Ein Christlicher Wissenschafter wurde einmal von einem Freunde gefragt: „Kommt es Ihnen nicht frevelhaft vor zu erwarten, daß der Allmächtige die Pflichten des Arztes an Ihnen verrichten und Sie von Ihren geringfügigen Schmerzen und Beschwerden befreien soll? Tragen Sie keine Bedenken, den Herrn inmitten Seines mächtigen Waltens zu bitten, Sie von Kopfschmerzen zu heilen?”
Der vorliegende Fall bietet ein treffendes Beispiel für die Listigkeit jenes Irrtums, der sich durch das Vergleichen des unendlichen Gemüts mit dem Gemüt der begrenzten menschlichen Persönlichkeit in die menschliche Vorstellung von Gott eingeschlichen hat. Wenn Menschen zu Amt und Würde gelangen, widmen sie ihre beschränkte und kostbare Zeit größeren Aufgaben. Der Geschäftsführer überträgt die Erledigung der Einzelheiten des Betriebs seinen Unterstellten, der Universitätsprofessor überläßt es einem andern, seinen Hörsaal zu fegen, und der reiche Mann kann einen Sekretär oder einen Diener nicht entbehren. Aber selbst die Sterblichen, denen man Größe zuerkennt, sind in ihrer Wirksamkeit begrenzt und können sich ihren Hauptinteressen nur durch Ausschaltung alles andern widmen. Durch eine Anschauung von Gott als einer Person sind wir dazu verleitet worden, zwischen dem Allmächtigen und hervorragenden menschlichen Persönlichkeiten das Vorhandensein einer gewissen Übereinstimmung oder Ähnlichkeit anzunehmen. Und wie erhaben unsre Vorstellung von der Gottheit auch sei, wie weit sie auch unsre Vorstellung von den Mächtigen der Welt überragen mag: sie ist doch beschränkt und körperlich gestaltet, sofern sie der materiellen, vom Prinzip getrennten Persönlichkeit nachgebildet war.
Ganz anders stellt sich uns die Frage dar, wenn wir uns Gott als den Inbegriff der Liebe und der Gesetzmäßigkeit denken — als den, der Harmonie erhält oder wiederherstellt. Auf Grund des Wesens Gottes kann es nicht anders sein, wie ja auch die Wirkung der sogenannten Naturgesetze durch den ihnen eigentümlichen Charakter bedingt wird. Die Schwerkraft, als Ausdruck des Gemüts aufgefaßt, hält Sonnen und Welten zusammen. Fehlt es dieser Kraft an Zeit, ein Blatt zur Erde zu ziehen oder die Kieselsteine des Flusses auf den Grund sinken zu lassen? Wird das Licht durch die Planeten derart in Anspruch genommen, daß es sich besonders anstrengen muß, um den „Lilien auf dem Felde” gerecht zu werden? Und sollen wir und etwa Gott weniger beständig vorstellen, als diese nicht-denkenden „Naturkräfte”?
Schwerkraft und Licht wirken als Prinzip oder Gesetz. Anders ist es mit dem menschlichen Denken und Begehren. Es ändert sich und mag erschlaffen. Die Sterblichen sind unbewußt zu der Annahme gekommen, daß Gott, das unendliche Gemüt, nicht als Prinzip wirken könne. Dies entspricht durchaus nicht der Wahrheit, denn Allwissenheit, das einzige Gemüt, Gott, ist Prinzip. Die Anschauung der Welt vom göttlichen Wesen ist von dem eben genannten Irrtum durchsetzt, obschon die Menschheit in ihren Glaubenssätzen erklärt — was ja auch die Bibel so deutlich lehrt —, daß Gott das unveränderliche, allwissende, allgegenwärtige Gute ist. Seine unendliche Barmherzigkeit und liebende Fürsorge erhält alles, mit besonderer Rücksicht auf alle menschlichen Bedürfnisse. Dies geschieht allein durch die Tätigkeit des unveränderlichen Prinzips, das hinsichtlich des zu erreichenden Zieles keine Beschränkung und Unsicherheit kennt, wie sie sich fast bei allen Menschenkindern finden, deren Lebenslauf wir kennen. Neben unendlicher Barmherzigkeit erkennen wir in unserm Vater-Mutter Gott das unwandelbare Gesetz in seiner ganzen Beständigkeit.
