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In allen Zeitaltern hat die Menschheit nach etwas gesucht, um...

Aus der Mai 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In allen Zeitaltern hat die Menschheit nach etwas gesucht, um ihre Sehnsucht nach Liebe zu befriedigen, und trotz der Versuchungen, ihr selbstsüchtiges Interesse zu verfolgen, haben die Menschen ihr Glück dadurch gefunden, daß sie ihre Errungenschaften mit andern teilten. In der Tat, es gibt wenige Menschen, die sich durch ausschließlichen Besitz irgend eines guten Dinges befriedigt fühlen, und das Familiengefühl hat daher zu allen Zeiten einen mächtigen Einfluß im Staate gehabt, und heutigen Tages hören wir von einer sich beständig vermehrenden Aufforderung zur Verbreitung des Ideals der Brüderschaft, bis es alle Menschen umfaßt. Die Aufrichtigkeit derjenigen, die für allgemeine Brüderschaft sprechen, ist nie geleugnet; die Frage jedoch ist, ob ihr Auffassungsvermögen eines so unermeßlichen und viel umfassenden Themas deutlich genug ist, um für die Menschheit im ganzen von praktischem Werte zu sein.

Nach alledem, was über dieses Thema gesagt worden ist, dürfen wir wohl fragen, ob die durchschnittlich als gesittet angesehene Familie Zustände darstellt, deren wir uns zum Modell zur allgemeinen Brüderschaft bedienen könnten. Zeigen sich nicht die Laster der Trägheit, Selbstsucht, des Hasses und der Wollust sogar in der Kindheit oder Jugend, und werden sie nicht in vielen Fällen begünstigt oder genährt von elterlicher Unfähigkeit, Gleichgültigkeit, oder schierer Bosheit? Wir können nicht vergessen, daß die Bibel berichtet, die Geschichte der ersten menschlichen Familie sei durch Brudermord befleckt. Welche Hoffnung können wir mit offenbar unvollkommenen Zuständen in der heutigen durchschnittlichen Familie haben, gute Resultate dadurch zu erzielen, daß wir uns nur in die materiellen Interessen vieler Individualitäten versenken, und versuchen dadurch die Menschheit zu veredeln? Nichtsdestoweniger sollte niemand denken, daß die Verwirklichung des höheren Gefühles der Brüderschaft für unmöglich erachtet wird, denn „bei Gott sind alle Dinge möglich.” Ah! hier liegt das Geheimnis, alles Gute ist möglich „mit Gott,” ohne Ihn ist nichts gut.

Das Gebet Christi beginnt „Unser Vater,” nicht mein Vater, und Paulus sagt in seiner großen geistigen Aufforderung zu Gott „der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißet im Himmel und auf Erden.” Sicherlich ist niemand fähig, Mitglied dieser Familie zu sein, bis er seine eigenen geistigen Fähigkeiten als Kind Gottes erkennt, noch kann er einen andern in den Banden der wahren Brüderschaft halten, bis er seine eigene göttliche Kindschaft durch die Überwindung des Bösen bewiesen hat, wie es unser älterer Bruder Christus Jesus getan hat. Jeder Versuch ein hilfreiches Ideal dieser Brüderschaft, — getrennt von dieser geistigen Grundlage — auszudrücken, muß in Enttäuschung enden. Wenn jedoch die heilige Freude des Sinnes der göttlichen Verwandtschaft mit unserer Heilung kommt, so kommt auch ein inbrünstiger Wunsch, daß alle, um jeden Preis, daran teilhaben möchten.

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