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Göttlicher Umgang.

Aus der Juli 1904-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Kein Mensch kann seine eigenen Interessen von denen der gesammten Menschheit trennen, noch sich in solchem Maße von derselben ausschließen, daß er von den allgemeinen Erfahrungen ganz unberührt bliebe. Kein Menschenleben kann in völliger Isolierung dahinfließen. Was Henry Drummond die „Alchemie des Einflusses” nennt, macht sich in solchem Grade im Leben und Treiben der Menschen geltend, daß es auf die Entwickelung des Einzelnen wie der Gesammtheit eine entscheidende Einwirkung ausübt. Der Verkehr der Menschen unter einander bietet eine so unbegrenzte Mannigfaltigkeit von Faktoren, welche formend und bestimmend auf das Denken wirken, daß es von jeher zum Glück wie zum Unglück, zur Freude wie zum Leid der Menschheit in hohem Grade beigetragen hat. Edle Lebensziele werden durch sittlich hebenden Umgang gepflegt und gestärkt, während ein entwürdigender Verkehr sich als ein verderblicher Einfluß erweist.

Der Erwachsene verdankt seine sittliche Reinheit oft in hohem Maße den Einflüssen der Jugend, und kann dieselbe oft zurückführen auf die liebevolle Fürsorge und Leitung, welche seine ersten Schritte in der Welt auf den Weg der Rechtschaffenheit führten. Die Gesellschaft guter Bücher bietet gleichfalls unbegrenzte Gelegenheit für reinen und gesunden Verkehr. Das Wahrnehmen des Ideals, wie es die Welt durch ihre großen Schriftsteller empfangen hat, fördert das Streben nach diesem Ideal. Der Einfluß zum Guten, welcher aus einem reinen Streben und Leben entspringt, ist durch die Männer und Frauen, welche die Fähigkeit besitzen, erhabenen Gedanken Passenden Ausdruck zu verleihen, nach allen Richtungen hin verbreitet worden. Solche Werke sind immer veredelnde Begleiter gewesen, und die Stunden, die mit ihnen verbracht worden sind, haben ihre Früchte getragen in edlen Lebenszielen und großen Taten. Wenn wir also erkennen, von welchem Wert die Gesellschaft alles dessen ist, was gesund und wahr im menschlichen Leben ist, so muß daraus folgen, daß ein enger Verkehr mit dem göttlichen Geiste, in dem Maße, in welchem derselbe gesucht und gepflegt wird, den höchsten Segen verleiht. Da die Menschen sich vorstellten, daß Gott oben im Himmel wohne, so schien Er weit entfernt zu sein, wie ein Freund, der in einer entlegenen Straße oder Stadt weilt. Dieser Begriff von Entfernung hindert die Möglichkeit eines vertrauten Umgangs, und daher fühlt sich der Mensch in der Stunde der Not oft einsam und Verlassen, weil er nicht weiß, wo und wie er den „großen Freund aller Menschenkinder” finden kann.

Christian Science hat der Welt ein universelles Heilmittel für dieses Gefühl der Entfremdung gebracht, dadurch, daß sie zeigt, daß jede Erfahrung ein Zustand des Bewußtseins ist. Der Verkehr mit einem Freunde beruht nicht auf der äußeren Berührung mit demselben, sondern auf der geistigen Erkenntnis seines individuellen Lebens und Charakters. Die tägliche Berührung mit der Person Jesu zeigte dem vorurteilsvollen Pharisäer keine Spur von dem Christuscharakter, der so nahe war, aber für den tieferblickenden Christen der späteren Jahrhunderte war dieser Christus dauernd gegenwärtig.

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