Daß Gott Prinzip ist, ist einer der Grundpfeiler oder Ecksteine der Christlichen Wissenschaft —„ein lebendiger Stein”, der dem Bau Festigkeit und Schönheit verleiht. Vielleicht erscheint er einer früheren Anschauungsweise gemäß als „ein Stein des Anstoßens und ein Fels des Ärgernisses”; vom Standpunkt des durch die Christliche Wissenschaft erleuchteten geistigen Verständnisses aus ist jedoch der Satz: „Gott ist Prinzip”, ein freudiges Bekenntnis der Weisheit, Liebe und Erhabenheit Gottes. Das Wort Prinzip (lateinisch principium) bedeutet Anfang, Ausgangspunkt, Ursprung, Grundsatz, Voraussetzung — alles, woraus das Dasein eines Etwas ursprünglich ableitbar, begreiflich ist, auch woraus etwas hervorgegangen ist, sich entwickelt hat. Dieses bemerkenswerte Wort stellt also die wissenschaftliche Idee des Schöpfertums oder der Urheberschaft dar. In wissenschaftlicher Sprache bedeutet es stets Unwandelbarkeit, feststehende, unveränderliche Tätigkeit oder unveränderliches Wesen. Dies sind die Eigenschaften der Gottheit, auf die das Denken der Welt heutigestags am eindringlichsten hingewiesen werden muß.
Die Menschen glauben an Gottes Güte; ihnen mangelt aber die Erkenntnis, daß Gott stets Güte ist. Die Vergegenwärtigung der göttlichen Unveränderlichkeit ist also eine unabweisbare Notwendigkeit. Wenn die Menschheit erst zu der Erkenntnis gelangt, daß Gott, der einzige Urheber alles Seins, sich nicht ändert, nicht zugleich Gutes und Böses hervorbringen, Liebe und Haß hegen, oder Segen und Heimsuchungen aussenden kann, dann bricht der Tag göttlicher Vollkommenheit an, und wir werden „ihm gleich sein. ..., denn wir werden ihn sehen, wie er ist.” Wenn wir daher nach der heilenden Erkenntnis des „Königs ... in seiner Schöne” suchen, müssen wir unsre Vorstellung von Ihm in Worte kleiden, die Seine unwandelbare Güte und Macht am deutlichsten zum Ausdruck bringen.
Bekenner der älteren Theologie neigen der Ansicht zu, der Begriff Prinzip sei etwas Schattenhaftes, dein weder die Erhabenheit noch innere Bedeutung zuerkannt werden könne, wie die von ihnen gehegte Anschauung von Gott sie in sich schließe. Es will ihnen scheinen, als würde durch das Wort Prinzip der Begriff der Intelligenz und Liebe ausgeschieden. Zur Beruhigung derer, die eine solche Besorgnis hegen, sei gesagt, daß das gerade Gegenteil mit dieser Bezeichnung erstrebt wird. Gott wird deshalb göttliches Prinzip genannt, weil Er als vollkommene Intelligenz, als absolute Macht und unwandelbare Liebe erkannt wird.
Die Christliche Wissenschaft ist in diesem Zeitalter zuteil geworden, damit die Idee und der Name Gottes verherrlicht werde. Ihre hauptsächliche Botschaft ist die, daß Gott die einzige im Weltall wirkende Ursache ist. Ihre Mission besteht im Heilen und Erlösen, und zwar durch eine lebendige Vergegenwärtigung Seiner Allmacht. Sie lehrt, daß der Weg christlicher Erlösung der ist, das Empfinden jeder besonderen Sünde und jedes besonderen Leides mit der Überzeugung zu überfluten, daß „der allmächtige Gott ... das Reich eingenommen” hat. Das Heilen besteht darin, in jedem Fall das tiefe, überzeugungsvolle Bewußtsein zu erwecken, daß Gott, das Gute, allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist; und die Theologie der Christlichen Wissenschaft erscheint als Kämpferin, um die hohe Bedeutung dieser drei Wörter der Menschheit zum Bewußtsein zu bringen. „Entweder es gibt keine Allmacht, oder Allmacht ist die einzige Macht” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 249).
