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Original im Internet

Die Freiheit zu vergeben

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. August 2025


Vor zwei Jahren hatte ich das Gefühl, dass es für mich wichtig war, meine Gedanken zu bereinigen. Ich hatte zu Gott gebetet, damit Er mir dabei hilft, alles zu überwinden, was Heilung im Weg stehen würde, und wurde zu dieser Textstelle in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy geführt: „Lehre deinen Schüler, dass er sich selbst kennen muss, bevor er andere Menschen kennen und den menschlichen Nöten abhelfen kann. Ehrlichkeit ist geistige Macht. Unehrlichkeit ist menschliche Schwäche, die die göttliche Hilfe verwirkt. Du deckst Sünde auf, nicht um dem körperlichen Menschen zu schaden, sondern um ihn zu segnen; und ein richtiges Motiv hat seinen Lohn. Verborgene Sünden sind die bösen Geister unter dem Himmel. Der Heuchler in dieser Wissenschaft dankt Gott, dass es nichts Böses gibt, dient jedoch dem Bösen im Namen des Guten“ (S. 453).

Also betete ich aufrichtig darum, versteckte Sünden in meinen Gedanken aufzudecken. Eines der Themen, das sich mir als Aufgabe zeigte, war Vergebung. Was mir damals wie heute sehr dabei half, war, die Unschuld von jeder und jedem zu erkennen – in allen Menschen das Kind Gottes zu sehen, den Mann und die Frau, die Gott geschaffen hat, so wie es im 1. Mose, Kapitel 1 beschrieben wird. Es gab jedoch einige Dinge in meinem Leben, die ich nur sehr schwer vergeben konnte. Ich schien mich nicht vollständig von Wut, Groll, verletzten Gefühlen, Selbstgerechtigkeit und Schuldgefühlen befreien zu können.

Ideen aus einer Ansprache einer erfahrenen Christlichen Wissenschaftlerin halfen mir zu erkennen, dass Vergeben bedeutet, mich selbst aus dem Gefängnis zu befreien, das durch diese schlechten Gefühle entstanden ist. Das brachte mich dazu, noch mehr um Vergebung zu beten. Das Nachschlagen vieler Stellen über Vergebung aus der Bibel und den Schriften von Mrs. Eddy half mir, ein tieferes Verständnis zu erlangen.

Dann geschah eines Morgens etwas ganz Besonderes. Ich hatte einen Traum über meinen Vater, der vor etwa sechs Jahren gestorben war. Nun, ich habe meinen Vater geliebt. Er war ein wirklich guter Mensch mit vielen großartigen Eigenschaften und einem wunderbaren Sinn für Humor. Aber er war ziemlich aufbrausend. Als ich aufwuchs, hatte ich wegen dieses Charakterzugs Angst vor meinem Vater. Ich war sehr schüchtern, und die Kombination aus seinem Aufbrausen und meiner Schüchternheit führte nicht gerade zu einer gesunden Beziehung. Ich gab mein Bestes, um brav zu sein und ihm aus dem Weg zu gehen, aber über die Jahre hinweg hegte ich ihm gegenüber weiterhin negative Gefühle – Gefühle, die ich verdrängt hatte. 

In diesem Traum waren mein Vater und ich beieinander, und ich empfand so viel reine Liebe für ihn und so viel reine Liebe von ihm, dass ich mich von all diesen schlechten Gefühlen völlig frei fühlte. Sie schmolzen einfach dahin. Und ich erkannte seine Reinheit, Unschuld und Güte. Es war eine wunderschöne Erfahrung, die mich dauerhaft geprägt hat. Die Vergebung, die ich meinem Vater gegenüber empfand, hat sich als dauerhaft erwiesen.

Ein weiterer Teil der Ausführungen der Sprecherin zum Thema Vergebung bezog sich darauf, dass Vergebung auch ein Geschenk ist, das wir demjenigen machen, der uns Unrecht getan hat. Wenn wir den Irrtum – das falsche Denken und Handeln – als etwas von der Person Getrenntes betrachten, kann sie das dazu befreien, dieselbe Wahrheit zu erkennen.

Als ich erkannte, dass wir uns tatsächlich von falschen Gedanken und Handlungen befreien und anderen durch Vergebung helfen können, frei zu sein, eröffnete sich mir eine völlig neue Dimension des Denkens. Ich sah ganz klar, dass die Vergebung, die ich für meinen Vater empfand, von Gott kam. Ich spürte Seine Liebe für meinen Vater und mich und erkannte, dass ich gar nichts vergeben musste. Gott liebte uns, kannte unsere wahre, von Gott gegebene Unschuld und hatte die Macht, uns beide zu befreien. Es ist wichtig, dass wir Irrtümer erkennen und sie zurechtweisen, aber nur Gottes allumfassende Liebe kann uns befreien und Irrtum auflösen, weil Er uns als Seine Schöpfung rein kennt.

Je mehr ich über das nachgedacht habe, was mir Liebe, Gott, an diesem Morgen offenbarte, desto mehr habe ich gelernt, dass die Wirklichkeit der Unschuld aller Menschen und von Gottes Liebe für alle ans Licht gebracht werden kann, wenn die reine Liebe Gottes, die ich hier empfand, auf jede Art von unharmonischer Situation angewandt wird. Dieses heilende Verständnis hat sich auch auf meine anderen Beziehungen übertragen. Ich habe ein großes Verlangen, diese Liebe für alle zu empfinden. Ich bemühe mich, die wahre, geistige Reinheit jedes Menschen zu sehen und mir stets der Liebe Gottes bewusst zu sein in dem Wissen, dass wir alle von Gott geliebt sind und in vollkommener Harmonie leben.

Diane Evrard
Saint Charles, Missouri, Vereinigte Staaten

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