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Es sind bereits acht Jahre verflossen, seit mich die Christian Science in...

Aus der August 1912-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es sind bereits acht Jahre verflossen, seit mich die Christian Science in einem elenden und hoffnungslosen Zustande fand. Vierzehn Jahre lang hatte ich an sehr heftigen und sich oft wiederholenden Magenkrämpfen gelitten, die mir das Leben recht erschwerten; und schon viele Ärzte hatte ich konsultiert, doch ohne jeden Erfolg. Damals habe ich viel gebetet, doch glaubte ich, Gott habe mir dieses Leiden auferlegt. Mit meiner Gesundheit ging es immer mehr abwärts, es stellte sich ein weiteres Leiden ein, und schließlich trat auch noch eine schwere Darmentzündung hinzu. Außer allen diesen Krankheiten hatte ich schon längere Zeit ein Herzleiden und konnte keine Arbeit mehr verrichten. Die Schmerzen waren so unerträglich, daß ich mir selbst den Tod wünschte, da ich in ihm meinen Erlöser sah. Der Arzt, der mich behandelte, gab alle Hoffnung auf. Er sagte, ich hätte so viele Krankheiten, daß er nicht wüßte, bei welcher er anfangen sollte; er könne mir schließlich auch nicht helfen, da die Krankheiten alle schon zu weit fortgeschritten seien. Ich konnte nicht das geringste mehr essen, und meine Bekannten glaubten, daß ich sterben müßte.

In diesem jammervollen Zustande stiegen oft Zweifel an der göttlichen Liebe — die ich noch nicht erkannt hatte — in mir auf, doch sandte mir Gott Hilfe in der größten Not. Eine Freundin aus Berlin weilte einige Tage auf Besuch, und diese machte mich auf die Christian Science aufmerksam, von der ich noch nie zuvor gehört hatte. Sie sagte mir unter anderm, es sei nicht Gottes Wille, daß eine Mutter ihren vier unmündigen Kindern genommen werde. Dies klang wie himmlische Musik aus weiter Ferne, aber auch gleichzeitig wie ein Märchen. Sie ließ mir einen Herold zurück, von dessen Inhalt ich jedoch wenig verstand, da ich zu sehr an die materielle Auffassungsweise gewöhnt war. In einem Briefe riet sie mir, ich sollte mir brieflich Beistand im Sinne der Christian Science erteilen lassen. Da meine Lage eine unerträgliche war und mein lieber Mann und die Kinder mir sehr am Herzen lagen, klammerte ich mich an diese mir dargebotene Hilfe und bat eine ausübende Vertreterin um Beistand. Ich kannte die Vertreterin weder damals, noch kenne ich sie heute persönlich, doch erteilte sie mir in der liebevollsten Weise Beistand, während wir miteinander korrespondierten. Sie war sehr freundlich und hatte große Geduld mit mir. Auch sandte sie mir mehrere Schriften, die ich in Verbindung mit der Bibel eifrig studierte, worauf es anfing in mir Licht zu werden; ich hatte gefunden, wonach ich schon lange gesucht hatte: Erkenntnis der Wahrheit mit „Heil unter ihren Flügeln”. Es kam mir wie ein Wunder vor, als ich wieder Appetit, ja oftmals Hunger bekam — eine Empfindung, die ich seit langer Zeit nicht mehr kannte. Dann wurden die Schmerzen zeitweise geringer, und nach fünfwöchentlicher Behandlung hörten dieselben ganz auf. Ich war frei von allen Krankheiten und Schmerzen! Was das bedeutet kann nur der fühlen, der in ähnlicher Lage gewesen.

Seitdem bin ich auch vollständig frei von Magenkrämpfen, die mich so lange gepeinigt hatten. Oft bin ich vor Freude auf meine Knie gesunken und habe gedankt für die große Liebe, Güte und Allmacht Gottes, die uns in der Christian Science geoffenbart wird. In Worten läßt es sich gar nicht ausdrücken, wie hoch die geistige Auferstehung und Erhebung, die wir durch diese Erkenntnis erfahren, über körperlicher Heilung steht! Freude und Friede zogen bei mir ein. Ich möchte hier auch berichten, daß drei Jahre später unser jüngstes Kind ganz ohne Schmerzen geboren wurde, während ich früher immer recht schwere Geburten durchgemacht hatte. Ich erwähne dies, um zu zeigen, daß auch der Fluch: „Du sollst mit Schmerzen Kinder gebären”, von der Erde verschwinden wird. Ich war mir bewußt, daß Gott für Seine Kinder nur Gutes bereit hält, und dieser Gedanke überwand alle Furcht, die sich oftmals bei mir einschleichen wollte.

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