Beim Lesen der vielen Dankesbezeugungen von Personen, deren Bedürfnissen durch den Fonds zur Linderung der Kriegsnot, zu dem die Christlichen Wissenschafter in den Vereinigten Staaten beigesteuert haben, einigermaßen abgeholfen worden ist, kann man nicht umhin, diese Hilfeleistung als eine Veranschaulichung der Lehre in Wissenschaft und Gesundheit (S. 518) anzusehen: „Die geistig Reichen Helfen den Armen in einer großen Brüderschaft, und alle haben dasselbe Prinzip oder denselben Vater, und gesegnet ist der Mensch, der seines Bruders Not sieht und ihr abhilft und das eigne Gute in dem eines andern sucht.” Solche, die bereits zu diesem Fonds beigesteuert haben, sowie solche, die sich zu weiteren Beiträgen bewogen fühlen, werden aus den folgenden bezeichnenden Auszügen aus einigen Briefen ersehen, daß derartige Hilfe den Geber sowohl wie den Empfänger segnet:
„Ich weiß nicht, wie ich dieses Brief anfangen soll, so erfüllt bin ich von Gefühlen der Dankbarkeit gegen Ihre Kirche für die mir erwiesene liebevolle Hilfe — ich finde kein andres Wort dafür. Unsre Dankbarkeit werden Sie wohl ermessen können, gerade weil wir so sehr bestrebt waren, ruhig auszuhalten. Ich nehme schon an Ihrer Kirche ein tiefes Interesse und werde von nun an ihrer Lehre immer mehr Aufmerksamkeit zuwenden. Mir ist klar bewiesen worden, daß Gott die Liebe ist. Wollen Sie bitte den Gebern unsern besten Dank aussprechen. Sagen Sie ihnen, daß die liebevolle Art, wie uns das Geld übermittelt wurde, uns die Überzeugung bringt, daß es Gott durch sie gesandt hat. Wir haben gar nicht den Eindruck, Almosen empfangen zu haben, im kalten Sinn des Wortes.”
„Mir war als könnte ich meine Dankbarkeit gar nicht recht ausdrücken, als Sie mir gestern das Geld gaben. Es kommt mir wie ein Wunder vor, daß meine Schwierigkeiten in so praktischer Weise überwunden worden sind. Die christusgleiche Liebe, welche all diesem zugrunde liegen muß, hat mir einen tiefen Frieden gebracht, ein trostreiches Bewußtsein der liebenden Fürsorge des Vaters! Worte können dem Gefühl nicht Ausdruck geben, das ich jetzt habe, wo diese große Last von mir gehoben ist. Ich hoffe, einstmals weit genug im Verständnis dieser großen Wahrheit vorgeschritten zu sein, um mich andern nützlich erweisen zu können.”
„Nächst Gott möchte ich den lieben Freunden in Boston meinen herzlichsten Dank aussprechen für die große Hilfe, die mir durch den Kriegsfonds geworden. Als die Wogen der materiellen Sorgen hoch gingen und das Völkerringen uns den Gatten und Vater und jeden Verdienst wegnahm, bewies uns die Werktätige, zarte Hilfe unsrer Freunde, daß Gott eine Hilfe ist in den großen Nöten. Mit der reichlichen Unterstützung, die mir neben meinem kleinen Verdienst half, die Familie durchzubringen, zog der Glaube an das Gute, an Harmonie wieder bei uns ein. Wie der Stab Mose in der Wüste Wasser aus dem Felsen schlug, so öffnete die erhaltene Spende Quellen lebendigen Wassers. Eine Liebeserweisung reihte sich an die andre — alles ein Ausdruck der unendlichen, allgegenwärtigen Liebe unsres Gottes.”
„Nun besteht der Fonds zur Linderung der Kriegsnot ein Jahr! Dankbaren Herzens blicken wir auf dieses Jahr zurück. Welch wunderbare Beweise brüderlicher Liebe und göttlicher Kraft haben wir gehabt! Wir hatten an unserm Danksagungstag verschiedene Danksagungen von denen, die durch den Fonds in der Not Hilfe empfingen. Gestern hörte ich von einer wunderbaren Hilft, die auch durch unsern Fonds kam. Durch eine Anhängerin unsrer Wissenschaft wurde eine Kriegerfrau aus dem Fonds unterstützt. Sie wußte nichts von der Christlichen Wissenschaft, und als ihr Mann kurze Zeit darauf in Urlaub nach Hause kam, erzählte sie ihm von der Unterstützung. Dies veranlaßte nun den Mann, die betreffende Anhängerin der Christlichen Wissenschaft aufzusuchen und sich längere Zeit mit ihr über die Wissenschaft zu unterhalten. Er war so ergriffen von der Wahrheit, daß er voll Vertrauen wieder ins Feld zog. Bald darauf fiel er bei einem Nahkampf in die Hände zweier feindlicher Soldaten und war in höchster Gefahr, als ihm plötzlich die Worte einfielen, die ihm die Christliche Wissenschafterin mit auf den Weg gab: In der größten Not ist Gott eine immergegenwärtige Hilfe. Diese Worte hielt er fest, und im nächsten Augenblick ließen die Männer von ihm ab. Ist das nicht wundervoll, und beweist es nicht im Kleinen, daß, wenn alle Menschen die Wahrheit denken würden, es keinen Krieg gäbe? Wie dankbar können wir doch für diese herrliche Wissenschaft sein!”
„Schon längst drängt es mich, den edlen Menschen in Amerika, welche das Glück haben, vom Kriege verschont zu sein und in hochherziger Weise an ihre Mitmenschen in aller Welt gedenken und ihnen zu Hilfe eilen, meinen innigsten und wärmsten Dank auszusprechen. Hierin zeigt sich das wahre Christentum. Sie werden hundertfachen Lohn ernten. Mein Mann, seit zirka zehn Jahren Anhänger der Christlichen Wissenschaft, mußte vor fast einem Jahr zum Heeresdienst einrücken. Ich befand mich mit meinen vier kleinen Knaben in ganz verzweifelter Lage. Da schrieb mir mein Mann, mich an eine ausübende Vertreterin der Christlichen Wissenschaft zu wenden, wo ich geistige und materielle Hilfe finden werde. Von dem Augenblick an, wo ich mich der Quelle alles Guten zuwandte, wurde es lichter um mich, und es zog wieder Ruhe und Frieden bei uns ein. Obwohl wir noch in vieler Beziehung Mangel spüren, so wissen wir doch, daß die göttliche Liebe unsrer Not steuern wird.”
In einem andern Brief erzählt eine Frau, sie sei nach Ausbruch des Krieges sechs Wochen lang in Frankreich interniert gewesen, worauf sie nach der Schweiz geschickt wurde. Hier fand sich nach einiger Zeit Arbeit für sie, und ihren Bedürfnissen wurde abgeholfen. Sie hatte einige Wochen vor Ausbruch des Krieges „Miscellaneous Writings“ erhalten, worin sie Trost fand und namentlich aus folgender Stelle (S. 117) Mut schöpfte: „Gott ist der Quell des Lichts, und Er erleuchtet unsern Pfad, wenn wir gehorsam sind. Die Ungehorsamen rücken vor, ehe Gott vorrückt, oder sie tun dies zu spät, um Ihm noch folgen zu können. Sei erst gewiß, daß Gott dir den Weg weist; dann beeile dich, unter allen Umständen nachzufolgen.” Dies ist sicherlich ein Weiser Rat, dessen wir in jeder Lebenslage eingedenk sein sollten.
