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Eine Erwiderung

Aus der Mai 1916-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

The Telegram


Die Christlichen Wissenschafter betrachten es als ihre vornehmste Aufgabe, die Gesamtsumme menschlichen Elends, Leids und Wehs zu vermindern, und gehen dabei von der Erkenntnis aus, daß dies nur durch ein genaues, wissenschaftliches Erfassen des Wesens Gottes und Seines Christus erreicht werden kann. Ich schreibe also diese Zeilen nicht aus Streitsucht, noch beabsichtige ich einen Angriff auf die religiösen Anschauungen der verschiedenen Personen, deren Briefe über die Christliche Wissenschaft im „Telegram“ erschienen sind. Leider scheinen die Betreffenden es als ihre Aufgabe anzusehen, den Lesern Ihres Blattes darzulegen, was sie von der Christlichen Wissenschaft halten, und sie vor dieser Lehre zu warum — d. h. vor ihrer eignen Auffassung von derselben.

Nichts liegt den Christlichen Wissenschaftern ferner, als ihren Mitmenschen im Punkte ihrer religiösen Anschauungen Vorschriften machen zu wollen. Heutzutage, wo es so viele Sekten gibt, sollte unter allen Bekennern Christi Jesu Duldsamkeit und brüderliche Liebe herrschen. Jede Religionslehre sollte nach ihren Resultaten beurteilt werden. Diejenigen, die an der Christlichen Wissenschaft Anstoß nehmen, täten gut, des Rats zu gedenken, den Gamaliel vor neunzehnhundert Jahren gab: „Ist der Rat oder das Werk aus den Menschen, so wird's untergehen; ist's aber aus Gott, so könnet ihr's nicht dämpfen; auf daß ihr nicht erfunden werdet, als die wider Gott streiten wollen.”

Wir behaupten nicht, daß die große und aus intelligenten Menschen bestehende Anhängerschaft der Christlichen Wissenschaft an sich ein Beweis für den göttlichen Ursprung dieser Wissenschaft sei. Ebensowenig ließe sich aus dem Wachstum und der schnellen Verbreitung des ursprünglichen Christentums allein ein solcher Schluß ziehen. Die Verheißung Christi Jesu lautet: „Und Ich, wenn ich erhöhet werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen.” Das in der Christlichen Wissenschaft zur Darstellung kommende Christus-Ideal ist es, was die Mengen zu sich zieht. Die Christliche Wissenschaft hat, wie das ursprüngliche Christentum, aus bösen Menschen gute Menschen und aus guten Menschen bessere Menschen gemacht. Sie hat kranke Menschen gesund und gesunde Menschen gesünder und glücklicher gemacht. Sündige, leidende, dahinschmachtende Sterbliche begrüßen naturgemäß mit Freuden das Kommen ihres Erlösers; daher die große Zahl derer, die sich der Christlichen Wissenschaft zugewandt haben.

Ich gehörte bis ins reife Mannesalter einer der älteren Konfessionen an und widmete mich dem Predigtamt. Etwa acht Jahre lang verkündigte ich das Evangelium, insoweit ich es verstand. Es gab eine Zeit, da ich viele der verbreiteten irrigen Ansichten über die Christliche Wissenschaft teilte und infolgedessen Mrs. Eddy und alles, was sie lehrte, gründlich haßte. Dieser Haß wurde verstärkt durch das Lesen zahlreicher Bücher und Artikel aus der Feder derer, die die Christliche Wissenschaft in ihrer eignen Weise auslegten und ihrer falschen Auffassung entsprechend darstellten. Hier möchte ich nun bemerken, daß ich nach langjähriger Erfahrung in der alten Kirche und nach dem Lesen so ziemlich jedes kritischen Buches oder Artikels über die Christliche Wissenschaft sowie nach genauester Prüfung der Lehren Mrs. Eddys noch keinen Gegner der Christlichen Wissenschaft gefunden habe, der diese Lehren richtig dargelegt hätte.

Tatsächlich widersetzen sich diese nicht der Christlichen Wissenschaft, sondern ihrer eignen falschen Auffassung von derselben. Die Ergebnisse meines Beitritts zu dieser Konfession sind in kurzem folgende: Mein Glaube an jede Grundlehre der Bibel ist nicht geschwächt sondern vielmehr gestärkt worden, ich habe Heilung von verschiedenen körperlichen Krankheiten an mir erfahren und bin jetzt von Unduldsamkeit frei, so daß ich weder gegen meine andersdenkenden Mitmenschen noch gegen ihre Religion ein Gefühl der Bitterkeit hege. Hierfür bin ich von Herzen dankbar.

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