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Gott ist unveränderliches Prinzip

Aus der August 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie herrlich ist für eine Welt des scheinbaren Wechsels und Verfalls die Offenbarung, daß Gott unveränderlich ist! Alles, was das menschliche Auge wahrnimmt, alles, dessen sich das sogenannte menschliche Gemüt bewußt zu sein glaubt, das alles schwindet dahin; nur Gott, das göttliche Prinzip des Weltalls, bleibt auf ewig bestehen. Die zivilisierte Welt gerät in Aufregung, wenn die Überreste eines Königs, der vor dreitausend Jahren lebte und starb, ausgegraben werden, und blickt mit beinahe ehrfurchtsvollem Staunen auf die irdische Hülle, die dem gewöhnlichen Vorgang des Verfalls solange widerstanden hat. Und doch weiß die Welt gar wohl, daß der Verfall nur zeitweilig aufgehalten wurde, denn keine Form der Materie kann auf unbestimmte Zeit fortbestehen. Was die Menschen bestenfalls zur Erhaltung der Vergangenheit tun können, ist schließlich, die geschichtlichen Tatsachen aufzuzeichnen und sie dem Menschengeschlecht zur immerhin unsicheren Verwahrung zu hinterlassen. Aber—„der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen.”

Für den menschlichen Sinn ist es ein Wunder, daß durch die Christliche Wissenschaft Gott endgültig geoffenbart worden ist. Die sogenannten körperlichen Sinne zeugen nur vom Äußerlichen, geben sich lediglich mit vorübergehenden Formen der materiellen Annahme ab. Wie wurde nun aber Gott den Menschen geoffenbart? Durch den geistigen Sinn. Der geistige Sinn allein hat all die Kenntnis ans Licht gebracht, die die Menschheit besitzt; nur der geistige Sinn erkennt und versteht die Wahrheit, und zwar ohne jede Mitwirkung der sogenannten materiellen Sinne. Und dieser wirkliche Sinn hat Gott als das unveränderliche Prinzip geoffenbart. Da Gott unveränderliches Prinzip ist, so ist Seine Schöpfung ebenfalls unveränderlich; daher konnte auch Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, in Unity of Good (S. 61) schreiben: „Das göttliche Prinzip und der Geist und der geistige Mensch sind unveränderlich — sie kennen weder Vorwärtsgehen noch Rückwärtsgehen noch Stillstehen.”

Es war Mrs. Eddys großes Vorrecht, die unveränderliche Natur Gottes zu entdecken, und um diese zu bezeichnen, legte sie Ihm den Namen Prinzip bei. Dieses Wort drückt sein allumfassendes Wesen aus und schließt in seiner Unermeßlichkeit die Ideen von Ursache sowohl als von Wirkung in sich. Gott, das göttliche Prinzip, ist also das unendliche Wesen, der Schöpfer einschließlich der Schöpfung, die Ursache einschließlich der Wirkung. Folglich besteht in Wirklichkeit nur ein unveränderliches, geistiges Weltall, was Paulus erkannte, als er an die Römer schrieb: „Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.”

Wird einmal die Wahrheit über Gott angenommen, so muß sich als Folge davon im menschlichen Bewußtsein eine Umwandlung vollziehen. Der Sterbliche, der eine Ahnung von der Wahrheit über die Allheit und Beständigkeit des Prinzips bekommen hat, fängt an, seine materiellen Annahmen abzustreifen. Infolgedessen erlangt er allmählich eine bessere Gesundheit, ein erhöhtes Freisein von Sünde und kann schließlich den Sieg über den Tod gewinnen. Er versteht nun, daß das Reich Gottes inwendig in ihm ist, daß es ein Zustand des geistigen Verständnisses ist. Der neue Ausblick wird sein ganzes Leben umgestalten, er wird sich im Geschäft wie zu Hause fühlbar machen und alle menschlichen Beziehungen umwandeln und veredeln. Wem einmal die Wahrheit geoffenbart ist, der hat eine gewisse Vorstellung von dem neuen Himmel und der neuen Erde, von denen der Offenbarer Johannes spricht; und kein Beweisgrund des materiellen Sinnes, sei er noch so geschickt, vermag ihn je daran zu hindern, die göttliche Wirklichkeit besser zu erkennen. Das Verständnis von Gott als unverrückbares, ewiges, unveränderliches Prinzip ist wissenschaftliche Erkenntnis; daher die Bezeichnung: Christliche Wissenschaft.

Manche Leute glauben, die Wahrheit, daß Gott Liebe ist, werde dadurch beeinträchtigt, daß man von Ihm als dem göttlichen Prinzip spricht. Aber man denke einmal darüber nach: könnte die Liebe ganz und gar zuverlässig und liebenswert sein, wenn sie nicht unveränderliches Prinzip wäre? Wäre die göttliche Liebe auch nur im geringsten veränderlich, so würde sie nicht mehr zuverlässig sein. Auf gleiche Weise ist die Wahrheit, da sie göttliches Prinzip ist, vollkommen zuverlässig, und auch das Leben. Im unveränderlichen Leben gibt es nichts als Tätigkeit, Lebenskraft, Stärke, und jede dieser Eingenschaften ist unbegrenzt und vollkommen, denn Leben ist göttliches Prinzip. Kein Wunder, daß unsre geliebte Führerin in Miscellaneous Writings (S. 124) sagte: „Denn, wo ist so ein mächtiger Gott, als du, Gott, bist!‘ unveränderlich, allwissend, allgerecht, allbarmherzig, das ewig-liebende, ewig-lebende Leben, Wahrheit und Liebe.”

Die Erkenntnis, daß das Verständnis von Gott nunmehr in ein wissenschaftliches System gebracht worden ist — mit andern Worten, daß es Wissenschaft ist — ermöglicht es uns, jede Lebensaufgabe richtig zu lösen. Das Verfahren besteht darin, daß man die Wahrheiten des göttlichen Prinzips auf jede sich einstellende Schwierigkeit anwendet. Angenommen, es käme eine Krankheitsannaheme in Betracht. Was ist diese Annahme im Lichte des Verständnisses vom göttlichen Prinzip? Unterstützt das Prinzip, das unveränderliche Gute, eine Annahme, die nicht gut ist? Nein! Dann ist die Krankheit also ohne Grundlage und unwirklich. Werde dir der Gegenwart des göttlichen Prinzips klar genug bewußt, und die falsche Annahme verschwindet. Handelt es sich um Sünde, so wird die Aufgabe in gleicher Weise gelöst wie im Falle von Krankheit. Wird Sünde vom Prinzip, dem ganz und gar vollkommenen Gemüt, unterstützt? Nein! Dann ist Sünde eine falsche Annahme, ein Trugbild des materiellen Sinnes. Wenn man sich auf diese Weise die Wahrheit über das Prinzip vergegenwärtigt, so müssen die schlimmen Annahmen, welcher Art sie auch seien, verschwinden. Auf ähnliche Weise lassen sich alle Schwierigkeiten, denen man im Leben begegnet, durch die göttliche Wissenschaft lösen; denn, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 128) schreibt: „Die Wissenschaft bezieht sich auf Gemüt, nicht auf die Materie. Sie ruht auf einem feststehenden Prinzip und nicht auf dem Urteil falscher Empfindung.” Wie dankbar sind doch alle Schüler der Christlichen Wissenschaft für die Erkenntnis von Gott als dem unveränderlichen Prinzip! Sie freuen sich über alle Maßen, daß „der Herr hat seinen Stuhl im Himmel bereitet, und [daß] sein Reich herrschet über alles.”

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