Man schreibt uns: „Die Christian Scientists” von Frankfurt a. M. haben ihr Lesezimmer nach Börsenstraße 15 verlegt in die früheren Räume der Nassauischen Landesbank. Die Feier der ersten Andacht dort wurde verschönt durch einen Gesangsvortrag von Fräulein H. Meyjes: ‚Trost,‘ gedichtet von Hoffmann v. Fallersleben, komponiert von Nicolai. Nach dem gewöhnlichen Lesen aus der Bibel und dem Textbuch von Christian Science hielt die erste Vertreterin eine kurze Rede, in der sie eine Reihe weit verbreiteter irriger Ansichten über die, christliche Wissenschaft‘ (Christian Science) zu widerlegen suchte und zu folgenden Ergebnissen kam:
„1. Christian Science ist nicht Gesundbeten. Sie stützt sich nicht auf Glaubensbegriffe, sondern auf jenes Wissen von Wahrheit, welches frei macht. 2. Christian Science hat nichts gemein mit Hypnotismus, Spiritismus, Occultismus oder irgend einer anderen Geistheilmethode. Sie erkennt nur einen Geist als heilend an — Gottes Geist. 3. Christian Science hat keinen Streit mit Ärzten und ehrt alle menschenfreundlichen Bemühungen. Bemerkt muß noch werden, daß Kranke im allgemeinen erst Christian Science aufsuchen, nachdem ihr Fall von den Ärzten aufgegeben ist. 4. Christian Science macht keine Propaganda, drängt niemand ihre Dienste auf und steht mit keiner Kirche in Streit. Die, Scientists‘ möchten mit allen ihren Nachbarn friedlich leben, gleichgiltig ob Protestanten, Katholiken oder Juden, und möchten von ihnen in Frieden gelassen werden 5. Christian Science ist nicht eine amerikanische Sekte, deren Begründerin sich von ihren Anhängern anbeten läßt. Christian Science ist die Neubelebung der Religion Christi. Mrs. Eddy, die Begründerin von Christian Science und Verfasserin des Textbuches, Science and Health with Key to the Scriptures‘ lebt als Privatperson in ihrem Heim bei Boston, geliebt und verehrt von allen Anhängern, aber angebetet von keinem. Schließlich ist Christian Science nicht das besondere Eigentum irgend einer Nation, Sprache oder Gesellschaftsklasse. Sie ist frei wie das Sonnenlicht und so allumfassend wie die Atmosphäre.”
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