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Ich wurde durch den Beistand einer Vertreterin der Christlichen Wissenschaft...

Aus der August 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich wurde durch den Beistand einer Vertreterin der Christlichen Wissenschaft sehr rasch von einem ernsten Augenleiden geheilt, nachdem ich mehrere Jahre lang viel Schmerzen erlitten und schließlich teilweise die Sehkraft eingebüßt hatte. Während dieser Zeit waren alle zu Gebote stehenden Fachärzte herangezogen und jede denkbare Behandlung versucht worden, aber ohne dauernde und mit nur geringer zeitweiliger Erleichterung. Mehrere Augenärzte kamen in gemeinsamer Beratung dahin überein, daß anscheinend keine Befreiung von dem Schmerz und keine völlige Besserung der Beschwerden beim Sehen zu erhoffen sei.

Die Christliche Wissenschaft war mir vorher schon von Freunden empfohlen worden, aber ich hatte sie als für meinen Fall nicht passend abgelehnt. Einmal, ehe der Zustand meiner Augen so schlimm wurde, wohnte ich auch einem christlich-wissenschaftlichen Zeugnis-Abend bei. In dieser Versammlung gab ein Mann ein Zeugnis ab, der von der Gewohnheit des Trinkens geheilt worden war, was einen tiefen Eindruck auf mich machte. So wurde ich schließlich dazu gebracht, eine Vertreterin der Christlichen Wissenschaft aufzusuchen. Als ich sie fragte, ob sie mich heilen könne, erwiderte sie, sie könne es nicht, aber Gott könne es. Ich glaubte, ich wüßte auch etwas von Gott, da ich seit meiner Kindheit Mitglied einer Kirche gewesen war und verhältnismäßig tätig darin mitgearbeitet hatte. So kam mir die Sache recht geheimnisvoll vor, und dieser Eindruck verstärkte sich noch, als die Dame in tiefem Schweigen ihr Haupt neigte. Sie hatte mich gebeten, während der Behandlung zu lesen, aber das Buch lag ungeöffnet auf meinem Schoß, während ich innerlich kämpfte zwischen der anscheinenden Sinnwidrigkeit einer solchen Behandlung und dem wirklich jammervollen Verlangen nach Befreiung von den Augenschmerzen und von der Furcht vor schließlicher Erblindung. Ich verließ die Vertreterin mit einem freundlicheren Gefühl für sie und ihr Verfahren, obgleich ich noch nicht sicher war, daß ich ihrer Einladung, am nächsten Tage zu einer weiteren Behandlung wiederzukommen, folgen würde. Ich ging jedoch wieder hin, weil ich eine Erhebung und eine Aufmunterung empfand, die ich weder verstehen noch übersehen konnte. Nach der zweiten Behandlung hörte der Schmerz in den Augen auf, und als ich an diesem sonnigen Nachmittag in südlicher Richtung die Straße entlang ging, mit unbedeckten Augen gerade der Sonne entgegen und in vollkommenem Wohlbefinden, da kam ich mir tatsächlich wie neu geboren vor. Nach der Behandlung am dritten Tage legte ich meine Brille, meine Übungsgläser und sonstigen Hilfsmittel beiseite, hörte mit dem Kaltwasserbädern für die Augen auf, die als so unerläßlich erachtet worden waren, um Entzündung zu vermeiden, und konnte selbst abends bei künstlichem Licht schriftliche Arbeiten erledigen, ohne den geringsten Schmerz oder eine Schädigung meines Sehvermögens zu verspüren. Das ist nun über zwölf Jahre her, und seitdem habe ich keine Brille mehr getragen, noch auch nur einen Augenblick lang etwas von dem alten Leiden gemerkt.

Eine andre bemerkenswerte Heilung ereignete sich im Frühjahr 1914. Als ich mit einer ziemlich schweren Last von Verpflegungsmitteln und Werkzeugen einen steilen Berghang auf Schneeschuhen hinabfuhr, stürzte ich so ungeschickt, daß ich mir einen Knöchel schwer verrenkte und verzerrte. Nachdem ich einige Minuten verweilt und einen Teil meiner Last meinem Gefährten gegeben hatte, brachte ich es zuwege, weiterzugehen, obgleich unter ziemlichem Schmerz und Unbehagen. Nach etwa einer Meile machten wir bei einem Flußlauf im Schnee Rast zum Frühstücken. Als wir weitergehen wollten, was der Knöchel geschwollen und ziemlich steif, und jede Bewegung war äußerst schmerzhaft. Ich entdeckte nun, daß ich der Schmerzen wegen den Fuß nicht auf den Schnee setzen konnte, ebensowenig konnte ich die Schneeschuhe tragen oder meinen Teil der Last. Auf meine Bitte ging mein Gefährte wohl über eine Meile weiter bis zu einer Wache, um von dort aus telefonisch um christlich-wissenschaftlichen Beistand zu bitten sowie ein Gefährt oder ein sonstiges Beförderungsmittel zu bestellen. Da ich in dem Schnee keinen bequemen Ruheplatz finden konnte, schleppte ich mich an zurechtgemachten Krücken vorwärts, wobei ich fürchterliche Schmerzen ausstand, besonders wenn der Fuß zufällig mit etwas in Berührung kam. Trotzdem ich mein Bestes versuchte, die Wahrheit, wie wir sie in der Christlichen Wissenschaft verstehen, zu erklären und mir zu vergegenwärtigen, machte ich wenig Fortschritte und sank verzweifelt auf den ersten trockenen Platz nieder, den ich erreichen konnte. Mitten in dem scheinbaren Toben des Schmerzes, der durch das Niederlassen auf den Boden eintrat, erlebte ich eine der größten Überraschungen, deren ich mich erinnere: der Schmerz hörte plötzlich vollständig auf. Ich erhob mich sofort aus der liegenden in eine sitzende Stellung, um dem Stiefel zu besehen, aber äußerlich hatte sich offenbar nichts verändert. Mit dem Aufhören des Schmerzes jedoch wurde mir die gesegnete Gegenwart Gottes ganz wirklich, was zweifellos ein Ergebnis der wirksamen Arbeit der Vertreterin in der sieben Meilen entfernten Stadt war.

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