das die Verheißung der göttlichen Gnade – dass alles von Liebe und ihrem Ausdruck verändert, umgewandelt wird.

Gottes Gnade macht seit den frühesten Anfängen von Jesus und seinen Jüngern den Kern der christlichen Theologie aus. Der Apostel Paulus spricht in der Bibel häufig über dieses Thema. Seine Briefe beginnen und enden mit Äußerungen und Segnungen der Gnade. In der Tradition von Paulus lesen wir zum Beispiel im Brief an die Hebräer im Neuen Testament: „Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz gefestigt wird, was durch Gnade geschieht“ (Hebräer 13:9).

Paulus war äußerst vertraut mit Gottes Gnade. Hatte er auf dem Weg nach Damaskus nicht am eigenen Leibe erlebt, wie die Liebe berichtigend eingreift? Gott hat Paulus an jenem Tag gerettet, und wer war dessen weniger würdig als dieser Verfolger von Jesu Nachfolgern? Die Auswirkungen der Gnade verwandelte ihn buchstäblich von Saulus in Paulus, wodurch er von jemandem, der die Christen verurteilte und verdammte, zu einem von Gott ernannten Lehrer, Prediger und Heiler erhoben wurde. Und nun folgte Paulus in den Fußspuren des Meisters, Christus Jesus, und er wusste, dass seine neugefundene Mission die direkte Auswirkung der umwandelnden Gnade Gottes war. „Denn ich bin der Geringste unter den Aposteln“, schrieb er später, „der ich nicht wert bin, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin“ (1. Korinther 15:9, 10).

Paulus’ Worte enthalten eine machtvolle Verheißung für jeden von uns, auch auf unserem eigenen Weg nach Damaskus – egal wie viele Übel wir verübt oder gedacht haben, die Gnade kann uns jetzt umwandeln. Und dann gibt uns Gottes Gnade das, was wir brauchen, um mit reineren Motiven und reinerer Zuwendung zu leben – um all das Gute zu bewirken, dessen wir fähig sind.

Das griechische Wort für Gnade ist charis. In einem Bibellexikon wird dessen ursprüngliche Bedeutung unter anderem als „das Erfreuende, Freudenbringende“ erläutert und dass die Griechen einander mit den Worten „Freude sei mit dir!“ begrüßten (später begrüßten die Christen einander mit den Worten „Gnade sei mit dir!“). In derselben Quelle lesen wir weiter: „Es gibt wenig in der früheren Ausdrucksweise [vor der Christlichen Ära], das die Verbreitung dieser speziellen Phrase im Neuen Testament erklären könnte; eine neue Erfahrung verlangte nach einem neuen Ausdruck. ‚Gnade‘ bezieht sich auf das Prinzip von Gott in der Erlösung des Menschen durch Christus Jesus. Gottes unverdiente, ungebundene Liebe zu Sündern wird im Christus offenbart und umgesetzt“ (James Hastings, Dictionary of the Bible [Wörterbuch zur Bibel]). Ein anderes Bibellexikon führt die Definition von charis (Gnade) als „den göttlichen Einfluss auf das Herz und seine Widerspiegelung im Leben“ aus (James Strong, Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible [Strongs umfassende Konkordanz zur Bibel]).

Wenn wir diesen göttlichen Einfluss in unser Leben einlassen, erlangen wir die Erkenntnis, dass unser ganzes Leben ein Gebet der Gnade sein kann. Gebet besteht nicht nur aus den Augenblicken, in denen wir die Hände falten. Wir beten mit unserem Leben. Wir sollten uns also die Frage stellen: „Welche Art von Gebet lebe ich?“ Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, stellte fest: „So zu leben, dass das menschliche Bewusstsein ständig in Verbindung mit dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt die unendliche Macht individuell zum Ausdruck bringen, und das ist Christliche Wissenschaft“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 160).

