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Arzneimittel oder die Gottheit?

Aus der August 1913-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft wissen oft nicht recht, was sie sagen sollen, wenn sie gefragt werden, wie denn die Heilungen durch Arzneimittel zustande kämen. So sagte einer unlängst: „Da der Wert der Dinge an ihren Früchten zu erkennen ist, und da materielle Mittel nach dem Zeugnis derer, die sie angewandt haben, Heilungen bewirken, ebenso wie die Christliche Wissenschaft, warum darf man nicht an beiden das Gute anerkennen und es gebrauchen?” In Erwiderung sei zuvörderst darauf hingewiesen, daß der größte Arzt aller Zeiten nie gesagt hat, seine Nachfolger sollten von seiner vielfach erprobten Methode des medizinlosen Heilens abweichen. Es ist dies eine Tatsache, die im großen und ganzen von der heutigen Christenheit seltsamerweise nicht beachtet wird.

Menschliche Leiden werden von den meisten Bekennern der christlichen Lehre als die Folgen von Sünde oder von Übertretung des göttlichen Gesetzes angesehen. Es liegt auf der Hand, daß nur durch die Beseitigung der Ursache die Wirkung aufgehoben werden kann. Nun ist aber eine Gesetzesübertretung entweder das Resultat von Unwissenheit oder von Vorbedacht, beides mentale Zustände, so daß im Grunde genommen die Beseitigung der Ursache von Krankheiten und Leiden eine mentale Änderung, eine Umwandlung im Denken bedingt. Diese Änderung ist entweder rein oberflächlich, auf einem Austausch von Annahmen beruhend, oder sie ist fundamental, indem rechte Ideen an die Stelle von falschen Begriffen treten und dadurch eine Erneuerung des Sinnes bewirkt wird. Gibt man doch in unsern Tagen fast allgemein zu, daß der mentale Zustand sehr viel mit der Gesundheit zu tun hat; daß Furcht Krankheit erzeugt und erhöht. Was die Christliche Wissenschaft über die Bedeutsamkeit des vorübergehenden Einflusses von Annahmen oder Vorstellungen auf den physischen Zustand zu sagen hat, findet seine Bestätigung in gewissen Erscheinungen, mit denen die Welt immer mehr vertraut wird.

Jedoch, die Christliche Wissenschaft „enthüllt nicht nur, daß der Ursprung aller Krankheit mental ist, sondern sie erklärt zugleich, daß alle Krankheit durch das göttliche Gemüt geheilt wird” (Wissenschaft und Gesundheit. S. 169). Der Glaube an die Kraft materieller Mittel mag eine zeitweilige Heilung bewirken, doch es bleibt die Ursache von Krankheit unberührt, und das Problem der Überwindung alles Übels wird nicht gelöst. Dies ist aus der Geschichte der Arzneimittellehre klar zu ersehen. Materielle Mittel kommen und gehen; ihre Wirksamkeit richtet sich nach dem Zustand der sterblichen Mentalität. Obschon bessere Annahmen zu würdigen sind, so kann doch Freiheit nur dadurch erlangt werden, daß man sich die Gesinnung Jesu Christi aneignet. Dies ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft. Wer sie erfaßt hat, dem ist es offenbar, daß sie sich sowohl auf die Worte des Meisters als auf gesunde Logik und menschliche Erfahrung stützt.

Das Heilen der Kranken, wie es die Urchristen vermöge ihrer Kenntnis und Anwendung des göttlichen Gesetzes betrieben, wird jetzt wieder von vielen, die keine Christlichen Wissenschafter sind, für möglich gehalten. Obgleich die Christlichen Wissenschafter nur erst Kinder im Verständnis und in der Anwendung der göttlichen Wahrheit sind, so besteht doch bei ihnen kein Zweifel in bezug auf das, was Jesus von ihnen verlangt. Sie haben den Mut, den an alle seine Nachfolger gerichteten Befehl, das Evangelium zu predigen und die Kranken zu heilen, nach Kräften zu erfüllen. Dies bedeutet einen ungeheuren Fortschritt auf dem Gebiete der Religion. Immer mehr bringen die Menschen Gesundheit mit rechtem Denken in Verbindung, immer mehr nehmen sie das Überwinden der Welt, des Fleisches und des Teufels als ein persönliches Problem in Angriff, immer mehr gewinnen sie den Standpunkt, von dem aus es ihnen töricht erscheint, sich „den schwachen und dürftigen Satzungen”, den materiellen Heilmethoden zuzuwenden. Wer in der Christlichen Wissenschaft die Wahrheit erschaut, hat Zutritt zu besseren Dingen.

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