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Warum planen?

Aus der Mai 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Menschen tragen das Verlangen in sich, vorauszuplanen und für die Zukunft vorauszubestimmen. Eine gewisse Sorte von Denkern gibt sich in ausgedehntem Maße dieser Art des Denkens hin. Nicht nur für sich sondern auch für alle, auf denen ihre Gedanken ruhen, vom Staatsoberhaupt bis zu ihren Geschäftsteilhabern, Freunden, Nachbarn und Familienangehörigen, legen sie sich auf einen von ihnen ausgedachten Handlungsplan fest. Der Apostel Jakobus hat sich sicher gegen diese Neigung des sogenannten menschlichen Gemüts gewandt, als er schrieb: „Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir gehen in die oder die Stadt und wollen ein Jahr da liegen und Handel treiben und gewinnen; ... dafür ihr sagen solltet: So der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun”.

Jeder muß lernen, auf diese Neigung des Planens in seinem Bewußtsein achtzugeben, das da sagt: „Morgen wollen wir” anstatt „So der Herr will, werden wir”. Je enger das Verwandtschaftsverhältnis ist, desto mehr Planen möchte oft notwendig erscheinen. Dies sieht man am besten bei der Pflege kleiner Kinder. Während der ersten Jahre des Kindes muß die Mutter auf seine Nahrung, seine Kleidung und sein Tun achtgeben; und wenn diese notwendige Pflege nicht mit Demut und Vertrauen auf die göttliche Führung geschieht, so gerät die Mutter leicht in einen Zustand gewohnheitsmäßigen Planens, der sie schließlich in einen elenden Bewußtseinszustand bringt. Würde man sagen, ein solcher Planer sei unglücklich, so wäre dies eine milde Ausdrucksweise; denn es bringt ihm doch keinen Frieden, wenn auch einer seiner Pläne in Erfüllung geht. Er fährt nur fort, neue Pläne zu schmieden und sich den Kopf zu zerbrechen, wie sie ausgeführt werden könnten. Eine solche Denkgewohnheit ist weder mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft noch mit denjenigen irgend eines andern christlichen Glaubens vereinbar.

Für die Zukunft vorausbestimmen ist gänzlich unvereinbar mit jenem in den Sprüchen Salomos zum Ausdruck gebrachten kindlichen Glauben: „Gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen”. Lange vor der christlichen Zeitrechnung suchten und fanden diejenigen, die eine wahre Auffassung von Gott hatten, bei Ihm Führung in ihren täglichen Aufgaben. Noah, der in der Arche Geborgene, Abraham als Empfänger der Engelbesucher, Mose am brennenden Busch, Samuel, der Antworter auf die Stimme Gottes, die drei von einem Stern geführten Weisen, — das sind nur einige von vielen Beispielen, die zeigen, wie das immer gegenwärtige göttliche Gemüt den Menschen Seine Pläne zu erkennen gibt. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, betrachtete alles aufdringliche Denken, das man für einen andern ohne dessen Einwilligung ausübt, als mentale Malpraxis. Sie hielt unerlaubtes Denken für einen ebenso bedenklichen Angriff auf die Rechte des Menschen wie ein Vergehen am greifbaren oder persönlichen Eigentum eines andern. Sie betrachtete es auch als eine Verletzung der Goldenen Regel, derzufolge wir anderen das tun sollen, was wir wollen, daß sie uns tun. Könnten wir uns nicht fragen: Versuche ich es, an die Stelle der Wolkensäule bei Tag und der Feuersäule bei Nacht zu treten? Ist Gott mit Seiner unendlichen Weisheit mein Führer? Ja! Führt Er dann nicht auch die anderen? Wenn wir diese Fragen ehrlich beantworten, werden wir sehen, wie wünschenswert es ist, die Gewohnheit des menschlichen Planens aufzugeben.

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