Meiner Meinung nach ist diese Erklärung ein lebendiges Gebet. Und hat Jesus nicht genau das getan? Hat er nicht so gelebt, „dass das menschliche Bewusstsein ständig in Verbindung mit dem Göttlichen“ war? Denken wir an Lazarus, den er von den Toten auferweckte. Bevor er Lazarus aufforderte, herauszukommen, sagte Jesus: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste ja, dass du mich immer erhörst“ (Johannes 11:41, 42). Immer, sagte Jesus. Der Meister lebte wirklich mit einem Bewusstsein, das „ständig in Verbindung mit dem Göttlichen“ war, und daher hörte Gott ihn immer. Die Macht der göttlichen Gnade wurde in höchstem Maße bezeugt, als Lazarus noch in Grabtücher gehüllt hervorkam. Können Sie sich vorstellen, wie es gewesen sein muss, diesen erhabenen Augenblick von Gottes Gnade selbst mitzuerleben?

Ich glaube, wir können nur durch Gottes Gnade jemals hoffen, so zu leben, wie Jesus lebte, und zu wissen, dass Gott uns immer hört. Und ganz sicher zu wissen, dass Gott stets auf unsere Gebete eingeht, ist unverzichtbar für die Praxis des christlichen Heilens.

Gnade und Heilung

Wenn wir Gottes Gnade, den Einfluss Seiner Liebe auf unser Herz, fühlen, zeigt sich dies in unserer Erfahrung ganz natürlich durch die Praxis des christlichen wissenschaftlichen Heilens. Und Heilen weist im weitesten Sinne wirklich auf die endgültige Zerstörung von jedem Überrest der Sterblichkeit und der damit verbundenen Begrenzungen hin. Diese Art von Heilen bedeutet, Krankheit und Schmerzen, Verzweiflung, Unmoral, Armut, Hoffnungslosigkeit, Furcht, Gewalt usw. zu überwinden – all die lähmenden Lügen, die sich der Menschheit in den Weg stellen. Falschheit und deren scheinbare Auswirkungen im menschlichen Leben können durch das Verständnis der wahren Natur von Gott und vom Menschen als Seine reine, geistige Manifestation ausgeräumt werden. Das schließt die Heilung von dem mit ein, was als unheilbare Krankheit oder hartgesottene Sünde bezeichnet werden kann. Und Mrs. Eddy erklärte: „Dies alles wird durch die Gnade Gottes vollbracht – ist das Resultat, wenn Gott verstanden wird“ (Christliche Wissenschaft im Gegensatz zum Pantheismus, S. 10).

Mary Baker Eddy hat Gnade an Heilung geknüpft. Ihrem Schüler Frank Gale erteilte sie unter anderem folgenden Rat für seine Heilungsmission: „Das Heilen wird in dem Maße einfacher werden und sich schneller vollziehen, wie Sie erkennen, dass Gott – das Gute – alles ist und dass das Gute Liebe ist. Sie müssen Liebe gewinnen und die falsche Auffassung, die sich Liebe nennt, verlieren. Sie müssen Liebe gewinnen und den falschen Sinn verlieren, der Liebe genannt wird. Sie müssen die Liebe spüren, die niemals aufhört – dieses vollkommene Bewusstsein der göttlichen Kraft, durch das das Heilen nicht mehr Kraft ist, sondern Gnade. Dann werden Sie die Liebe besitzen, die die Furcht austreibt, und wenn die Furcht verschwunden ist, ist der Zweifel verschwunden, und Ihre Arbeit ist getan. Weshalb? Weil sie nie ungetan war“ (Yvonne Caché von Fettweis und Robert Townsend Warneck, Mary Baker Eddy: Christliche Heilerin, Erweiterte Ausgabe, S. 392).

Im christlich-wissenschaftlichen Heilen sind wir gefordert, jede Suggestion aufzugeben, dass Heilung irgendwie eine persönliche „Macht“ ist, die wir durch ein besonderes Talent besitzen oder durch rein menschliche Bemühungen und Arbeit erlangen. Stattdessen müssen wir bereit sein, die Gnade der göttlichen Liebe in unserer Heilarbeit absolut an erste Stelle zu stellen. So viel echtes Heilen ist schlichtweg der sichtbare Beweis von Gottes Gnade, die sich über das Leben der Menschen ergießt.

Und ist nicht jede Heilung durch Gebet, jede sichtbare Manifestation von Gottes Gnade, in Wirklichkeit eine Demonstration der Wahrheit, die jene materiellen Elemente des Denkens zerstört, die unsere innewohnende Harmonie verschleiern? Grundlegend für das christliche Heilen ist, Unwissenheit und Furcht zu überwinden, menschlichen Willen aufzugeben, irrige Dinge als Stütze zu verlassen, begrenzte Konzepte loszulassen und Sünde wo immer nötig zu vertreiben und auszumerzen. Solch eine Umwandlung des Denkens korrigiert alles, was einer Anpassung bedarf, in der richtigen Weise. Und das führt zu Heilung.

