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Die Mutterkirche

Aus der Februar 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christian Scientisten sind der Überzeugung, daß die Gestaltung und Gründung der Mutterkirche der Christian Science göttlich genehmigt wurde. Diese Kirche hat keine materiellen Vorgänger. Sie zeichnet sich aus als die Erste Kirche Christi, des Scientisten — die erste unter allen andern. Wie Gott die Christian Science Bewegung bestimmt hat, so ist er auch dem Bedürfnis einer sichtbaren, belebenden Zentrale entgegengekommen und hat dieselbe erhalten. Anfänglich organisiert, um einem lokalen Bedürfnis zu entsprechen, ist sie der Schlußstein in einem das religiöse Denken der ganzen Welt überspannenden Bogen von treu gesinnten Zweigkirchen geworden. Obgleich sie ähnlich organisiert ist wie die Zweigkirchen, denen sie in den letzten dreißig Jahren in Bezug auf Form des Gottesdienstes und Wirksamkeit als Muster gedient hat, so ist sie doch einzig in ihrer Art und unnachahmlich — die herrlichste Garbe in einer reichen Geistesernte, welche unaufhörlich ist und sich von Pol zu Pol erstreckt. Sie macht keine Propaganda und man kann ihr nicht ohne weiteres beitreten; dennoch aber ist ihr Wachstum in den letzten zehn Jahren größer gewesen, als das Wachstum irgendeiner andern Kirchengemeinschaft seit Gründung der christlichen Kirche.

Unter ihren mannigfaltigen Vollbringungen ist in erster Linie zu nennen, daß sie ihrer Gründerin bei ihrem ernsten Bestreben, die Christian Science von Fälschungen und störenden Elementen frei zu halten, treulich und mit Erfolg zur Hand ging. Seit dem Jahre 1875, als die erste Ausgabe von „Science and Health“ einer zweifelnden Welt ohne alles Aufsehen übergeben wurde, hat die Autorin dieses Buches mit Mut und Entschlossenheit gegen alles Stellung genommen, was nicht an dessen hohe Norm hinanreichte. Wie bitter dieser Kampf war, hat niemand in dem Maße erfahren wie Mrs. Eddy. Unsre Pflicht ist es nun, die Tatsache zu erkennen und zu würdigen, daß durch ihren unbeugsamen Mut und ihr unerschütterliches Vertrauen auf das göttliche Prinzip die Reinheit der Christian Science Lehre gewahrt worden ist. Deshalb steht diese Lehre kräftig und schön da, wie eine grüne Eiche in einem dürren Lande, ein lieblicher Anblick für das müde Auge, dem erschöpften Wanderer Schutz und Ruhe bietend. Einer von Englands geistreichsten Männern tat den Ausspruch, daß ein Mensch, der zwei Grashalme da zum Wachsen bringen könne, wo früher nur einer gewachsen sei, hohes Lob verdiene, denn er leiste der Menschheit größere Dienste, als eine ganze Nation von Menschen, die viel reden aber nichts ausrichten. Was sollen wir nun von der Person sagen, die ganze Felder zum Grünen gebracht hat? Wo wollen wir die Worte hernehmen, um den hohen Verdienst dieser Frau zu beschreiben, die das Feld bebaute, bis die reifen Ähren sich öffneten und ihre goldenen Schätze fallen ließen, der hungrigen Menge zum Labsal?

Mrs. Eddy ist in den vergangenen Jahren sehr oft ungerechterweise angegriffen worden, weil sie sich das Verlagsrecht all ihrer Werke gesichert und auf ihrem dadurch erlangten Recht bestanden hat; ferner, weil von ihren Nachfolgern erwartet wird, daß sie beim öffentlichen Vorlesen aus ihren Schriften den Namen der Autorin nennen, und weil dieselben beim Studium der Christian Science keine andern Hilfsbücher gebrauchen als die Bibel und die Schriften ihrer Führerin. Jedoch gerade diesen weisen Maßregeln ist es zuzuschreiben, daß unsre Lehre ihre ursprüngliche Schönheit und Reinheit behalten hat. Mrs. Eddy hatte durch klare Beweise die Gewißheit erlangt, daß die ihr gewordene Offenbarung auf Wahrheit beruht; deshalb wollte sie nichts mit irgend etwas zu tun haben, was fraglichen Ursprungs war; deshalb lehnte sie die Angebote aller derer ab, die gerne ihre Amtsgehilfen geworden wären, mögen sie auch ehrliche Absichten gehabt haben. Ihrer Standhaftigkeit haben wir es zu verdanken, daß unser Textbuch unverfälscht geblieben ist und daß wir nicht mehr als ein Textbuch haben. Ehrsüchtige Autoren, unter ihnen einige ehemalige Schüler Mrs. Eddys, haben Bücher geschrieben und hofften, daß dieselben später als Zusatz oder Ergänzung zu „Science and Health“ angenommen werden würden. Es hat jedoch nie mehr als ein Textbuch der Christian Science gegeben und es wird nie mehr als eins geben. Wir könnten die ganze Welt umreisen und würden allerorten vorgeschrittene Scientisten finden, welche auf unsre Fragen über Gott und den Menschen, über Leben und Gesundheit die gleiche Antwort bereit hätten. Für diejenigen, die das Prinzip verstehen, gibt es keine Widersprüche, keine Abweichungen, denn das Wesentliche des wahren Christentums ist so klar gemacht worden, wie das Wasser des dem ewigen Schnee entspringenden Bergbaches. Dies sind die Früchte des einheitlichen Verständnisses vom Prinzip und des Festhaltens an demselben, wie es in dem einen Textbuch dieser Religion dargelegt ist.

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