Ich freue mich, von den vielen Segnungen und Beweisen von Gottes liebevoller Fürsorge und von Seinem Schutz zu berichten, die ich durch die Christliche Wissenschaft erfahren habe. Sie hat mich von einer sogenannten unheilbaren Krankheit geheilt, nachdem ärztliche Kunst versagt hatte. Ich war das Jüngste in einer Familie mit vielen Kindern, von denen sechs starben, ehe sie das Alter von sieben Jahren erreicht hatten. Von meiner Geburt an erwartete niemand, daß ich lange leben würde, da ich ein zartes, kränkliches Kind war. Unser Hausarzt erklärte: „Das Kind hat keine Lebensfähigkeit, keine Kraft. Das hat sie von ihrem Vater geerbt. Sie muß im Freien, in frischer Luft und Sonnenschein gehalten werden, wenn sie am Leben bleibt.” So wuchs ich geradezu im Freien auf. Ich konnte nie spielen oder regelmäßig zur Schule gehen, wie andre Kinder. Mit vier Jahren hatte ich Lungenentzündung, wonach meine Lungen schwach und empfindlich blieben. Ich war fast immer in ärztlicher Obhut. Schließlich wuchs ich doch heran und heiratete zum großen Leidwesen meiner Eltern, denn sie fürchteten, daß ich nicht lange leben würde. Vier Jahre später bekam ich wieder Lungenentzündung, und darauf folgte ein nervöser Zusammenbruch. Ich war beständig in ärztlicher Behandlung und hatte ein Jahr lang fast immer eine Pflegerin. Eines Tages fragte ich den Arzt, ob ich je wieder gesund werden würde und bestand darauf, daß er mir die Wahrheit sage. Nach vieler Überredung sagte er: „Sie können nie wieder gesund werden. Keine Arznei der Welt kann Sie heilen, aber durch andauernde Pflege will ich Sie solange hier halten, wie ich es vermag.” Darauf riefen wir einen andern Arzt und einen dritten, die beide gleichfalls sagten, daß sie nichts mahr tun könnten.
Damals schrieb mir eine im Westen lebende Verwandte, daß sie durch die Christliche Wissenschaft viel Hilfe erfahren hätte, und legte mir sehr nahe, es auch damit zu versuchen. Alles, was ich je über die Christliche Wissenschaft gehört hatte, war gegen dieselbe. Ich hielt sie für eine neue Modetorheit und war sehr voreingenommen dagegen. Aber mein Gatte und meine Schwester drängten mich, obgleich sie keinen besonderen Glauben daran hatten, es doch zu versuchen, was ich schließlich, sehr gegen meinen Willen, tat. Als ich die Vertreterin sah, erklärte ich: „Ich möchte, daß Sie mich völlig verstehen. Ich glaube nicht an die Christliche Wissenschaft. Ich glaube nicht an Sie noch daran, daß Sie mich heilen können. Ich will es nur meinen Gatten und meiner Schwester zuliebe tun.” Darauf fragte sie sehr gütig: „Glauben Sie an Gott?” Entrüstet erwiderte ich: „Natürlich glaube ich an Ihn!” Dann sprach sie ruhig und liebevoll mit mir über die Christliche Wissenschaft. Ich kann ihr die gütige, liebevolle Geduld nie vergelten, mit der sie mich vorwärts führte und mich dazu erweckte, mein wahres Selbst zu sehen und zu verstehen. Die Heilung kam langsam aber sicher. Ich war von dem alten Schlag der Neu-Engländer, und es schien, daß ich jeden Schritt, den ich machte, zu beweisen hatte. Und hatten nicht die Ärzte im Jahre 1897 gesagt, daß ich Auszehrung und ein Gewächs hätte!
Worte können die Dankbarkeit nicht wiedergeben, die ich Gott, unsrer Führerin, Mary Baker Eddy, und meiner Vertreterin und Klassenlehrerin gegenüber empfinde für all die Jahre der Gesundheit und des Glücks, die ich seit meiner Heilung erleben durfte sowie auch dafür, daß es mir in gewissem Grade vergönnt ist, andern zu helfen.
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