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Original im Internet

Frieden und die beiden Gebote

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 1. August 2023

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. Juni 2023 im Internet.

Deutscher Originaltext


Wie können wir effektiv für den Frieden beten? Was können wir tun, damit die Verheißung von „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“ (Lukas 2:14) erlebbar wird?

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, hat dieses Thema sehr beschäftigt. Anlässlich des Krieges zwischen Russland und Japan 1904 und 1905 rief sie einmal alle Mitglieder der Mutterkirche dazu auf, „jeden Tag für die gütliche Beilegung des Krieges zwischen Russland und Japan [zu beten]“ (siehe Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 279). Sie wies die Mitglieder der Kirche außerdem auf die beiden Gebote hin, Gott zu lieben und seinen Nächsten zu lieben, wie sich selbst – die Gebote, die Jesus seinen Nachfolgern anempfohlen hatte.

Als ich tiefer darüber nachdachte, fiel mir etwas Wichtiges in Jesu Gespräch mit einem Gesetzesgelehrten auf (siehe Lukas 10:25–37), das mich das Gebot, unseren Nächsten zu lieben, in neuem Licht sehen ließ. Wie wir in der Bibelgeschichte lesen, sind die beiden sich einig, dass es wichtig ist, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst. Doch als der Rechtsexperte Jesus fragt, wer denn sein Nächster sei, gibt Jesus eine völlig überraschende Antwort. Jesus nennt keinesfalls eine Personengruppe, wie etwa: die Bedürftigen, die Witwen oder die Kranken. Stattdessen erzählt er ihm ein Gleichnis, in dem ein Mann sich um einen Fremden kümmert, der von Angreifern schwer verletzt worden war und an dem ein Priester und ein Levit vorübergegangen waren, ohne Hilfe zu leisten. Dann fragt Jesus: „Wer von diesen dreien, denkst du, ist dem, der unter die Räuber gefallen war, der Nächste gewesen?“ Das zeigte mir, dass der Nächste nicht einfach nur jemand ist, der uns um Hilfe bittet. Es geht vielmehr um uns, um unsere Bereitschaft, einem anderen zum Nächsten zu werden.

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