Mrs. Eddy sagt in Science and Health, S. 450: „Der Christian Scientist hat sich verpflichtet Übel, Krankheit und Tod zu vermindern.” Es handelt sich da um ein Reformationswerk weitesten Umfangs, das sich auf die Linderung und schließliche Beseitigung aller Übel erstreckt, denen der sterbliche Mensch unterworfen ist: moralisch, gesundheitlich, gesellschaftlich, wirtschaftlich und gewerblich. Daraus wird man ersehen, daß dieser Kampf nicht mit dem Menschengeschlecht, sondern für dasselbe geführt wird. Es ist daher nötig, daß der Mensch sich für seine Arbeit gehörig vorbereite; daß er durch aufmerksames Studium und tägliche Übung dasjenige christliche Leben zu wandeln lerne, welches allein uns befähigt, des Meisters Gebote zu halten: prediget das Evangelium, tröstet die Trauernden, bekehret die Sünder, heilet die Kranken, liebet Gott von ganzem Herzen und euren Nächsten als euch selbst.
An alle, die, um ihre Dankbarkeit für Christian Science auszudrücken, sich der Aufgabe unterzogen haben, ihre heilende und reformierende Wahrheit für andere sowohl als für sich selber zu bezeugen, welche, mit dem Verständnis, das nur durch Gebet kommt, zu wissen bestrebt sind, daß Gott einen Tisch in der Wüste bereiten kann — einen Tisch täglicher Belehrung für tägliche Bedürfnisse — an solche wende ich mich in der Hoffnung, zu zeigen, wie reichlich Gott alles Gute für uns bereitet hat. Unsere Leiterin sagt uns, sie „finde den Weg weniger beschwerlich, wenn sie das erhabene Ziel beständig in Gedanken halte” (Science and Health, S. 426); so auch wir, wenn wir die Hilfs- und Lehrmittel, die zu unserer Verfügung stehen, ins Auge fassen, werden unsere Aufgabe weniger mühsam finden, als wenn wir uns über dem bisher gewonnenen geringen Verständnis und unserer folglichen Hilflosigkeit Gedanken machen.
In welcher Weise hat unsere Leiterin für unsere Belehrung in Christian Science gesorgt, und inwiefern haben wir die uns anvertrauten „Zentner” benützt?
Zunächst ist uns ein Lehrbuch gegeben worden, das sämmtliche Lehren der Christian Science enthält, uns die Schätze der Bibel erschließt und dieses Buch tatsächlich zur „Karte des Lebens macht, auf welcher die Bojen und die heilenden Strömungen der Wahrheit verzeichnet sind” (Science and Health, S. 24). Nicht nur das, sondern nach praktischer Erfahrung hat sie sich seit vielen Jahren der Revision dieser Gott-verliehenen Botschaft gewidmet; auf diese Arbeit verwendet sie das sorgfältigste Bestreben — ein Bestreben, das von dem Genius der Weihe geboren wurde — daß kein Hauch des Selbst das Licht störe oder trübe. Nach jedem Schritt gottwärts hat sie ihr Werk einer Revision unterworfen und uns so den Vorteil ihrer klareren Einsicht gewährt.
Ist diese Liebesarbeit von uns allen richtig gewürdigt worden?
Haben wir bei jedem in unserem Lehrbuch umgeänderten Wort den neuen Lichtstrahl gesucht und dessen Erleuchtung gesunden? Haben wir uns über jeden neu hinzugefügten Satz gefreut und darin eine erweiterte Mitteilung der Wahrheit erkannt? Laßt uns in Anerkennung des geduldigen Wirkens unserer Leiterin mit ihr gemeinsam tätig sein, ihre Ergänzungen aufmerksam studieren, und dieses praktische Mittel, die göttliche Wahrheit zu lernen, benützen. In diesem neuen Lichte laßt uns die Bücher des Gesetzes und der Propheten studieren und die Worte unseres Meisters erwägen. Wenn wir das tun, werden wir die Erleuchtung finden, auf Gottes Wegen wandeln und seine Werke verrichten lernen.
Der ernste Schüler kann durch das Studium der Bibel und des Lehrbuches der Christian Science ein wahrer Christ werden und so „durch die Vergeistigung des Denkens und Verchristlichung des täglichen Lebens” (Science and Health, S. 272) jene praktischen Werke der Heilung und der Reformation vollbringen, welche das „Zeichen” des Christentums sind. Aber noch viel mehr ist zur Förderung unserer Belehrung getan worden.
