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Persönliche Ansteckung

Aus der Februar 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Sentinel


[Aus dem „Sentinel” vom 7. Juli 1906 übersetzt]

In Zeiten ansteckender Krankheit streben die Christian Scientisten danach, sich zum Bewußtsein der Allmacht des Lebens, der Wahrheit und der Liebe zu erheben. Diese in der Christian Science erkannte und verwirklichte Allmacht tut einer Seuche Einhalt.

In Zeiten religiöser und wissenschaftlicher Blüte sind manche Menschen geneigt, sich an die Persönlichkeit ihres Führers anzuklammern. Dieser Geisteszustand ist krankhaft; er ist eine Seuche, eine mentale Krankheit, der man entgegentreten und die man überwinden muß. Und warum? Weil sie das erste Gebot, Du sollst nur einen Gott haben, entthronen würde.

Wenn Gott einzig ist und wenn Er Person ist, dann ist Person unendlich, und es gibt keine persönliche Anbetung, weil Gott göttliches Prinzip, Liebe ist. Daher die Sünde, die Gefahr und die Finsternis persönlicher Ansteckung.

Das Außerachtlassen des göttlichen Prinzips führt diese Ansteckung herbei. Ihre Symptome beruhen auf persönlichem Sehen oder persönlichem Sinn. Wenn man bezüglich eines Individuums oder eines Führers bzw. einer Führerin die Wahrheit aussagt, oder wenn man jemand lobt, der Lob verdient, so ist das kein Symptom dieser ansteckenden Krankheit; es ist hingegen ein solches, wenn man sich seiner oder ihrer Person fortwährend aufdrängt.

Seit Beginn der Zeitrechnung ist jeder Verlust an Gnade und geistigem Wachstum durch Ungerechtigkeit und persönliche Ansteckung verursacht worden. Hätten die Leute in früheren Zeiten das Streben ihrer Führer nach Gottes Herrlichkeit unterstützt und sie derselben überlassen, so würde die Welt die Wissenschaft des Christentums nicht verloren haben.

„Was seid ihr hinausgegangen zu sehen?” Eine Person oder ein Prinzip? Dies entscheidet, ob die Nachfolge rechter oder unrechter Art ist. Ein persönlicher Wunsch, der durch die Sinne befriedigt wird, macht den Menschen zum „Rohr ..., das vom Winde bewegt wird”. Wenn man hingegen einen Führer auf seinem Wege zu Gott behiflich ist, ihm Zeit gewährt und ihn in seiner Zurückgezogenheit ungestört läßt, damit er sich dem unendlichen Emporsteigen, dem Erfassen der göttlichen Ordnung und des göttlichen Bewußtseins in der Science widmen kann, so zerstört das den eignen Traum des persönlichen Sinnes, heilt Krankheit und macht einen zum Christian Scientisten. Herrscht nicht immer noch die Frage vor: „Wann haben wir dich einen Gast gesehen, und beherberget? oder nacket, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen, und sind zu dir kommen?” Aber wann dürfen wir dich sehen, um durch deine Persönlichkeit zu gewinnen?

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott” (Johannes). Diese große Wahrheit in Bezug auf Gottes Unpersönlichkeit und Individualität sowie in Bezug auf den Menschen als nach dem Bilde Gottes geschaffen, individuell aber nicht persönlich, ist die Grundlage der Christian Science. Keine Religion oder Philosophie ist den Jahrhunderten je in andrer Weise verloren gegangen, als dadurch, daß man deren Prinzip in der Persönlichkeit untergehen ließ. Mögen alle Christian Scientisten über diese Tatsache nachdenken und ihren Geistesgaben und liebevollen Herzen nur in der rechten Richtung freien Lauf lassen!

Ich verließ Boston, als ich auf der Höhe des Erfolges war, um mich von der Welt zurückzuziehen, die eine göttliche Person zu suchen und somit andern die Schritte vom Sinn zur Seele zu zeigen. Ich verlange nichts weiter von der Menschheit, als daß sie mir dies gewähre.

Meine Seele dankt den pflichtergebenen, edelgesinnten, geliebten Mitgliedern meiner Kirche, die Gott freudig gehorchen und standhaft fortfahren, das Verständnis des Prinzips der Christian Science zu fördern. Nur die Ungehorsamen verbreiten persönliche Ansteckung. Jeder Gewinn, den sie scheinbar erlangen, ist die Wirkung des Selbstmesmerismus, in welchem das Mittel schlimmer ist als die Krankheit.

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