Wenn Gott dem erleuchteten Sinn als die einzige Macht, die einzige Gegenwart, das einzige Gemüt erscheint, dann kommt Heilung und Erlösung durch Christus, die Wahrheit. Die Christliche Wissenschaft verkündet also die unendliche Liebe und Weisheit Gottes, „bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”, uud das Wort Prinzip drückt wie kein andres das Unveränderliche oder Beständige des göttlichen Wesens aus. Alle Herrlichkeit und aller Ruhm, der von christlich-denkenden Menschen in unserm wie in vergangenen Zeitaltern je mit dem Gottesbegriff verbunden worden ist, liegt in diesem Wort. Zugleich aber schließt es alle Eigenschaften aus, die der Idee Gottes, dem unwandelbar Guten, widerstreben und daher in einer richtigen Vorstellung von Ihm niemals Platz finden können.
Jede gute Eigenschaft, die der Menschheit bekannt ist oder die sich die Menschheit vorstellen kann, geht aus Gott hervor. Keine Darlegung dieser großen Wahrheit könnte klarer sein, als Mrs. Eddys Worte auf Seite 275 von Wissenschaft und Gesundheit: „Alle Substanz, Intelligenz, Weisheit, alles Sein, alle Unsterblichkeit, Ursache und Wirkung gehören Gott an. Sie sind Seine Attribute, die ewigen Offenbarwerdungen des unendlichen, göttlichen Prinzips, Liebe. Keine Weisheit ist weise als Seine Weisheit; keine Wahrheit ist wahr, keine Liebe ist lieblich, kein Leben ist Leben als das göttliche; nichts Gutes gibt es außer dem Guten, das Gott verleiht.”
Viele sind der Ansicht, daß es besser wäre, von Gott als von einer Person zu sprechen, auf Grund der Annahme, daß Er nicht Person und Prinzip zugleich sein könne. Die Christlichen Wissenschafter befürworten jedoch den Gebrauch beider Worte, insoweit sie richtig verstanden werden. Auf Seite 302 von Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Gott ist Liebe. Er ist daher das göttliche, unendliche Prinzip, das Person oder Gott genannt wird.” Und wiederum auf Seite 116: „So wie die Worte Person und persönlich allgemein und unwissend angewandt werden, führen sie, wenn sie in bezug auf die Gottheit gebraucht werden, zu verworrenen und irrigen Begriffen von der Gottheit in ihrer Unterscheidung von der Menschheit. Wenn die Bezeichnung Persönlichkeit, auf Gott angewandt, unendliche Persönlichkeit bedeutet, dann ist Gott unendliche Person — in dem Sinn von unendlicher Persönlichkeit, aber nicht in einem niederen Sinn.”
Aus diesen Worten ist ersichtlich, daß der Christliche Wissenschafter dem Wort Prinzip den Vorzug gibt. Es liegt in demselben nicht weniger Intelligenz und Liebe, als in dem Wort Person; vielmehr dient es als ein besserer Ausdruck für die unwandelbare und nieversagende göttliche Vollkommenheit. Ihrem Wesen nach ist göttliche Weisheit und Liebe absolut. Der menschliche Begriff von diesen Eigenschaften hingegen, wie er in der menschlichen Persönlichkeit zutagetritt, hat nur einen relativen Wert und ist dem Wechsel unterworfen. Die auf sterblicher Vorstellung beruhende Persönlichkeit ist unbeständig. Haß und Unvernunft treten bisweilen an Stelle ihrer Liebe und Weisheit. Menschliche Wesen sind nicht immer wahrhaftig; die Wahrheit aber bleibt sich stets gleich, denn Gott ist Wahrheit. Selbst in unsrer relativen, menschlichen Sprache bedeutet Prinzip stets unwandelbares Wesen. Seiner unendlichen Liebe und Weisheit, Seiner Erhabenheit und universellen Herrschaft nach ist also Gott Prinzip.