In der Widmungsinschrift zu „Miscellaneous Writings“ sagt Mrs. Eddy: „Den treuen Christian Scientisten in diesem und jedem Lande, sind diese praktischen Lehren, welche zur Ausbildung und dem werktätigen Erfolg des Schülers unentbehrlich sind, und die Sittenlehre der Christian Science bezeugen, von mir in Liebe gewidmet.” Hat jeder nach Fortschritt strebende Schüler dieses Buch, welches Mrs. Eddy für unentbehrlich zu seiner Ausbildung und seinem Erfolg erklärt, nicht nur gelesen, sondern auch studiert? Wenn nicht, so hat er von dem „Zentner,” welchen er besitzt, keinen guten Gebrauch gemacht. Dieses Buch enthält, wie ich gefunden habe, direkt von Mrs. Eddy die Beantwortung nahezu aller Fragen, die so oft von einem Schüler an einen andern gestellt werden; und diese Antworten sind nicht bloße veränderliche Ansichten, sondern Christian Science. Es enthält Rat in Schwierigkeiten, die an jeden Schüler herantreten können; liebevollen Trost für die Gemütsleidenden, Bedrückten und Entmutigten; Bitten, Warnungen, Mahnungen, Tadel und Belehrungen, welche nicht ermangeln können, uns den Weg der richtigen Praxis zu zeigen und uns von der falschen abzulenken. Außerdem besitzen wir Mrs. Eddys andere Bücher, Broschüren und Botschaften, unter welchen „Retrospection and Introspection,“ ein autobiographisches Werk von höchstem Werte und größter Bedeutung für den Schüler ist.
Mrs. Eddy schreibt: „Jeder hat die gleiche Gelegenheit aus meinen Gedanken und Schriften Gewinn zu ziehen. Wenn einer nichts dadurch gewinnt, so ist dies nicht meine Schuld und es entspricht nicht meinem Wunsche” (Miscellaneous Writings, S. 291). Würdigen wir das Werk der Selbstaufopferung unserer Leiterin, wie sich’s gebührt, wenn wir uns nicht gründlich mit allem vertraut machen, was sie zum Zweck unserer Belehrung vollbracht hat?
Außerdem hat Mrs. Eddy nach vieljähriger eigener Erfahrung im Lehren und Predigen, sowie der ihrer Schüler, eine Lehrmethode eingeführt, die nicht erfunden, sondern aus der Erfahrung krystallisiert wurde; nämlich diejenige der Lektionspredigten für die Sonntagsgottesdienste. In dem Artikel „Die Lektionspredigten,” der zweimal in unsern Zeitschriften aufgenommen und hernach als Nachdruck herausgegeben wurde, sagt Mr. Tomlinson: „Die Kanzeln der Christian Science predigen jetzt von Gott auf Gottes eigenem Wege.” ... „Die Themas dieser Predigten ... wurden von unserer Leiterin, Rev. Mary Baker G. Eddy, festgesetzt. Sie umfassen das Wesentliche des Christentums und sind in der Reihenfolge angeordnet, welche sie gewöhnlich beim Klassenunterricht innehielt.” Damit hat sie eine Lehrmethode aufgestellt, durch welche die bescheidenste Christian Science Kirche in den Stand gesetzt wird, in Einklang mit Mrs. Eddys Definition von der Kirche zu gelangen: „die Kirche ist diejenige Institution, welche den Beweis ihrer Nützlichkeit liefert” (Science and Health, S. 583) Schätzen wir das, was diese Lektionspredigten uns bieten, wenn wir, im Verein mit den übrigen Brüdern, die in denselben enthaltenen Wahrheiten erfassen? Was vermögen sie nicht zur Besserung der Welt beizutragen, wenn wir nur ihre Lehren von Gott, der Liebe, der Wahrheit und dem Leben zu Waffen unseres täglichen Streites machen?
Auch die Christian Science Zeitschriften sind eine beständige Quelle der Belehrung, die aus persönlicher Erfahrung geschöpft und durch Weisheit und reifes Urteil geläutert ist. Sie liefern uns das reine Wasser der Wahrheit, welches uns täglich und stündlich erfreut und erfrischt.
Sicherlich hat Gott uns die Schleusen des Himmels geöffnet, und uns Segen herabgegossen bis zum Überfluß. Die Mittel sind vorhanden und sind reichlich genug um uns zum vorliegenden Werke zu befähigen, bis die weite Erde des Vaters Tempel zu sein scheint: „ein Haus nicht mit Händen gemacht.”