Selbstkenntnis gehört zu den Anforderungen der Weisheit. Derjenige, der am leichtesten dazu geneigt ist, unrecht zu denken und zu handeln, kennt sich selbst am wenigsten. Im Verhältnis, wie wir eine korrekte und wissenschaftliche Meinung von uns selbst bekommen, erwerben wir die Fähigkeit und Macht, recht zu denken und zu tun. Um „den Harnisch Gottes anzuziehen” und „stark zu sein in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke” muß jeder sich selbst und sein Verhältnis zu Gott kennen. Christian Science ermöglicht uns dies.
Einer unserer größten Feinde für unsern Fortschritt ist die Selbstverdammung und daher muß man sich davor hüten und beschützen. Wer dieser Versuchung nachgibt, macht sich für systematische Arbeit unbrauchbar und wird oft dadurch sein eigner schlimmster Feind. Es mag beklagenswertere Gedankenzustände geben, doch gibt es keinen, der jemand wegen seines mit sich bringenden Leidens schneller für wissenschaftliches Streben unfähig macht, als ungerechte Selbstverdammung.
„Selig ist, der ihm selbst kein Gewissen machet in dem, das er annimmt,” sagt die heilige Schrift. Dieser Gedanke kam dem Verfasser dieser Abhandlung vor einigen Jahren, als er unter der Meinung ungerechter Verurteilung litt, und der Friede und das Licht, das dieser Gedanke brachte, haben ihm seitdem als beständige Ermahnung gedient. Er hat zahlreiche Heilungen gesehen, die dadurch vollbracht wurden, daß der Gedanke der Selbstverurteilung, der der Hauptirrtum gewesen war, aufgedeckt und vernichtet wurde.
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