Wie herrlich ist für eine Welt des scheinbaren Wechsels und Verfalls die Offenbarung, daß Gott unveränderlich ist! Alles, was das menschliche Auge wahrnimmt, alles, dessen sich das sogenannte menschliche Gemüt bewußt zu sein glaubt, das alles schwindet dahin; nur Gott, das göttliche Prinzip des Weltalls, bleibt auf ewig bestehen. Die zivilisierte Welt gerät in Aufregung, wenn die Überreste eines Königs, der vor dreitausend Jahren lebte und starb, ausgegraben werden, und blickt mit beinahe ehrfurchtsvollem Staunen auf die irdische Hülle, die dem gewöhnlichen Vorgang des Verfalls solange widerstanden hat. Und doch weiß die Welt gar wohl, daß der Verfall nur zeitweilig aufgehalten wurde, denn keine Form der Materie kann auf unbestimmte Zeit fortbestehen. Was die Menschen bestenfalls zur Erhaltung der Vergangenheit tun können, ist schließlich, die geschichtlichen Tatsachen aufzuzeichnen und sie dem Menschengeschlecht zur immerhin unsicheren Verwahrung zu hinterlassen. Aber—„der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen.”
Für den menschlichen Sinn ist es ein Wunder, daß durch die Christliche Wissenschaft Gott endgültig geoffenbart worden ist. Die sogenannten körperlichen Sinne zeugen nur vom Äußerlichen, geben sich lediglich mit vorübergehenden Formen der materiellen Annahme ab. Wie wurde nun aber Gott den Menschen geoffenbart? Durch den geistigen Sinn. Der geistige Sinn allein hat all die Kenntnis ans Licht gebracht, die die Menschheit besitzt; nur der geistige Sinn erkennt und versteht die Wahrheit, und zwar ohne jede Mitwirkung der sogenannten materiellen Sinne. Und dieser wirkliche Sinn hat Gott als das unveränderliche Prinzip geoffenbart. Da Gott unveränderliches Prinzip ist, so ist Seine Schöpfung ebenfalls unveränderlich; daher konnte auch Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, in Unity of Good (S. 61) schreiben: „Das göttliche Prinzip und der Geist und der geistige Mensch sind unveränderlich — sie kennen weder Vorwärtsgehen noch Rückwärtsgehen noch Stillstehen.”
Es war Mrs. Eddys großes Vorrecht, die unveränderliche Natur Gottes zu entdecken, und um diese zu bezeichnen, legte sie Ihm den Namen Prinzip bei. Dieses Wort drückt sein allumfassendes Wesen aus und schließt in seiner Unermeßlichkeit die Ideen von Ursache sowohl als von Wirkung in sich. Gott, das göttliche Prinzip, ist also das unendliche Wesen, der Schöpfer einschließlich der Schöpfung, die Ursache einschließlich der Wirkung. Folglich besteht in Wirklichkeit nur ein unveränderliches, geistiges Weltall, was Paulus erkannte, als er an die Römer schrieb: „Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.”
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