Aus Berlin, Deutschland.— Der am vergangenen Sonntag [den 20. Aprils] von Prof. Hermann S. Hering gehaltene Vortrag über die Christliche Wissenschaft übte eine solche Zugkraft aus, daß der große Saal schon um halb acht Uhr, also dreiviertel Stunden vor Beginn des Vortrags, bis auf den letzten Platz gefüllt war. Der ganze auf dem Podium verfügbare Raum war besetzt, mehrere hundert Personen mußten stehen, und über sechshundert konnten keinen Zutritt finden. Dieser Vortrag war nur für die Mitglieder der christlich-wissenschaftlichen Gemeinde und für besuchende Christliche Wissenschafter bestimmt. An das Publikum war eine allgemeine Einladung zu dem gleichen, am folgenden Tage stattfindenden Vortrag ergangen.
Der Beethovensaal war wiederum gedrängt voll, jedes Eckchen, ja selbst das Künstlerzimmer war besetzt. In Anbetracht dieses Umstandes wurde Professor Hering gebeten, seinen Vortrag nochmals zu halten, damit auch denen Gelegenheit geboten würde ihn zu hören, die keinen Platz hatten finden können. Hierzu erklärte er sich gern bereit und sprach tags darauf (am Dienstag) vor nahezu vollbesetztem Haus. Das Publikum folgte dem Vortrag jedesmal mit gespannter Aufmerksamkeit und wußte die Ausführungen des Redners voll zu würdigen.
Dies ist das erstemal, daß über diesen Gegenstand Vorträge in deutscher Sprache gehalten worden sind, und das in Berlin bewiesene starke Interesse für die Christliche Wissenschaft bedeutet für die dortige Gemeinde natürlich eine große Anregung.—Continental Times.
Aus Zürich, Schweiz.— Prof. Hermann S. Hering hielt Sonnabend, den 12. April, im neuen Heim der Christian Science Vereinigung einen öffentlichen Vortrag über die Christliche Wissenschaft und wiederholte denselben Sonntag, den 13. April. Der Vortrag war stark besucht. Trotz vorgesehener Extraplätze war alles besetzt, und mindestens hundert Personen mußten stehen. Am Sonnabend abend waren etwa elfhundert Personen anwesend. Am Sonntag abend war der Saal überfüllt, es konnte niemand mehr zugelassen werden, und die Saaltüren wurden geschlossen. Die Zahl der Anwesenden an diesem Abend wird auf vierzehnhundert geschätzt. Der Redner sprach in deutscher Sprache. Seine deutliche Aussprache und klare Stimme drang bis in die entferntesten Winkel des Saales, und die verständnisvolle Zuhörerschaft lauschte den Ausführungen des Redners mit größter Aufmerksamkeit. Eine Anzahl Personen, die zugegen waren, äußerten sich mündlich wie schriftlich in der anerkennendsten Weise. Die Besucher hatten sich aus allen Teilen der Schweiz eingefunden.
Aus Dresden, Deutschland.— Zu dem unter den Auspizien der Christian Science Vereinigung in Dresden-Neustadt von Prof. Hermann S. Hering gehaltenen Vortrag über die Christliche Wissenschaft hielt Herr Hermann Scheffler die Einführungsrede. Er sprach wie folgt:
Jede bedeutende Bewegung, wie jede bedeutende Persönlichkeit ist anfänglich einem Mißverstehen, einer irrigen Auffassung ausgesetzt. Auch die Christliche Wissenschaft hat dies in reichlichem Maße erfahren. Aus der Notwendigkeit, dein Irrtümlichen das Tatsächliche gegenüberzustellen und in der Öffentlichkeit zu Worte kommen zu lassen, entstand das Vortrags-Komitee der Mutterkirche der Christlichen Wissenschaft in Boston. Die von dessen Mitgliedern gehaltenen Vorträge dienen lediglich dem Zweck, jedem, der es wünscht, Gelegenheit zu selbständigem Forschen auf authentischer Grundlage zu geben.
Eine unsrer bedeutendsten Zeitschriften auf kulturellem Gebiet, der „Kunstwart”, betont immer von neuem, daß eine Vorbedingung zu wahrem Fortschritt das sachliche Kennen- und Verstehenlernen der Ansicht des Gegners sei, weil dadurch die Auseinandersetzung erst auf die einzig fruchtbringende Basis gehoben und die Möglichkeit zu gegenseitiger Achtung gegeben werde.
Die Christliche Wissenschaft will niemanden durch diese Vorträge überreden, denn dies wäre ganz dem Gesetze der Freiheit zuwider, welches sie auf ihr Banner geschrieben hat; vielmehr erstrebt sie ein von Bevormundung freies, objektives und selbständiges Prüfen ihrer Lehre.—
Die ersten Nachrichten von dem großen Erfolg der deutschen Vorträge Professor Herings in Deutschland und in der Schweiz sind durch Briefe, die bei der Zentrale eingegangen sind, sowie durch mündliche Berichte mehrerer Besucher aus Europa in vollen, Maße bestätigt worden. Sowohl in den Städten, aus denen die Redaktion die obigen speziellen Berichte erhalten hat, wie auch in Hannover, Braunschweig, Frankfurt a. M. und Stuttgart wurde Herrn Professor Hering ein herzlicher Empfang zuteil. Bei all seinen Vorträgen schenkte ihm das Publikum die größte Aufmerksamkeit. So groß war der Andrang, daß an verschiedenen Orten Hunderte von Menschen aus Mangel an Raum abgewiesen werden mußten. Die Presse bewies im allgemeinen eine wohlwollende Gesinnung. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß die Völker deutscher Zunge nach der Christlichen Wissenschaft hungern und dürsten und für ihre Segnungen bereit sind.—
Denken was wahr, und fühlen was schön, und wollen was gut ist,
Darin erkennet der Geist das Ziel des vernünftigen Lebens.
