Schon im Jahre 1898 wurde ich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht, doch wandte ich mich von ihr ab, da ich den Inhalt von Wissenschaft und Gesundheit nicht verstehen konnte. Ich war durch Heimweh und Umgebung grenzenlos unglücklich, doch glaubte ich dies alles als von Gott geschickt geduldig hinnehmen zu müssen. So suchte ich mich mit meinem Schicksal abzufinden, in der Meinung, daß dies Gottes Wille sei. Doch mit den Jahren wurde es unerträglich; ich wurde menschenscheu und verlor den Glauben an Gott und die Menschen. Endlich faßte ich Mut, mein Leid einer guten Bekannten, einer Lehrerin und Vertreterin der Christlichen Wissenschaft, anzuvertrauen. Nie werde ich die Worte vergessen, die sie zu mir sprach: „Gott ist Liebe, und die Liebe zerstört den Haß. Gott ist die Wahrheit, und die Wahrheit vertreibt den Irrtum.” Sie sagte mir auch, daß ich für die Sünden andrer nicht zu leiden brauche. Da wurde es zum erstenmal licht in meinem Leben und so ist es bis heute geblieben. Die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit wurden mir zur täglichen Erquickung. Auf Seite 1 von Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Verlangen ist Gebet.” Mit dem sich entfaltenden Verständnis der Wahrheit lernte ich Gott als Liebe erkennen, und dadurch wurde mir klar, daß er nicht der Schöpfer des Übels in irgendeiner Form sein kann. In der Kraft dieser Wahrheit erhob ich mich, trat der Dunkelheit furchtlos entgegen, und bewieß deren Machtlosigkeit, indem ich den Irrtum auf „den gemeinschaftlichen Nenner”, Nichts, zurückführte. Wo ehedem grenzenloses Unglück herrschte, waltet jetzt Friede, und eine Ruhe, die durch nichts gestört werden kann.
Im Juni 1910 entdeckte ich ein Gewächs an meinem Körper, welches alsbald gefährliche Formen annahm, und so schnell wuchs, daß mich Furcht ergriff. Ich bat sofort einen ausübenden Vertreter um Beistand, und nach elf Tagen war das Gewächs verschwunden. Gemüt hatte die Operation vollbracht, ohne auch nur eine Spur des Übels zurückzulassen. Ein langjähriges Magenleiden, sowie Rheumatismus im Fuß, Leiden gegen die ich in verschiedenen Bädern Deutschlands vergeblich Heilung gesucht hatte, wurden durch das Studium von Wissenschaft und Gesundheit gründlich geheilt. Später hatte ich eine schwere Lungen- und Rückenmarkentzündung, so daß meine Freunde und Angehörigen sehr besorgt um mich waren. Doch ich harrte aus im Bewußtsein von Gottes Allmacht und Allgegenwart. Dies hob mich über meinen körperlichen Zustand und machte mir klar, daß es nicht zwei Mächte gibt — Gut und Böse. Ich vertraute ganz auf die Verheißung der Erlösung, denn ich wußte, daß ich mich auf Gottes Macht stützte. Durch das Studium von Wissenschaft und Gesundheit verlor mein Gatte ein langjähriges Hüftleiden, und im Januar 1911 wurde er durch Beistand im Sinne der Christlichen Wissenschaft von einem in bösartiger Form auftretenden Ausschlag geheilt. Vor einigen Monaten zog sich mein Mann eine starke Verletzung am Kniegelenk zu. Das ganze Bein war stark angeschwollen und verfärbt. Die Wahrheit war unser einziger Arzt, und das Bein heilte ohne die in solchen Fällen unter ärztlicher Pflege erwarteten Komplikationen, wie Verkürzung des Beines usw. Dies war mir ein überzeugender Beweis von der Allmacht der göttlichen Liebe.
Ich danke Gott täglich für diese Prüfungen, die mich zur Erkenntnis der Liebe Gottes geführt, und mir die Überzeugung gebracht haben, daß das Übel überwunden werden kann. Stets werde ich die edle Frau verehren, die zum Segen der leidenden Menschheit das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift und ihre andern wertvollen Schriften hinterlassen hat. Ich bete, daß alle Menschen den Segen der Wahrheit suchen mögen, denn die Liebe Gottes ist eine Hilfe in den großen Nöten”. Auf Seite 323 unsres Lehrbuchs lesen wir: „Die wahre Idee von Gott gibt das wahre Verständnis von Leben und Liebe, sie raubt dem Grab den Sieg, nimmt alle Sünde hinweg, sowie die Täuschung, daß es andre Gemüter gibt, und zerstört die Sterblichkeit.” Gott ist der alleinige Schöpfer des Weltalls, das einzige Gemüt, und der Mensch als Gottes Ebenbild ist die Wiederspiegelung des Geistes, und ist unsterblich.
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