Infolge Einberufung meines Mannes für die ganze Dauer des langen Krieges waren wir, wie so viele Familien, auf Jahre auseinander gerissen. In dieser, für die Frauen, so trostlosen Zeit, wurde ich nun noch von einer schweren Krankheit heimgesucht. Mein körperlicher Zustand verschlimmerte sich trotz aller mir verordneten und von mir genommenen Heilmittel zusehends, die Kräfte schwanden durch die täglichen und mit nichts zu stillenden Blutungen mehr und mehr dahin. Der Krieg hatte einen großen Mangel an besonders männlichen Landarbeitern im Gefolge. Konnte ich in den ersten Kriegsjahren noch selber im Felde, auf dem Hof und im Garten unermüdlich mit tätig sein, so mußte ich diese so dringend nötigen und mir so lieb gewordenen Arbeiten nicht nur bald einstellen, sondern leider auch die Arbeitsaufsicht aufgeben. Dies empfand ich besonders schwer in der Zeit der Ernte.
Ich ließ nichts unversucht, Heilung von meinem Leiden zu finden, doch alle Menschenhilfe und Kunst versagten. Da lernte ich die Christian Science kennen, kam durch freundliche Unterweisungen der Wahrheit näher und fühlte, daß die unendliche göttliche Liebe bei uns war. Man hört oft sagen: „Not lehrt beten.“ Und dem ist so. Ich wandte mich an einen Vertreter um Beistand; schon die ersten Fernbehandlungen hatten sichtbaren Erfolg.
Die Christian Science hat mich nicht nur zu einem gesunden, sondern vor allem zu einem frohen und glücklichen Menschen gemacht. Aber nicht nur ich habe dieses durch nichts zu ersetzende frohe Empfinden, der Gatte erfreut sich wieder der lebensfrohen Gattin und die Kinder jubeln der glücklichen und gesunden Mutter zu. Doch nicht nur für die körperliche Heilung, sondern besonders für den geistigen Gewinn bin ich Gott von ganzem Herzen dankbar.
Jahre sind inzwischen vergangen, und ich war seitdem immer wohlauf und freudevoll. Möge die göttliche Liebe und Wahrheit die ganze Menschheit bereichern und segnen.—Westheeren, bei Tangermünde, a/Elbe, Deutschland.
Bald nach meiner Rückkehr aus dem Kriege verletzte ich mir bei dem Verschneiden der Weinreben ein Auge erheblich, so daß ich gezwungen war lange Zeit eine Schutzbrille zu tragen. Vor mehreren Monaten wurde ich von einem meiner Pferde, dem ich die Sielen anlegen wollte, heftig geschlagen. Ob ich nur einen oder zwei Schläge bekommen habe, weiß ich nicht zu sagen; denn ich war sogleich bewußtlos. In diesem Zustand fanden mich etwas später meine Kinder. Der hinzugerufene Arzt stellte eine Verletzung des Magens — wohl von dem ersten — und einen Hirnriß— wahrscheinlich von dem zweiten Schlag herrührend — fest. Der Magen gab alles ihm Gebotene sogleich wieder, und der Hirnriß verursachte heftige Schmerzen und Blutungen. Der Arzt, der sich sehr um mich bemühte, äußerte schwere Bedenken und meinte, daß letzten Endes eine Operation für die Hirnverletzung — immer noch eine Wiedergesundung bringen könne. In dieser trostlosen Lage gedachte meine Frau wieder ihrer eigenen wunderbaren Heilung durch die Christian Science und tat sogleich die nötigen Schritte für meinen Beistand bei demselben Praktiker, der sich ihrer vor etwa zwei Jahren in so liebenswürdiger Weise angenommen hatte. Schon nach der ersten abwesenden Behandlung ließen die heftigen Schmerzen nach, der Appetit stellte sich allmählich wieder ein und in verhältnismäßig kurzer Zeit konnte ich das Krankenlager verlassen und mich auf den Hof und in den Garten begeben. Alle die mich kannten und besuchten, waren verwundert über die schnelle und gänzliche Heilung. Auch hatte ich nicht mehr nötig, die mir so lästige Schutzbrille noch weiter benutzen zu müssen.
Verhielt ich mich anfänglich der Christian Science gegenüber ablehnend, so war ich nun eines Besseren belehrt worden. Diese Lehre wurde mir während meiner schweren Krankheit ein rechter Tröster und ich habe durch das Verständnis derselben gelernt, daß es keine Trennung zwischen Gott und dem nach Seinem Bild und Gleichnis geschaffenen Mensch gibt, durch dieses Verständnis haben wir Furcht und Traurigkeit überwunden. So mag nun auch dies Zeugnis seinen Weg in die weite Welt nehmen zur Ehre Gottes, und daß noch viele zu einem wachsenden Verständnis von Gottes Liebe und Güte kommen mögen, das sie zu einer höheren Erkenntnis Seines Wesens erhebt.