Wir lagen in Banden, wir waren in Not,
Uns mangelte Wasser, uns fehlte das Brot;
Wie seufzten nach Ruhe die Müden!
Mit Krankheit geschlagen, das Herz voller Leid,
Schien alles versunken in Trostlosigkeit;
Und nirgend hienieden
War Frieden.
Die Bibel, das alte, das heilige Buch,
Sie barg wohl Verheißungen übergenug,
Und doch blieben Leid und Beschwerden.
Und als der Messias den Menschen erschien,
Wie wen’ge verstanden und glaubten an ihn,
Um selig zu werden
Auf Erden.
Das Reich war gekommen mit all seinem Licht,
Und dennoch gewahrte die Menschheit es nicht,
Was Jesus so liebend gegeben.
Im Buchstabenglauben lag starr und vereist,
Die lebende Wahrheit, der Christusgeist,
Der uns sollt’ erheben
Zum Leben.
Da drang durch die kalte und trostlose Nacht
Ein glänzender Stern in leuchtender Pracht.
Was hatte sein Glanz zu bedeuten?
O, herrliches Wunder, das wieder geschehn,
Die Christus-Idee ließ Gott auferstehn,
Es ward alles Leiden
Zu Freuden.
Der neue hellglänzende Morgenstern,
Er führt uns zurück in das Reich des Herrn,
Die Schrift fand Erfüllung hienieden.
Die Christliche Wissenschaft bracht’ uns das Licht;
Wir folgen ihm treulich, wir lassen es nicht,
In ihr ist uns Frieden
Beschieden.
Das Wasser des Lebens dem Dürstenden fließt,
Der Hungernde Manna vom Himmel genießt,
Der Müde hat Ruhe gefunden.
Die Menschen erwachen aus Kummer und Schmerz,
Ihr Mund ist voll Lachens, voll Frohsinn ihr Herz!
Die Kranken und Wunden
Gesunden.
Der Herr hat Großes an uns getan!
Nun rühmet, ihr Völker, und betet an,
Laßt Freudengesänge erklingen!
Denn Zions Gefangene sind nun befreit,
Sie säten mit Tränen, sie ernten mit Freud’;
Die Garben sie bringen
Mit Singen.
