Ein wohlbekannter Redakteur hat die Behauptung aufgestellt, daß Christian Science vom redaktionellen Standpunkt jetzt weniger Aufmerksamkeit errege als vor einigen Jahren. Obwohl diese Erklärung seiner Ansicht nach richtig sein mag, so ändert sie doch durchaus nicht die Tatsache, daß die Welt sich mehr als je zuvor für dieses Thema interessiert. Gegenwärtig zeigt sich ein größeres Verlangen als je zuvor nach glaubwürdiger Auskunft über Mrs. Eddys Lehren und deren Tragweite auf die praktischen Probleme der Existenz.
Die oben angeführte Meinung mag wohl ihre Ursache darin finden, daß nach der Ansicht der Zeitungskorrespondenten nur das Ungewöhnliche als Neuigkeit angesehen wird, und der Fortschritte machende Journalist beständig nach etwas sucht, das ungewöhnlich in der Routine des täglichen Lebens ist, und da Christian Science in diesem Sinne schon so ziemlich allgemein bekannt geworden ist, und die Zahl ihrer Anhänger sich sehr vermehrt hat, so gehört Science für sie zur Alltäglichkeit. Nichtsdestoweniger hat dieses Thema durchaus nicht an Interesse für die Leser der Zeitungen und Zeitschriften verloren; im Gegenteil, sie bezeigen ein zunehmendes Interesse, aber in anderer Weise. Diejenigen, die Christian Science ehedem als ein vorübergehend Aufsehen erregendes Wunder betrachteten, prüfen sie jetzt allen Ernstes und bemühen sich zuverlässige Auskunft zu bekommen.
Leute, die so gestellt sind, daß sie dieses Interesse aus Erfahrung kennen, unterstützen die Behauptung, daß die Zahl der Personen, die Aufklärung wünschen, sich im vergangenen Jahrzehnt bedeutend vermehrt hat. Dies zeigt sich ferner durch die größere Anzahl, die die offiziellen Vorträge besucht, welche unter den Auspizien der Kirchen dieser Gemeinschaft gehalten wurden. Ein weiterer Beweis für dieses Verlangen nach einer richtigen Kenntnis der Christian Science ist die zahlreiche Nachfrage nach Mrs. Eddys Buch „Science and Health.“ Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, daß dieses Buch auf der Liste der dringendsten Nachfrage ist, die von Gönnern der Bibliotheken in allen größeren Städten eingesandt ist. In andern Worten, das öffentliche Lesen und Denken betrachtet Christian Science ernstlicher, in einer vernünftigeren und verständigen Weise. Die Menschen sind mehr geneigt, selber zu prüfen, als sensationelle Zeitungsartikel zu lesen, deren Schreiber entweder vollständige Unkenntnis des Themas besitzen, oder höchstens einen theoretischen Glauben davon.
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