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Der treue Zeuge

Aus der Januar 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus sagte einstmals zu Pilatus: „Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll.” Dazu sind alle Christen in die Welt geboren. Ein jeder kann und soll, wie der Meister, ein Zeuge für die Wahrheit sein. Nun übersteigen aber die Errungenschaften eines Menschen nicht leicht sein Streben. Streben wir danach, wahre Zeugen zu sein? Wenn dies der Fall ist, so werden wir uns auf den starken Schwingen des Glaubens erheben, in das geistige Reich der Wirklichkeit eintreten und die Höhe unsres Strebens demonstrieren.

Die Macht, die unser großer Wegweiser über alle Erscheinungsformen des Übels ausübte, erklärt sich daraus, daß er nie etwas Geringeres sein wollte als ein Zeuge für die von ihm klar erkannte Allmacht Gottes; daß er sich nie durch Furcht oder Zweifel davon abhalten ließ, seines Vaters treuer, gehorsamer und tätiger Zeuge zu sein. Er vergaß nie die Tatsache, die wir so ost vergessen, daß die Heilkraft dem Prinzip, nicht der Person innewohnt; daß der Christliche Wissenschafter nichts weiter zu tun hat, als zu allen Zeiten und unter allen Umständen die Allgegenwart und Unendlichkeit des Guten getreulich zu bezeugen. Wie Jesus, unser Wegweiser, so wollen auch wir nicht mehr, aber auch nicht weniger tun als uns auf die Fähigkeit des Geistes, jede Erscheinungsform des Übels zu verbannen, felsenfest zu verlassen. Dieses Vertrauen können wir nur dann erlangen, wenn wir einsehen, daß wir wohl die uns zugewiesene Aufgabe erfüllen müssen, daß aber Gott unsre Kraft und Stärke ist. Nur der wahre, nach dem Ebenbild Gottes geschaffene Mensch empfindet dieses Vertrauen.

Christus Jesus ließ sich nie vom Irrtum erschrecken. Was dem sterblichen Sinn der Leute um ihn her wie ein Unglück vorkam, erkannte er als eine Gelegenheit, die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe zu beweisen. Je größer das scheinbare Übel, desto größer die Gelegenheit. Es war dem Meister einerlei, ob eine hungrige Menge, ein Sturm, ein Besessener, ein sündiges Weib, oder das Grab seines Freundes ihm diese Gelegenheit bot. Es blieb sich für ihn ganz gleich, ob er das Zinsgeld, einen Saal zur Feier des Passahmahles, Weisheit den Pharisäern gegenüber, oder ein hinreichendes Maß der edelsten aller Eigenschaften, der Feindesliebe, nötig hatte. Er wußte, daß alle Versorgung im göttlichen Gemüt reichlich vorhanden ist. Er verließ sich demutsvoll auf den göttlichen Quell, und derselbe erwies sich ihm in allen Fällen als unfehlbar.

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