Nirgends findet sich eine bestimmtere Widerlegung der vielfach geäußerten Behauptung, daß die Christlichen Wissenschafter nicht beteten, als auf Seite 133 von „Miscellaneous Writings,“ wo Mrs. Eddy in einem Brief an einen Herrn, der die Christlichen Wissenschafter angegriffen und unsre Führerin „die gebetlose Mrs. Eddy” genannt hatte, die Aussagen dieses Beurteilers als falsch zurückwies und ihren Nachfolgern die Versicherung gab, daß sie täglich in Gebets- gemeinschaft mit Gott stehe. „Dreimal täglich,” schreibt sie, „ziehe ich mich zurück, um für die Kranken und Bekümmerten den Segen Gottes zu erflehen, das Antlitz nach dem Jerusalem der Wahrheit und Liebe gerichtet, in stillem Gebet zu dem Vater, ‚der in das Verborgene siehet,‘ mit dem kindlichen Vertrauen, daß Er es vergelten wird ‚öffentlich.‘ Inmitten der drückenden Sorgen und schweren Arbeit wende ich mich fortwährend um Führung an die göttliche Liebe, und finde Ruhe.”
Zum weiteren Beleg dafür, daß die Christlichen Wissenschafter keine gebetlosen Menschen sind, diene Artikel VIII, Abschnitt 4 unsres Kirchenhandbuchs, wo unsre Führerin uns ein Gebet zum täglichen Gebrauch vorschreibt. Wir lesen da: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, täglich zu beten: ‚Dein Reich komme;‘ laß die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!” Und im ersten Abschnitt des gleichen Artikels ermahnt sie zu täglichem Wachen und Beten, „um von allem Übel erlöst zu werden.” Sodann erwähnt sie in Wissenschaft und Gesundheit aus Seite 442, Zeile 35–37, einen sehr wichtigen Gebetsgegenstand, über den sie dann im Kirchenhandbuch, Artikel VIII, Abschnitt 6, weitere eindringliche Worte redet. Das Kapitel über das Gebet in Wissenschaft und Gesundheit ist eins der herrlichsten und für Anfänger wohl das ansprechendste im ganzen Buch. Es weist fortwährend auf die biblische Ermahnung hin: „Betet ohne Unterlaß,” und am Schluß findet sich jene herrliche geistige Auslegung des Gebets des Herrn, die schon so manchem traurigen Herzen Trost und Heilung gebracht hat.
Wer in Mrs. Eddys Schriften die vielen Stellen über das Beten nachschlägt, muß zu der Überzeugung kommen, daß das Gebet für sie „des Christen Lebensodem” war, wie ein Dichter es nennt. In ihrer Botschaft von 1901 an Die Mutter-Kirche schreibt sie auf Seite 19: „Ich weiß, daß das Gebet den Suchenden der göttlichen Liebe näher bringt;” und auf Seite 28: „Nur dadurch, daß wir um das Himmelreich In uns und auf Erden beten, es erwarten und es herbeiführen helfen, betreten wir den geraden und schmalen Weg, von dem der Meister sagt: ‚Wenige sind ihrer, die ihn finden‘.”
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