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Bedingungen

Aus der September 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das achte Kapitel des Evangeliums Johannes ist eines der merkwürdigsten in den vier Evangelien. Der große Lehrer sagt hier, er sei das Licht der Welt, und diejenigen, die ihm nachfolgten, sollten das Licht des Lebens haben. Ferner erklärt er: „Wenn ihr des Menschen Sohn erhöhen werdet, so werdet ihr erkennen, daß Ich’s sei und nichts von mir selber tue, sondern wie mich mein Vater gelehret hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater lässet mich nicht allein; denn Ich tue allezeit, was ihm gefällt.” Er redete diese Worte zu den Juden, und es wird uns berichtet, daß viele an ihn glaubten.

Der hier in Kürze wiedergegebene Teil dieses Kapitels führt uns zu einem ganz besonders schönen Ausspruch des Meisters — einem Ausspruch, der in den letzten Jahren so oft angeführt worden ist und der einen der Lieblingstexte der Christian Scientisten bildet: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.” Es ist fast zur Gewohnheit geworden, diese Worte von ihrem Zusammenhang zu trennen und sie so zu behandeln, als ob sie für sich eine vollständige Aussage bildeten. In gewissem Sinne sind sie allerdings vollständig; aber man läuft Gefahr, ihre wahre Bedeutung zu verlieren, wenn man sie als eine unabhängige Erklärung behandelt. In dieser Weise angewandt, könnte man denken, daß ein jeder die Wahrheit erkennen und durch sie Freiheit erlangen werde, ungeachtet seiner sonstigen Handlungsweise. Mit andern Worten: Die Gefahr liegt in der Annahme, daß man durch die Wahrheit befreit werden könne, möge man auch gedacht und gehandelt haben, wie man wolle. Das würde dem sterblichen Sinn allerdings sehr gefallen. Es wäre dann leicht und bequem. Erlösung und Freiheit zu erlangen. Wie steht’s aber mit dem Zusammenhang? Was ist die Bedingung, die der Erlangung der Freiheit vorausgeht? Laßt uns die ganze Stelle in Erwägung ziehen. Sie lautet: „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger, und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.”

Es kommt sehr darauf an, ob man eine Bibelstelle ganz oder nur teilweise studiert. Wenn man nur einen Teil beachtet oder glaubt, so kommt man leicht auf Irrwege. Der Glaube allein tut’s also nicht, sondern man muß an Jesu Rede bleiben. Und wie tut man das? Man muß der Christus-Lehre unbedingt gehorchen — nicht nur einem Teil derselben, sondern der ganzen Lehre. An seiner Rede bleiben heißt, ernstlich über seine Rede nachdenken, dieselbe verstehen und tun. Nur so können die Menschen seine rechten Jünger werden, nur so können sie Freiheit erlangen.

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