Das bewirkt die Gnade der Liebe in uns. Die Wirkung von Gottes Liebe reinigt uns von kranken, sündigen und begrenzten Fehlvorstellungen. Die göttliche Liebe, die den Irrtum austreibt und das Böse zerstört, ist mächtige Liebe; sie kann ganze Berge eines falschen Glaubens aus dem Denken entfernen. Die Geborgenheit der Liebe, die sich durch die Tätigkeit des Christus zeigt (den göttlichen Einfluss auf das menschliche Denken), führt uns aus der Dunkelheit in das Licht der Wahrheit. Gottes Gnade stellt uns frei, das zu sein, was wir wirklich sind – die sündlosen, vollständigen, fröhlichen Kinder Gottes, die geistige Widerspiegelung von Leben, Wahrheit und Liebe. Es gibt keine größere Freude, als zu entdecken, wie Liebe jeden von uns beständig versorgt – wie Liebe das Leben eines jeden Menschen durch Gnade verschönert.

Im Alten Testament lesen wir den Bericht der Schunemiterin, deren Sohn gestorben war. Sie hatte sich zum Propheten Elisa aufgemacht, um ihn um Hilfe zu bitten, und ihre Reaktion war ausschlaggebend für die Heilung. Elisas Diener ging ihr entgegen und fragte sie, ob es ihr gut ginge. Ihre umgehende Antwort, obwohl ihr Sohn gerade erst gestorben war, ist und bleibt ein beachtlicher Beweis göttlicher Gnade: „Gut“ (2. Könige 4:26). Nur durch Gnade könnten auch wir inmitten einer riesigen Herausforderung auf die Frage, ob es uns gut geht, demütig und ehrlich antworten: „Gut.

Dieser Standpunkt kann ein Schlüssel für unsere Praxis des christlich-wissenschaftlichen Heilens sein. Es ist möglich, die hartnäckige Suggestion von dem, was der Apostel Paulus das fleischliche Gemüt nennt, infrage zu stellen, nämlich dass etwas nicht in Ordnung ist, kein bisschen gut ist und unmöglich gut sein kann. Die aufdringliche Suggestion, die unser Wohlbefinden, unsere Vollkommenheit, unsere Beziehung zu Gott anzweifelt – die uns Vorstellungen von Krankheit und Symptome von Schmerzen aufzwingen möchte; die die Gegenwart Gottes leugnet und stattdessen behauptet, wir seien begrenzte, schwache und verletzliche Sterbliche, die anfällig für Krankheiten sind –, kann durch die erwartungsvolle Bestätigung überwunden werden: „Gut!

In Wahrheit ist das, was wir zu überwinden haben, immer gut, denn wir sind alle das reine und vollkommene Ebenbild unseres Schöpfers, bei dem alles immer gut ist. Die vollkommene Güte und Vollständigkeit Gottes wird in Seinen guten und vollständigen Kindern – Ihnen und mir – auf ewig widergespiegelt. Wir sind Gottes geliebte Tochter und geliebter Sohn, an der bzw. dem Er Wohlgefallen hat (siehe Matthäus 3:17).

All das Gute, das durch Gnade in unser Leben kommt – all die Heilung, all der geistige Fortschritt –, bezeugt nicht nur die Tatsache, dass Gottes Liebe zu uns wirklich reichhaltig ist, sondern die Wirklichkeit, dass die Macht Seines rettenden Christus unübertroffen ist. Mrs. Eddy schrieb in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ausführlich über Jesu großartige Werke und wie er sie alle vollbracht hatte. An einer Stelle bekräftigte sie: „Gnade und Wahrheit sind mächtiger als alle anderen Mittel und Methoden“ (S. 67). Wir können aus dieser Erkenntnis enorm viel Hoffnung schöpfen. Wir können sie freudig anerkennen und auf die erhabene Macht und den anhaltenden Einfluss der göttlichen Gnade in unserem Leben vertrauen, und zwar heute.

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