Aus tiefstem Herzen möchte ich dafür Dank sagen, daß die Christliche Wissenschaft, die leiblich und seelisch heilt, in mein Leben gekommen ist.
Tief dankbar bin ich für die Befreiung von der schmerzlichen Erinnerung an den im Jahre 1913 erlittenen Verlust meiner Häuslichkeit. Zehn Jahre lang litten wir, meine Umgebung und ich selber, unter dem Druck dieser Erinnerung. Dieses entsetzliche Heimwehgefühl, das mich mit großer Bitterkeit und Haß gegen die Urheber erfüllte, machte mich unfähig, wiederaufzubauen; aber im Jahre 1919 wurde ich, am Rande der Verzweiflung angelangt und unfähig, etwas anderes zu denken, zur Christlichen Wissenschaft geführt. Ehe ich von der Christlichen Wissenschaft wußte, glaubte ich an keinen Gott, und ich wollte von einem Gott, der mir diese Leiden schickte, nichts wissen. Dann lernte ich, daß Gott die göttliche Liebe ist, und daß Er keine Leiden schickt. Oft glaubte ich mich von diesem Irrtum frei; doch die Erfahrungen der früheren Jahre und das mit verstärkter Gewalt immer wiederkehrende Heimweh wollten mich dessen berauben, was ich gewonnen hatte.
Am Ende des Jahres 1923 stand ich wiederum vor einem Abgrund. Ich war im Begriffe, meinen Glauben zu verlieren und mich der alten Verzweiflung und Verbitterung preiszugeben. Doch Gott hatte mich nicht verlassen und reichte mir wieder Seine rettende Hand. Er führte mich zu einer Praktikerin, und als ich durch deren treue und nie versagende Hilfe gestützt wurde, verschwanden nach kurzer Zeit die Schatten der Vergangenheit. Sie wichen dem Verständnis, daß unsere Heimat in Gott ist, und ich lernte verstehen, was es heißt, „daheim zu sein bei dem Herrn”. Nach wenigen Wochen verwandelten sich die düsteren Gedanken in frohe und freudige, und heftige Leiden und schwere Lasten fielen von mir ab. Nach einem Jahre war ich von dem Ballast falschen Denkens befreit, und ich fühlte, wie meine körperliche und geistige Kraft zunahm. Ich bin glücklich, daß ich meinem Wunsche gemäß diese wiedergewonnene Kraft im Dienste dieser herrlichen Lehre anwenden darf. Ich bin dankbar für Mitgliedschaft in einer Zweigkirche und in Der Mutter-Kirche. Unaussprechlich dankbar bin ich für das Verständnis, daß der wirkliche Mensch von keiner Person beeinflußt oder geleitet werden kann, sondern von Gott allein regiert wird.
Es sind nun zwei Jahre her, daß ich durch eine einzige Behandlung von einem körperlichen Leiden geheilt wurde, woran ich jahrelang gelitten hatte. Oft ergriff mich die Furcht vor Vererbung, da sich das Bild eines sehr qualvollen Leidens, womit die Leidenszeit meiner Mutter ihren Anfang nahm, in mein Bewußtsein eingeschlichen hatte. Nachdem ich begonnen hatte, mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen, arbeitete ich über diesen Zustand, fühlte aber keine Besserung. Als ich eines Abends bei einer Praktikerin war, befielen mich die Schmerzen, die stets abends auftraten, mit solcher Heftigkeit, daß ich auf ihre Fragen mein Herz ausschüttete. Sie erklärte mir die seelische Ursache dieser Krankheit, mein falsches Denken wurde berichtigt, und noch an demselben Abend hörte dieser schmerzhafte Zustand auf, von dem ich nun vollständig geheilt bin.
Innigsten Dank sage ich der liebevollen Praktikerin, die mich mit großer Liebe zu Gott führte und mich die Werke unserer verehrten Führerin Mary Baker Eddy höher schätzen lehrte. Aus Dank für diese Befreiung von Knechtschaft soll es mein Streben sein, würdiger zu werden, in Gottes Weinberg zu arbeiten, damit ich meinen Brüdern und Schwestern die Wahrheit, die erlöst, mitteilen kann, wie sie mir mitgeteilt wurde.
Dresden, Deutschland.