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Nicht Wettbewerb, sondern Zusammenwirken

Aus der Februar 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist eine allgemeine Annahme, daß die Menschen im Wettbewerb miteinander leben müssen. Der Geist des Wetteiferns wird nicht nur in der Schule all die vielen Jahre hindurch ermutigt, wir finden ihn auch in der Familie, im Geschäft, unter den Völkern und sogar in der Kirche. Und immer besteht sein Streben darin, alles was nur erreichbar ist, für die eigne Person zu erzielen und an niemand und nichts zu denken als an sich selbst. Ausdrücke wie „Wettbewerb ist die Seele des Handels” und „freundlicher Wettbewerb” sind äußerst irreführend. Es ist sehr zu bezweifeln, ob es überhaupt freundlichen Wettbewerb geben kann, da jeder Wettbewerb bald zu Wettstreit wird. Wettstreit aber führt leicht zur Anwendung unerlaubter Mittel und damit zu Unredlichkeit, schließt also jedes Element freundlicher Beziehungen aus und macht vielmehr den Weg zu Verdruß und Sorgen frei. In ihrer Botschaft an Die Mutter-Kirche vom Jahre 1902 (S. 4) sagt Mrs. Eddy: „Wettbewerb im Handel, Falschheit in Ratssitzungen, Unehrenhaftigkeit unter Nationen, Unehrlichkeit bei Unternehmungen — alles fängt mit der Frage an:, Wer soll der Größte sein?‘”

Wenn wir durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erkennen lernen, daß der Mensch geschaffen wurde, um mit seinen Mitmenschen zusammenzuwirken und nicht im Wettbewerb mit ihnen zu stehen, dann sehen wir ihn in einem ganz andern Lichte. Wir erkennen ihn dann als Gottes Idee, die im Streben nach dem gleichen Ziel mit andern harmonisch zusammen arbeitet und nie daran denkt, wieviel Vorteil sie für sich selbst aus der Arbeit erringen kann, sondern vielmehr daran, wieviel sie von sich aus zum Wohle der andern beisteuern kann. Mit andern Worten, wir sehen, daß der Mensch Paulus Vorschrift gehorcht: „Niemand suche das Seine, sondern ein jeglicher, was des andern ist.”

Die Christlichen Wissenschafter sollten alle für denselben Zweck arbeiten, nämlich, andern das Verständnis der Wahrheit zu übermitteln, das ihnen so viel Segen gebracht hat. Es sollte ihnen gar nicht darauf ankommen, von welchem Platz aus sie diese Arbeit durchzuführen haben, ob in der Familie, im Geschäft oder in der Kirche, noch ob es sich um bedeutende oder unbedeutende Angelegenheiten handelt, denn eine ist so wichtig wie die andre. Und nur in dem Maße, wie jeder sein Teil willig und nach bestem Können vollbringt, erreichen wir das Ziel, nach dem wir alle streben sollten, nämlich die Welt zu einer besseren Wohnstätte zu machen. Während Wettbewerb mit Zwiespalt, Verdruß und Sorgen verbunden ist, führt Zusammenwirken stets zu Frieden, Glück, Vertrauen und Erfolg. Laßt uns deshalb stets bedenken, daß wir zum Zusammenwirken da sind und nicht, um miteinander im Wettbewerb zu stehen.

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