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Schon in meiner Jugend zeigten sich bei mir rheumatische Beschwerden...

Aus der Mai 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Schon in meiner Jugend zeigten sich bei mir rheumatische Beschwerden verbunden mit schmerzhaftem Anschwellen der Gelenke. Dieses Leiden steigerte sich mit den Jahren derartig, daß ich oft wochenlang die heftigsten Schmerzen erduldete und Hände und Füße nur mit Mühe bewegen konnte. Mit meiner Mutter zusammen, die von demselben Leiden in schlimmster Form seit langen Jahren befallen war, besuchte ich Heilung suchend die Badeorte Wiesbaden, Karlsbad und Oeynhausen, denn mit der Zeit wurden bei mir auch Leber, Herz, Magen und Kopf stark in Mitleidenschaft gezogen; aber alles war umsonst. Kein medizinisches Mittel blieb unversucht. In der Folge stellte sich geradezu ein Verlangen nach betäubenden, schmerzstillenden Mitteln ein, doch brachten mir dieselben nicht nur keine Befreiung, sondern hatten oft auch noch recht üble Nachwirkungen. So verloren wir alle Hoffnung, jemals von unsern Leiden befreit zu werden, und eines Tages ging meine arme Mutter von uns, völlig gelähmt und lebensmüde.

Ich selbst sowie meine Familie dachten, es müsse mir ebenso gehen, und es wäre auch so gekommen, wenn die göttliche Liebe mir nicht eine liebe Vertreterin der Christlichen Wissenschaft ins Haus geschickt hätte, die es verstand, meine Aufmerksamkeit in tröstender und liebevoller Weise auf diese neu-alte Religion der heilenden Liebe zu lenken. Zwar zögerte ich noch, denn trotz aller Mißerfolge war mein Vertrauen zur Medizin doch immer noch größer als mein Vertrauen zu Gott, den ich kaum kannte, oder vielmehr, von dem ich eine völlig falsche Auffassung hatte. Doch als neben all den Leiden mein Körper noch von einer bösartigen Hautentzündung überzogen wurde und Erfahrungen der bittersten Art über mich hereinbrachen, war ich endlich bereit, um Beistand im Sinne der Christlichen Wissenschaft und um Aufklärung über dieselbe zu bitten. Beides wurde mir in liebevollster Weise gewährt, und bald fing mein Körper an abzuheilen. Wie bösartig aber dieses Übel gewesen war, zeigte sich an den schwarzblauen Flecken, die noch lange auf der Haut sichtbar blieben, bis sie langsam verschwanden, jedoch ohne mir weitere Unbequemlichkeiten zu verursachen. Ebenso ging es mit den rheumatischen Erscheinungen.

Langsam schritt meine Besserung vorwärts, ganz im Verhältnis wie ich ein klareres Verständnis der Lehren der Christlichen Wissenschaft erlangte, wie ich Treue und ernstes Streben im Studium des Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy bewies und erkennen lernte, daß all die Schmerzen und Stockungen, die im Körper zu sein schienen, einzig ihren Sitz im sterblichen Bewußtsein hatten; daß ich hier die Ecken und Winkel zu durchleuchten hatte, um die Krankheitserreger herauszufinden und zu zerstören, die sich Furcht, Selbstbedauern, Selbstgerechtigkeit, Mißmut und vor allem Mangel an Liebe zu Gott und den Menschen nennen. Es schien mir oft eine fast unüberwindliche Arbeit, aber Schritt für Schritt wurde sie leichter, ich wurde fester in der richtigen Erkenntnis, und dieser entsprachen dann auch die Beweise, die ich erhielt, denn Friede, Freudigkeit und Vertrauen zu Gott fingen an den Raum in meinem Bewußtsein einzunehmen, den bis dahin Leid, Unglaube, Bitterkeit und Selbstsucht ausgefüllt hatten; und die Folge dieser Umwandlung war die Befreiung meines Körpers von seinen Leiden.

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