In der Bibel finden wir viele wohlbekannte, hilfreiche Bezeichnungen für Gott, wie z. B. Vater, Hirte, König, Sonne, Schutz, Fels, Hort usw. Diese menschlichen und materiellen Begriffe erweisen sich aber nur insofern als eine Hilfe, als sie zur Erlangung des Verständnisses der verschiedenen Eigenschaften des einen unveränderlichen Prinzips und somit des göttlichen Wesens verhelfen. Daran müssen wir stets denken, wenn wir die geistige Bedeutung dieser Worte erfassen wollen. Weil so oft nicht daran gedacht wird, hat der Gebrauch dieser menschlichen Bezeichnungen die Menschheit zu bedenklichen Irrtümern hinsichtlich ihrer Anschauung von Gott geführt. Durch ein Gesuch oder eine Bitte mag der menschliche Vater dazu bewogen werden, seinen Beschluß zu ändern; ferner kann der Fall eintreten, daß er den Zorn seine Liebe überwiegen läßt. Wenn also die Begriffe Unveränderlichkeit und Liebe nicht beständig mit dem Begriff Prinzip verbunden werden, so lassen sie Unbeständigkeit im göttlichen Charakter zu, und Gott wird für fähig gehalten, das Übel zu dulden, von der Krankheit einen zweckdienlichen Gebrauch zu machen und Seine Pläne auf flehentliches Bitten hin zu ändern.
Mancher, der sich Gott als eine mächtige Persönlichkeit denkt, hat sich eines Lächelns nicht erwehren können, wenn er neben wahrhaft wunderbaren Heilungen auch von verhältnismäßig geringfügigen hörte, die in der Christlichen Wissenschaft durch das Verständnis von dem Wesen Gottes bewirkt worden sind. Zu Jesu Zeiten bewiesen Heilungswerke die Wahrheit des Evangeliums, und wie damals, so besteht auch heutigestags eine Demonstration aus bestimmten Beweisen oder Beispielen von der Wirksamkeit des Prinzips. Nun sind aber verhältnismäßig geringfügige Beweise ebensowohl als Demonstrationen aufzufassen, wie auffallende Beweise. Niemand beanstandet im Laboratorium oder im Klassenzimmer ein Experiment seiner Geringfügigkeit wegen. Das einfachste Experiment beweist das Gesetz. Eine Feder und ein Fünfpfennigstück fallen im luftleeren Raum mit der gleichen Geschwindigkeit. Hierdurch ist die gleichmäßige Wirksamkeit der Schwerkraft bewiesen. Der geringe Wert des Pfennigstücks oder der Feder kommt dabei gar nicht in Betracht. Ein Strohhalm, den man in die Luft schleudert, wird vom Wind fortgetragen, soweit das Auge reicht. Die demonstrierte Tatsache ist wichtig und von weitreichender Bedeutung, niemand denkt aber dabei an die Bedeutungslosigkeit des Strohhalms.
So führt uns auch jede Heilung von irdischen Leiden, ob auffällig oder geringfügig, in das Allerheiligste, weil sie die Gegenwart und Macht Gottes durch die Wirksamkeit des göttlichen Prinzips beweist. Das Gesetz, das den Erdball formte und die Planeten auf ihrer Bahn lenkt, bildet auch jeden Regentropfen und führt ihn dem Erdboden zu. Christus Jesus gab die Versicherung, daß das göttliche Prinzip, Gott, der das Weltall schafft und alles Sein liebevoll erhält, gleicherweise jedes Haar auf unserm Haupte zählt, und Petrus ermahnt uns, all unsre Sorge auf den himmlischen Vater zu werfen. Demselben Gedanken gibt Mrs. Eddy Ausdruck, wenn sie schreibt: „Die göttliche Liebe, welche die giftige Natter unschädlich machte, welche die Männer aus dem siedenden Öl, aus dem feurigen Ofen und aus dem Rachen des Löwen befreite, kann zu allen Zeiten die Kranken heilen und über Sünde und Tod triumphieren (Wissenschaft und Gesundheit, S. 243).
