Der Zeitbegriff sollte nur als eine Gelegenheit betrachtet werden, Gott, das Gute, besser erkennen zu lernen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 246 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn man das Leben nach Sonnenjahren bemißt, begeht man einen Raub an der Jugend und gibt das Alter der Häßlichkeit preis. ... Der Mensch, der vom unsterblichen Gemüt regiert wird, ist immer schön und groß. Jedes kommende Jahr bringt Weisheit, Schönheit und Heiligkeit zur Entfaltung.” Die Behauptung, daß eines Menschen Leben auf eine gewisse Anzahl von Jahren beschränkt sei, beruht auf einer falschen, sterblichen Annahme. Einen vollständigen Kreislauf der Erde um die Sonne nennen wir ein Jahr; aber warum sollte sich die Erde nicht tausend-, ja millionenmal um die Sonne drehen können, ohne das Leben des Menschen auch nur im geringsten zu beeinflussen? Es ist klar, daß die Bewegung der Erde an und für sich nichts bewirken kann; der universelle Glaube der Menschheit an den Einfluß des Dahineilens der Jahre ist es, auf den die uns allen wohlbekannten Alterserscheinungen zurückzuführen sind.
Weitaus die meisten Menschen halten zäh an der Überzeugung fest, daß die Zeit des Menschen Gesundheit, Kraft und Lebensdauer beeinflusse; daß die Veränderungen, die von der Kindheit bis zur Reise an Geist und Körper stattfinden, zu erhöhten Geistes- und Körperkräften führten, daß aber nach erlangter Reife Rückgang und Verfall unausbleiblich sei. Dies lehren die Medizin, die schulmäßige Theologie und die sogenannten Naturwissenschaften. Die allgemein herrschende Anschauung, die gewissen materiellen Zuständen (unter denen die Vorstellung von Zeit vorherrscht) Macht einräumt, Krankheit zu verursachen, erzeugt eine nahezu allgemeine Furcht vor diesen Zuständen. Bewußt oder unbewußt gehegte Furcht ist in Verbindung mit Unwissenheit und Sünde die Ursache aller Krankheit, alles Verfalls und Todes. Genau in dem Maße, wie Furcht, Sünde und Unwissenheit aus dem menschlichen Bewußtsein ausgeschieden werden, wird Krankheit verhütet und überwunden und die Langlebigkeit erhöht.
Die Arzneimittellehre teilt die Krankheiten in Klassen ein, gibt ihnen Namen und bestimmt, daß je nach ihrer Art eine kürzere oder längere Zeit verstreichen müsse, ehe Heilung stattfinden könne. Dann versucht sie, mit materiellen Mitteln zu heilen, obwohl jetzt allgemein eingesehen wird, daß diese nur lindernd wirken. Und wenn endlich die Natur die Krankheit geheilt zu haben scheint, ist man vor der Wiederkehr des Übels keineswegs sicher. Die Christliche Wissenschaft jedoch heilt dauernd, indem sie Furcht, Sünde und Unwissenheit aus dem menschlichen Bewußtsein entfernt, mit andern Worten, die Ursache der Krankheit zerstört.
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