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Im September vor sechs Jahren war ich sehr mutlos, denn ich...

Aus der Juni 1905-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im September vor sechs Jahren war ich sehr mutlos, denn ich hatte einen heftigen Anfall von nervöser Verdauungsschwäche und Schlaflosigkeit. Ich hatte an der Krankheit seit ungefähr zehn Jahren gelitten und hatte alle Hoffnung auf Gesundheit aufgegeben, weil ich bei einer Anzahl Ärzten in Behandlung gewesen war, denen es nicht gelungen, mich zu kurieren. Ich fühlte, als ob ich alle Mittel erschöpft hätte und als ob mir nichts übrig bliebe, als ein elendes Dasein in besagtem Zustande hinzuschleppen, und wer je an nervöser Verdauungsschwäche gelitten, kann sich denken, was die Zukunft für mich barg. Eines Tages, während ich in dieser Stadt in der Straßenbahn fuhr, dachte ich ernstlich an die Zukunft und der Gedanke kam mir ganz deutlich: „Warum versuchst du nicht Christian Science? Wenn sie dich nicht kuriert, kann sie dich auch nicht schlimmer machen.” Es machte solchen Eindruck auf mich, daß ich den Nachmittag in die Lesezimmer der Christian Science ging, um etwas Literatur zu bekommen, — etwas, woraus ich ersehen könne, was Christian Science ist, denn ich wußte durchaus gar nichts davon. Ich kaufte „No and Yes“ von Mrs. Eddy, und einige Broschüren und las diese die ganze Nacht, konnte sie jedoch nicht verstehen und ging deshalb den nächsten Tag wieder hin um andere zu kaufen. Während ich dort war, hatte ich eine Unterhaltung mit einem Christian Scientisten, der von einem ähnlichen Leiden geheilt worden war und bevor ich fortging, beschloß ich, mich in Behandlung zu geben. Ich nahm fünf Tage täglich eine Behandlung, und nach der dritten schlief ich ausgezeichnet, was ich seit Jahren nicht getan. Nach der fünften Behandlung aß ich was ich wollte und hatte einen sehr guten Appetit und das Leiden schien gänzlich verschwunden zu sein, also hörte ich mit der Behandlung auf. Ich hatte jedoch bald wieder einen Anfall, wodurch es bewiesen wurde, daß die Krankheit nicht ganz überwunden war, doch wurde dieser zweite Anfall schnell kuriert und vollständig beseitigt. Mit dieser Heilung kam solch eine Fülle von Freude, daß es mir schien, als befände ich mich in einem großen Ocean voll Liebe, der nie leer werden könne. Ich ging durch die Straßen, als ob das Gehen gar keine Anstrengung sei.

Ist es nicht merkwürdig, daß jemand nach solch herrlicher Erfahrung noch zweifeln kann? Und doch tat ich es. Nachdem ich zwei oder drei Monate in diesem herrlichen erhabenen Zustand gelebt, wurde ich sanft wieder zur Erde gelassen und dann begann ich zu zweifeln. Irrtum schlich sich ein und flüsterte mir allerhand törichte Dinge zu, welche ich anhörte, da ich noch nicht gelernt hatte zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden. Weil ich keine Berge versetzen und mir das Ganze der Christian Science durch Demonstration beweisen konnte, bezweifelte ich ihr Prinzip und verbrachte die folgenden drei Jahre indem ich meinen Weg tappend zwischen Zweifel und Glauben suchte; doch ganz allmählich begriff ich die Wahrheit und da jeder Lichtstrahl mein Verständnis bereicherte, gelangte ich schließlich auf einen Standpunkt, wo ich den Irrtum bemeistern konnte. Als ich diese Stufe des Wachstums erreichte, blickte ich auf die Vergangenheit zurück und konnte sehen, wo ich Fehler gemacht hatte. Ich konnte genau sehen, wo und wie ich durch den Irrtum verleitet war, da ich ihn für die Wahrheit hielt, und diese Erfahrung lehrte mich, wie ich mich gegen Irrtum in meinem zukünftigen Wachstum schützen könne.

Ich bin sicherlich sehr dankbar für alles, was ich empfangen habe und bin besonders dankbar gegen meine Lehrerin für ihre liebevolle Güte und Geduld. Ich danke Gott jeden Tag meines Lebens dafür, daß Er uns diese Wahrheit durch unsere Führerin, Mrs. Eddy, offenbart. Wir werden niemals wissen, was sie erduldet haben muß, damit wir die Wahrheit erkennen möchten. Ich kann nur sagen, daß ich Gott für das gesegnete Vorrecht danke, einer ihrer Jünger sein zu dürfen, und es ist mein beständiges Gebet, ein solches Leben zu führen, daß ich meine Dankbarkeit für alles beweise, was ich durch Christian Science empfangen.

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