Wir können Gott nicht in der rechten Weise verehren, wenn unsre Anschauung von Ihm durch die geringste Abweichung von absoluter Vollkommenheit getrübt wird. Daher auch das Bedürfnis nach einem Wort, welches das Unwandelbare, Absolute genau wiedergibt. Das Wort Prinzip hat überall, wo ordnungsmäßiges Denken herrscht — in der Mathematik, in der Musik, in der Wissenschaft oder Philosophie —, genau dieselbe Bedeutung. Wenn es auf den großen Urquell aller Wahrheit und alles Seins bezogen wird, offenbart es das wissenschaftliche Wesen des Christentums und vereint alles unwandelbar Gute in einem verherrlichten Begriff. Hier, in der erhabensten Anwendung, deren die menschliche Sprache fähig ist, wie überall, drückt es unveränderliche Tätigkeit aus, eine Stetigkeit des Wirkens, die sich durch das kundgibt und durch das wiedergespiegelt wird, was dem Prinzip gehorcht. Welches Wort der menschlichen Sprache könnte wohl den göttlichen Charakter besser zum Ausdruck bringen!
Gemäß der materiellen Auffassung vom Menschen erscheint dessen Gemüt, dessen Liebe usw. als veränderlich und unvollkommen. Dies ist aber eine falsche Auffassung. Der wahre Mensch bringt das göttliche Prinzip zum Ausdruck und gehorcht demselben. Er ist daher das Kind Gottes und hat Teil am göttlichen Wesen. Eine klare Erkenntnis hiervon bringt die Fähigkeit mit sich, zu heilen, wie Jesus heilte. Ein richtiges Verständnis von Gott schließt ein richtiges Verständnis von Christus und vom wirklichen Menschen in sich. Es wird somit klar, daß Gott göttliches Prinzip, Christus göttliche Wahrheit, und der Mensch göttliche Wiederspiegelung ist.
Es hat jemand gesagt: „Wir denken in Worten, und wenn wir die geeigneten Worte nicht finden, so fehlt es uns an den geeigneten Gedanken.” Die Wahl der Worte, um unsern höchsten Begriff von Gott auszudrücken, ist zu einem richtigen Verständnis des Wesens Gottes notwendig, und dieses Verständnis oder diese Erkenntnis ist wiederum das wichtigste Ziel unsres Erdendaseins. Jesus bezeichnete sie als das Wesen des ewigen Lebens mit den wohlbekannten Worten: „Dies ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christ, erkennen.” Die Erkenntnis von Gott als dem allumfassenden göttlichen Prinzip, der einzigen unwandelbaren Weisheit, Macht und Gegenwart, ist die höchste Errungenschaft des menschlichen Denkens. Sie bildet das von praktischsten Erfolgen begleitete und auf das Gemüt am erhebendsten wirkende Forschen, dem sich die Menschheit widmen kann. Das zu Gott emporsteigende Denken heißt den Begriff Prinzip willkommen als Ausdruck des absoluten, van Irrtum unberührten Guten — als Ausdruck der von Beschränkungen des Raumes und der Person freien unendlichen Macht.
Der Gebrauch richtiger Sprachmittel, um unser Denken in die Richtung des Verständnisses von Gott zu führen, verhilft uns also dazu, den Schutz des Höchsten zu finden — das Heiligtum, wo wir Ihn erkennen können. Und die richtige Erkenntnis Seines Wesens bedeutet Leben und Frieden.
Nicht darin besteht die objektive Gerechtigkeit, daß der Gute, sondern daß das Gute gedeihe, nicht darin, daß der Böse, sondern das Böse scheitere.
