Im vergangenen Sommer kaufte ich mir für eine wissenschaftliche Konferenz ein neues Paar Schuhe. Ich hatte mich während des Kaufs sehr gut und ehrlich beraten gefühlt, lief mir allerdings beim Einlaufen der Schuhe bereits nach kurzer Zeit eine Ferse wund.
Ich wollte diese Situation metaphysisch handhaben, weshalb ich begann, auf Gott zu lauschen. In diesem geistigen Stillsein merkte ich, dass sich die Behauptung in mein Denken eingeschlichen hatte, dass ich leichtgläubig gewesen sei und die falschen Schuhe gekauft hätte. Denn ich hatte mein Vertrauen in jemanden gesetzt, der dafür bezahlt wurde, mir etwas zu verkaufen.
Beim weiteren Nachdenken fing ich allerdings an, die Wahrheit über die Situation zu erkennen. Als Widerspiegelung Gottes, der göttlichen Liebe, beinhalten wir sowohl Vertrauen als auch Weisheit. Die göttliche Liebe ist allwissend und allsehend, und wir spiegeln diese Eigenschaften wider. Somit ist unser Vertrauen niemals blind. Es beruht auf dem Verständnis, dass die Schöpfung der Liebe vollkommen und gut ist, sowie der demutsvollen Bereitschaft, jeden Menschen als den Ausdruck von Liebe zu sehen. Das führt uns ganz natürlich dazu, kluge Entscheidungen zu treffen, die uns und andere in Sicherheit wahren. Auf dieser Grundlage ist es unmöglich, ein Opfer von falschem Vertrauen zu sein. Wir können ausschließlich Gnade empfangen.
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