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Weder Abweichung noch Rückschritt

Aus der Februar 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Heilung in der Christian Science beruht auf der scientifischen Tatsache, daß wahre Gesundheit geistig und ewig ist und daß deshalb nie eine Abweichung von dieser echten Gesundheit, nie eine Unterbrechung der Harmonie, nie ein Eingreifen in das Walten Gottes stattgefunden hat. Es steht also dem Menschen das Recht zu, seine Gesundheit als in Gott bestehend anzusehen. Die logische Folgerung ist daher, daß Krankheit und Disharmonie nie erschaffen wurden, daß ihnen kein Gesetz zugrunde liegt und daß sie auch nicht auf einen Augenblick bestehen. Da ferner nie eine Abweichung von der Harmonie stattgefunden hat, so kann es auch keinen Rückschritt geben, denn einem Rückschritt müßte notwendigerweise eine Abweichung vorangegangen sein. Mrs. Eddy erklärt: „Die Science kennt weder eine Abweichung von der Harmonie, noch eine Rückkehr zu derselben” („Science and Health“, S. 471).

Nun wird aber der Durchschnittsleser sagen: „Ja, wie steht es aber mit all den kranken Leuten, die wir sehen? Werden diese einfach ignoriert?” Die Christian Scientisten sind weit davon entfernt, das Leiden zu ignorieren; viele widmen sogar ihre ganze Zeit dem Heilungswerke. Ihre Behauptung, daß Gott keine Krankheiten erschafft und kein Leiden verursacht, hat die volle Bestätigung der Wahrheit; deshalb nehmen Furcht- und Krankheitssymptome in dem Maße ab, wie der Kranke richtige Ideen in sich aufnimmt und dadurch Vertrauen und Seelenruhe erlangt. Wenn unser geistiges Verständnis das Zeugnis der fünf Sinne widerlegt und uns Lichtblicke gibt von der wahren, geistigen, vollkommenen Schöpfung, so erkennen wir, daß nicht sowohl eine Krankheit zu heilen, als eine falsche Vorstellung zu vernichten und eine Furcht zu beseitigen ist.

Wahrheit und Liebe sind die einzigen Heilmittel, welche die Welt jemals nötig hat oder besitzen kann. Nun mag jemand einwenden, das Leiden sei auf alle Fälle eine menschliche Erfahrung, möge die Krankheit eine körperliche oder eine mentale Ursache haben. Dies ist allerdings wahr. Wenn man erklärt, eine Person leide bloß an den Folgen der Furcht und läßt damit die Sache auf sich beruhen, so trägt man wenig zur Heilung bei. Die Wahrheit jedoch treibt die Lüge aus ihrem Versteck, indem sie erklärt, daß Gott weder Furcht noch falsche Vorstellungen erschaffen hat, um seine Geschöpfe zu peinigen, und daß Seine Schöpfung oder Wiederspiegelung nicht harmonisch sein könnte, wenn Er es nicht selbst wäre. Unsre Führerin erklärt: „Die Science sagt zur Furcht: ... ‚Du bestehst nicht und hast kein Recht zu bestehen, denn „völlige Liebe treibet die Furcht aus” ‘ ” („Retrospection and Introspection“, S. 61). Von dem geistigen, dem einzigen, absolut richtigen Standpunkte aus betrachtet hat also Krankheit keine wahre Ursache, weder eine mentale noch eine materielle. Daß Krankheit in der menschlichen Erfahrung so lange weiterbestehen wird, bis die Sünde vernichtet ist, geht aus den Erklärungen Jesu hervor. Die Sünde hat jedoch ihren Ursprung nicht in Gott, denn Seine Augen sind so rein, daß Er das Übel nicht sehen kann, und Seine Allwissenheit umfaßt keine Kenntnis dieser menschlichen Erfindungen.

So führt uns also die Christian Science immer wieder zu der ursprünglichen Harmonie zurück, die von vielerlei falschen Annahmen und Theorien verhüllt war, obgleich die Schöpfung stets unverändert und unbefleckt dalag, wie die schneebedeckten Berge, welche die Sterblichen von den entfernten Tälern aus betrachten. Das unendlich Gute liegt jedoch nicht in der Ferne, noch ist die Wahrheit weit ab zu suchen. Furcht vor dem Unwirklichen hat bloß die Macht, die wir ihr zugestehen. Man sollte stets daran denken, daß das Übel ein Nichts ist, welches nie aus sich selbst tätig war und welches die Tätigkeit des einen unendlichen, allumfassenden, göttlichen Geistes (Mind) weder verhindern noch fördern kann. Es mag hier geltend gemacht werden, daß, wenn man auch die Unrichtigkeit eines Standpunktes eingesehen habe, dadurch die bestehenden Zustände noch nicht berichtigt seien. Die Schüler dieser Science dürfen nicht vergessen, daß ein falscher Anspruch überhaupt kein Anspruch ist. Mrs. Eddy betont diese Tatsache sehr, indem sie erklärt: „Wer da sagt, es gebe einen Anspruch, Krankheit genannt, der gibt alles zu, was zur Krankheit gehört. Um geheilt zu werden muß man den falschen Anspruch aus dem Auge verlieren. ... Wie mit der Krankheit, so verhält es sich auch mit der Sünde” („Unity of Good“, S. 54).

Der ehrliche Schüler der Christian Science sucht die Vorstellung zu überwinden, daß eine üble Macht bestehe, daß das vermeintliche Übel Macht habe, oder daß es überhaupt einen Anspruch auf eine solche Macht gebe. In dieser Weise treibt die Wahrheit den Irrtum und alle seine falschen Ansprüche oder Anmaßungen aus. Jesus behauptete scientifische Tatsachen so unablässig und betonte sie so standhaft, daß er Wunder verrichtete, wie die Welt sie nie zuvor gesehen hatte. Er gab der Menschheit die Beweismittel, welche sie das wahre, das sündlose, unsterbliche, geistige und von allem Materiellen und Sündigen freie Weltall erkennen ließen. Er hat es uns ermöglicht, flüchtige Blicke auf eine Bergspitze zu werfen, die in erhabener Ruhe über den Wolken der sterblichen Vorstellung dasteht, die aber allen erreichbar ist. Ein jeder dieser Blicke sollte einen Reisenden im Tale heilen und sollte zugleich den mentalen Schritten des Forschers auf dem geistigen Gebiete Kraft und Leichtigkeit verleihen und ihn mit Wonne erfüllen. Wir müssen unsern Blick unentwegt auf die Bergspitze heften, damit das ewige Licht in unser Bewußtsein strömen und alle Finsternis vertreiben möge. Die Wiederspiegelung des Lichtes enthält keine Schatten. Indem sich die eine Schöpfung immer mehr in friedlichen und harmonischen Umrissen vor unsern Blicken entfaltet, wird unsre Gesundheit und Glückseligkeit selbst dem Zeugnis der materiellen Sinne zufolge keiner Abweichung und keinem Rückschritt mehr unterworfen sein.

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