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Das Gute beweisen

Aus der September 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Beweis” ist ein in der Christlichen Wissenschaft häufig gebrauchtes Wort. Denjenigen, die erst anfangen, die herrlichen Wahrheiten dieser Wissenschaft zu erfassen, erscheint es wohl zuweilen etwas schwer verständlich. In einem [englischen] Wörterbuch lesen wir folgende Bedeutung des [entsprechenden Fremd-] Worts „demonstrieren”: „über jeden Zweifel hinaus beweisen”. Wenn wir also vom Beweisen der Christlichen Wissenschaft reden, meinen wir, daß wir die Wahrheiten beweisen, die sie offenbart. Beständig wissen, daß alle unsere geistigen, seelischen, leiblichen und wirtschaftlichen Bedürfnisse durch die Christliche Wissenschaft befriedigt werden können, ist die wahre wissenschaftliche Haltung. Da Gott das unendliche göttliche Gemüt ist, ist Er der einzige Schöpfer, und da Er die allmächtige Liebe ist, kann Er nur schaffen, was wahr und gut ist. Der Mensch ist Gottes Idee, Sein Bild und Gleichnis; daher hat er schon alles Gute, und es sollte unser höchstes Ziel sein, diese glorreiche Wahrheit im täglichen Leben zu beweisen.

Das sterbliche Gemüt möchte uns oft einreden, wir seien krank oder traurig oder befinden uns in Not. Auf Seite 494 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy lesen wir folgende Worte: „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Notdurft gestillt und wird sie immer stillen”. Aus diesen Worten haben viele Tausende in ihrem Ringen mit den hindernden und entmutigenden falschen Annahmen Kraft und Mut geschöpft. Wir wissen, daß sie wahr sind; doch als Christliche Wissenschafter müssen wir den Beweis dafür erbringen, indem wir das Gute als allgegenwärtig und als allezeit anwendbar beweisen. Um dies zu tun, müssen wir zuerst unser Denken von allem Begehren materiellen Gewinns, menschlicher Macht und Wohlbefindens in der Materie reinigen.

Wir alle haben wohl schon ähnliche Bemerkungen gehört wie: „Du mußt jetzt ein Automobil beweisen”, oder: „Dieses Haus war ein schöner Beweis”. Solche Bemerkungen könnten den Glauben erwecken, die Christlichen Wissenschafter trachten ebenso sehr nach materiellen Vorteilen wie nach dem geistig Guten; doch dies ist nicht der Fall. Armut und Verschuldung sind zweifellos irrige Zustände. Sie sollten in einem durch die Segnungen des Geistes bereicherten Leben keinen Raum finden. Unterliegt aber andererseits Reichtum und sogar Überfluß nicht einem veränderlichen Maßstab? Was dem einen als Reichtum erscheint, kann für den andern, der einen andern Wertemaßstab hat, Armut sein. Und es ist wohl gewiß, daß sehr wenige von denen, die weltlichen Reichtum besitzen, zugeben, sie hätten genug.

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