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Geistiges Heilen

Aus der Mai 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der besonders hervortretenden Erscheinungen des heutigen religiösen Lebens ist die Neigung zur Ausübung des geistigen Heilens. Das Verfahren des geistigen Heilens ging der christlichen Kirche früh verloren; und es wurde erst durch Mrs. Eddys Entdeckung der Christlichen Wissenschaft im Jahre 1866 der Welt wiedergegeben. Sehr viele Jahre hindurch war die Materie in der Tat das einzige beim Heilen der Kranken angewandte Mittel. Zum Gebet hat man wohl nur bei tieferer religiöser Gesinnung oder in der äußersten Not seine Zuflucht genommen; aber es war nicht das Gebet geistigen Verständnisses; denn zu oft wurde Gott als aller Wahrscheinlichkeit nach für das Übel verantwortlich angesehen. Man hoffte, Er könnte nachgeben oder den sogenannten materiellen Gesetzen, die die Ursache und Fortdauer der Krankheit vermutlich bestimmten, entgegenwirken; aber man konnte nicht bestimmt damit rechnen, da Er sich anscheinend von denselben wandelbaren und unsicheren Beweggründen leiten ließ, die die Menschheit kennzeichneten!

Es ist allen, die vorurteilslos in den Evangelien des Neuen Testaments forschen, sofort klar, daß Christus Jesus nicht der Annahme huldigte, daß Gott wandelbar ist und das eine Mal das Gebet erhört, das andere Mal aber nicht. Auch kann man vernünftigerweise nicht annehmen, daß Gott auf die Bitten des Meisters hörte und sie gewährte, weil er Christus Jesus war und nicht jemand anders. Jesu Erfolg im geistigen Heilen beruhte nicht darauf, daß er von Gott besonders begünstigt wurde, sondern auf seinem Verständnis von Gott, dem göttlichen Prinzip, und von dem Gesetz des Prinzips, das alles wirkliche Sein regiert. Jedes einzelne der von ihm vollbrachten erstaunlichen Werke oder Wunder für den menschlichen Sinn, die in den vier Evangelien berichtet sind, und von denen viele Heilungen waren, war das Ergebnis eines genauen geistigen Verständnisses von Gott und Seinem Gesetz, das er auf die ihm sich bietenden Fälle wissenschaftlich anwandte. Ob die Krankheit Blindheit, Taubheit, Fieber, Wassersucht, Aussatz, Gicht, Mondsucht, Blutfluß war, oder ob es sich um Totenerweckung handelte, Jesus wandte das Gesetz des Prinzips an und zerstörte dadurch den Irrtum oder die Irrtümer der Annahme. Und mit dem Überwinden des trügerischen Denkens durch das geistige Verständnis wurde die Gesundheit wiederhergestellt.

Jesus zeigte deutlich, daß Verfahren, das er beim Heilen der Kranken anwandte, nicht auf ihn beschränkt werden sollte, denn bei zwei Gelegenheiten sandte er tatsächlich seine Nachfolger aus, damit sie dieselben Heilungswerke täten, die er selbst vollbracht hatte. Als die Siebzig, die er ausgesandt hatte, zu ihm zurückkehrten und voller Freudigkeit die Ergebnisse ihres erfolgreichen Wirkens mit den Worten berichteten: „Herr, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen”, erwiderte er ihnen mit folgenden verheißenden und ermutigenden Worten: „Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen”. Trieb Jesus mit den Hoffnungen und Erwartungen der Menschheit ein unredliches Spiel, als er diese Worte sprach, oder lenkte er aus der Tiefe seines Wissens vom göttlichen Sein heraus die Aufmerksamkeit auf die Macht hin, jeder Erscheinungsform des Bösen zu widerstehen und sie zu überwinden, — auf die Macht, die denen zukommen würde, die dasselbe Verständnis von Gott erlangten, das er besaß? Die Christliche Wissenschaft beweist, daß das letztere wahr ist, weil sie diejenigen, die in gewissem Maße dasselbe Verständnis von der Wirklichkeit und von Gottes Gesetz haben, das Jesus besaß, mit Macht ausrüstet, die Annahmen vom Bösen genau in der Weise zu überwinden, wie Jesus es verhieß

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