Zu Beginn des Jahres kann die Zukunft rosig aussehen, aber sie kann auch beängstigend sein. Es gibt so viel Unbekanntes.
Die alten Griechen hatten einen Weg, damit umzugehen – sie hofften, Schlimmes zu verhindern, indem sie jede einzelne der vielen Gottheiten besänftigten, von denen sie glaubten, dass sie das menschliche Leben beherrschen. Jeder Gott und jede Göttin bekam einen eigenen Altar – und für den Fall, dass sie versehentlich eine Gottheit übersehen hatten, bauten sie einen zusätzlichen Altar für „den unbekannten Gott“. Als der Apostel Paulus diesen Altar sah, beschloss er, ihnen zu helfen. Er sagte: „Den, den ihr nun, ohne ihn zu kennen, verehrt, den verkünde ich euch“ (Apostelgeschichte 17:23).
Der Gott, den Paulus den Menschen in Athen beschrieb, war weder einer von vielen noch unkennbar. Paulus erklärte, was die Bibel lehrt: Es gibt nur einen Gott, und Er ist die einzige Ursache und der einzige Schöpfer. Paulus versicherte den Athenern, dass sie weder den „Unbekannten“ noch das Unbekannte zu fürchten brauchten, weil Gott sich um uns alle, Seine geliebten Kinder, kümmert. „Denn in ihm leben, weben und sind wir; ... ,Wir sind von seiner Art‘“, sagte Paulus (Apostelgeschichte 17:28).
In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift definiert Mary Baker Eddy Das Unbekannte zum Teil als „das, was allein der geistige Sinn begreift und was den materiellen Sinnen unbekannt ist“ (S. 596). Der materielle Sinn kennt weder Gott noch Seine Schöpfung. Aber die gute Nachricht ist, dass wir alle einen ureigenen geistigen Sinn haben. Dieser geistige Sinn, so erklärt Wissenschaft und Gesundheit, „ist eine bewusste, beständige Fähigkeit Gott zu verstehen“ (S. 209).
Jede und jeder von uns, als Gottes geliebtes Kind, ist in der Lage, Gott zu kennen und zu verstehen, weil Er uns so gestaltet hat. Aus der Bibel lernen wir, dass wir Sein Bild und Gleichnis sind, Seine geistige Widerspiegelung. Die Bibel sagt uns auch, dass Gott, Geist, zu reine Augen hat, „um Böses mitanzusehen“ (Habakuk 1:13). Als Widerspiegelung Gottes wissen wir, was Gott weiß, deshalb können wir in Wirklichkeit auch nur das Gute kennen.
Nur wenige haben jedoch das Gefühl, dass sie nur das Gute kennen. Überall sehen wir Berichte über Mangel, Verlust, Krieg, Konflikte, Krankheit und Sünde. Es kann den Anschein haben, dass das Böse besser bekannt ist als das Gute. Aber in dem Maße, wie wir lernen, die materiellen Sinne und ihren Bericht über Disharmonie zum Schweigen zu bringen, können wir Christus hören – die geistige Idee der Wahrheit, die uns jeden Augenblick Gottes ewig Gutes verkündet. Christus erfüllt unser Bewusstsein mit der Gewissheit, dass Gott wirklich der einzige Schöpfer ist und dass daher nur das, was Er geschaffen hat, wirklich ist.
Die materiellen Sinne, die ja nicht erfassen können, was Gott weiß, können uns keine nützlichen Informationen geben. Sünde, Krankheit, Konflikte und Mangel, von denen sie berichten, können nicht von Gott geschaffen sein. Daher können sie nur eine Suggestion sein, dass es etwas gibt, das außerhalb von Gottes Kontrolle liegt, etwas, das Er nicht geschaffen hat. Diese Suggestion ist rein mesmerisch, eine Lüge, die sich in hypnotischer Weise als Tatsache darstellt. Wir handhaben jede Form von Mesmerismus oder Hypnotismus, indem wir sie durch das ersetzen, was wahr ist. Da Gott Wahrheit ist, können wir uns in jeder Situation, in der wir uns befinden, an Gott und Seine intelligente Kontrolle der Schöpfung wenden, um Hilfe und Antworten zu erhalten.
Die Erfahrung lehrt uns, dass wir so lange mit Suggestionen des Bösen konfrontiert werden, bis wir den Punkt erreichen, an dem wir uns beständig nichts anderem als nur der Gegenwart Gottes und Seiner vollkommenen, geistigen Schöpfung bewusst sind. Denn Jesus, unser Wegweiser, hat gezeigt, dass diese Suggestionen unseren Fortschritt nicht verhindern oder in irgendeiner Weise unsere Fähigkeit, Gutes zu tun, gut zu sein und uns gut zu fühlen, beeinträchtigen können. Und er zeigte, dass wir immer die von Gott gegebene Herrschaft über diese Suggestionen haben.
Der Weg, sich darauf vorzubereiten, Herausforderungen schnell und zuversichtlich zu meistern, besteht nicht darin, sich Sorgen darüber zu machen, was „da draußen“ auf uns warten könnte. Solche Gedankengänge leugnen Gottes immer-gegenwärtige Macht und Herrschaft. Wenn wir jedoch den materiellen Sinn zum Schweigen bringen und uns darum bemühen, Gott, Geist, jeden Augenblick näher zu kommen, indem wir unsere Gedanken und Handlungen allein an Seinem geistigen Gesetz des Guten ausrichten, erkennen wir immer mehr, dass wir das Unbekannte nicht zu fürchten brauchen, da wir sehen, wie sich Seine Kontrolle und Seine Güte in unserem Leben manifestieren.
Ich stand einmal vor einer Entscheidung, zu der ich mich nicht fähig fühlte. Es gab zu viel Unbekanntes. Ich wandte mich im Gebet an Gott in der Hoffnung, ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Entscheidung das Beste für die Zukunft bringen würde. Aber dann wurde mir klar, dass es eigentlich nur eine mögliche Zukunft gab – eine Zukunft erfüllt von Gott, Liebe, und Seiner Güte sowie meiner Fähigkeit und Gelegenheit, dies zu demonstrieren. Mein Motiv war, Seinen Willen zu tun und Ihm zu dienen. Selbst wenn es menschlich betrachtet so aussah, als hätte ich die falsche Entscheidung getroffen, war ich zuversichtlich, dass ich geistig nicht untergehen oder ein anderes Kind Gottes benachteiligen konnte. Und die Erfahrung selbst würde ein Segen für mich und, da war ich mir sicher, auch für andere sein. Ich war dankbar, aber nicht überrascht, dass dies das Ergebnis meiner Entscheidung war.
In der Definition des Unbekannten in Wissenschaft und Gesundheit heißt es weiter: „Heidentum und Agnostizismus mögen die Gottheit als ‚das große Unkennbare‘ definieren; doch die Christliche Wissenschaft bringt Gott dem Menschen viel näher und macht Ihn besser bekannt als den Alles-in-allem, der immer nahe ist“ (S. 596). Die alten Griechen fürchteten und beteten das Unbekannte an. Wir sind frei, zu lieben, anzubeten, und, was besonders wichtig ist, den Alles-in-allem zu kennen. Gott, Liebe, hält uns für immer in Seinen Armen. Eine Zukunft, die von Liebe eingehüllt ist, ist eine Zukunft, die wir alle begrüßen können!
Lisa Rennie Sytsma
Stellvertretende Chefredakteurin
