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Persönliche Verantwortlichkeit

Aus der Oktober 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie oft sinkt uns der Mut, wenn wir uns von der Annahme beeinflussen lassen, daß etwas, das wir in der Vergangenheit getan haben, ein Fehler war, der unser ganzes gegenwärtiges und zukünftiges Leben hemmen und uns mit seinen materiellen Folgen in Banden halten kann! Wir ergeben uns widerstandslos den materiellen Zuständen, die uns bedrängen, und vergessen, daß die Christliche Wissenschaft uns die Fähigkeit verleiht, alle falschen Zustände zu berichtigen. Als Gott dem Moses erschien, verlangte er nicht von ihm, daß er den Kindern Israel helfen sollte, ihre Leiden in Ägypten zu ertragen, sondern er sagte: „Ich ... bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt.”

Gott brauchte den Israeliten nicht zu zeigen, wie sie die Mühsale und Plagen ertragen könnten, die über die Ägypter wegen ihrer materielleren Gesinnung hereinbrachen. Er bewahrte sie vor jeder Berührung damit. Und bei ihrem Auszug aus Ägypten in das Gelobte Land zog Er vor ihnen her und führte sie des Tages in einer Wolkensäule und des Nachts in einer Feuersäule. Er versorgte sie mit Nahrung und Wasser, und ihre Kleider wurden nicht alt während des Herumwanderns in der Wüste. Er ermutigte sie unaufhörlich und bewahrte sie davor, daß sie aus Mitleid mit dem Schicksal der Ägypter umkehrten. Durch Moses hatte Er den Ägyptern, ehe die Israeliten auszogen, viele Beweise Seiner Macht geben lassen, aber Er gab nicht zu, daß sich die Kinder Israel aus falschem Mitgefühl für die Ägypter ihres Erbrechts berauben ließen. Ihr Vordringen in das Gelobte Land wurde durch kein falsches Verantwortlichkeitsgefühl für das Wohlergehen und die Erlösung der Ägypter gehindert. Deren Erlösung war Gottes Werk und Er würde es in Seiner Weise tun, doch der Fortschritt der Israeliten wurde dadurch nicht im geringsten verzögert. Moses sah ein, daß es ihre Pflicht war, vorwärtszudringen und das Gelobte Land sobald wie möglich zu erreichen. Er wußte, daß sie dadurch den Heiden den sichersten Beweis von Gottes Macht liefern konnten.

Als der verlorene Sohn den Irrtum einsah, den er begangen hatte, sagte er sogleich: „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen.” Es schien ihm nicht fraglich, ob er es tun könnte, auch zweifelte er nicht, daß der Bürger einen andern Schweinehirten finden würde, und er fühlte sich nicht in falscher Weise verantwortlich für die Schweine. Er wußte, sie gehörten dem Bürger und der würde imstande sein, für sie zu sorgen. Der verlorene Sohn machte sich sofort auf den Weg, nachdem er zu dem Schluß gekommen war, daß es das Rechte sei. Er hätte sich auch zu der Annahme verleiten lassen können, daß er sich zwingen müsse, mit den Trebern zufrieden zu sein und sein Los zu ertragen, bis der Tod ihn davon befreien würde. Aber er war ein verständnisvoller Sohn, der die Liebe seines Vaters wohl kannte. Er wußte, daß sein Vater, der die Fülle hatte, ihm seine Fehler nicht anrechnen und ihm angemessene Nahrung und ein behagliches Heim geben würde. Er hatte keine Angst, daß sein Vater sagen würde: Mein Sohn, du hast einen schweren Fehler begangen; ich habe zwar alles und mehr, als ich brauche, aber dein Betragen hat dich einstweilen von dem Genuß dieser Dinge abgeschnitten. Du mußt viele Jahre warten, ehe du darauf Anspruch machen kannst! Erst mußt du lernen, dich mit Trebern zufrieden zu geben, auf die dich deine jugendliche Torheit beschränkt hat; du mußt lernen, dein ganzes Glück in der hoffnungsvollen Erwartung zu finden, daß du einst in ferner Zukunft diese guten Dinge erlangen und dich daran erfreuen wirst!

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