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„Es soll vollbringen”

Aus der August 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie lieblich es doch ist, nach einem Regentage durch Fluren und Feldwege zu wandern! Die Sonne ergießt über die Landschaft wieder ihren Glanz und vergrößert die Freude, die durch die erfrischte und erquickte Erde überall zum Ausdruck kommt. Jeder Grashalm scheint unsere Aufmerksamkeit auf seine Lebenskraft und Frische zu lenken, während das Laub der Bäume in schimmerndem Atlasgrün von oben grüßend uns zunickt. Da und dort zwitschert und zirpt ein Vogel oder läßt seinen innigen und freudigen Gesang erschallen, einen Gesang, der ungewöhnlich fröhlich scheint. Und warum nicht? Ist seine Lieblingsbadestelle nicht rein gewaschen und wieder gefüllt? Und ist die Erde nicht erneut?

Gelegentlich einer solchen Erneuerung erkannte die Verfasserin dieser Betrachtung eines Morgens mehr als je zuvor die Schönheit und Wahrheit der folgenden wohlbekannten, schönen Verse aus dem 55. Kapitel Jesajas: „Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahinkommt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und wachsend, daß sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu essen: also soll das Wort, so aus meinem Munde geht, auch sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern [vollbringen], was mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich’s sende”. „Es soll vollbringen”!

Als sie sich dieser Verse wieder erinnerte, war nach dem Zeugnis des menschlichen Sinnes in der Tat viel vollbracht worden. Wochenlang hatte es wenig oder gar nicht geregnet, und das Gras auf den Rasenplätzen und Feldern war verwelkt und dürr. Auch die Bäume ließen ihre Krone hängen, und die Gärten verlangten besondere Pflege. Endlich kam eine Regennacht; aber nach einigen Stunden Hitze und Sonnenschein schien alles genau wie vorher. Dann folgten fast eine Woche lang ab und zu kurze Regenschauer, die jedoch das Wachstum anscheinend nur wenig förderten, bis es drei oder vier Tage lang sehr stark regnete. Die Umwandlung war wunderbar — ermutigend! Wiesen und Felder waren jetzt smaragdgrün; die Bäume und Gärten frohlockten; und an der Landstraße boten nickende Himbeersträucher ihre hellroten Fruchtkügelchen an. „Also soll das Wort ... auch sein. Es soll vollbringen”.

Gewiß sehen wir die Erde sehr oft erfrischt und erneut vor unseren Augen, ohne daß wir vielleicht viel darüber nachdenken. Der Regen vollbringt in der Tat viel! Da dies so ist, kann dann das Wort Gottes nicht unendlich wirksamer sein? „Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern [vollbringen], was mir gefällt und soll ihm gelingen, dazu ich’s sende”! Wahrlich, das Wort Gottes hat alle Kraft, da Gott allmächtig ist, und „niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du?” Niemand bezweifelt die Kraft und Vollmacht Gottes. Im Schöpfungsbericht im ersten Kapitel des 1. Buchs Mose lesen wir, daß Gott sprach, und es geschah also. Wie allmächtig das Wort Gottes doch ist!

Wir wissen, daß Jesus durch das Wort Gottes die Kranken gesund machte, die Teufel austrieb und die Toten aufweckte; und Mrs. Eddy nennt ihn auf Seite 313 unseres Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” „den wissenschaftlichsten Menschen, der je auf Erden gewandelt ist”. Doch im Geiste wahrer Demut sagte er: „Ich kann nichts von mir selber tun”. Er heilte augenblicklich mit einem Wort; aber er wußte, daß die Heilung von Gott war. Es war Gottes Wort,— und es vollbrachte!

Kein rein menschliches Wort kann heilen; aber das Wort Gottes kann heilen, und es heilt auch. Und entsprechend, wie wir unsere Gedanken mit dem Göttlichen in Übereinstimmung halten, finden wir, daß Sein Wort täglich, stündlich zu uns kommt, damit wir es anwenden. Wie oft fühlten wir, wenn wir die Bibel in Verbindung mit unserem Lehrbuch lasen, die heilende Kraft „des Wortes”? Vielleicht hatten wir dieselben Bibelstellen ohne solch heilende, befriedigende Ergebnisse oft gelesen, ehe wir begannen, uns mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen, und wir danken Gott für unser Lehrbuch, das ein geistiges Licht auf die Heilige Schrift wirft und in der Tat ein „Schlüssel” dazu ist. Bald entdecken wir, daß gerade dieser geistige Sinn heilt. Auf Seite 241 in Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Nimm der Bibel die geistige Bedeutung, und diese Sammlung von Schriften vermag für die Sterblichen ebensowenig zu tun, wie Mondstrahlen einen vereisten Fluß zu schmelzen vermögen”. Dieser geistige Sinn des Wortes Gottes vollbringt heutzutage die heilende Arbeit durch die Christliche Wissenschaft, und sein durchdringender Einfluß macht sich auf der ganzen Erde fühlbar.

Am Ende der Seite 223 in Wissenschaft und Gesundheit beginnt Mrs. Eddy mit den Worten: „Langlebigkeit nimmt zu, und die Macht der Sünde nimmt ab, denn die Welt fühlt die heilsame Wirkung der Wahrheit in allen Poren”. Wie die dürre und ausgetrocknete Erde saugt die Welt die benötigten „gnädigen Regen” auf, und überall gibt es zunehmende Beweise größerer Freiheit, Beweise, daß das Wort Gottes, der geistige Sinn der Heiligen Schrift, in der Tat vollbringt. Genau so, wie die ausgetrocknete Erde viel Wasser brauchte, um „fruchtbar und wachsend” zu werden, scheint auch das Bedürfnis der Welt sehr groß zu sein; aber wir können uns in dem Maße freuen, wie die Zeichen größerer Duldsamkeit und brüderlicher Liebe fortwährend erscheinen. Hörte man je zuvor in der Geschichte so viel vom Abschaffen des Krieges? Dachte überhaupt jemand, einige vielleicht ausgenommen, an so etwas? Dies sind nur die Zeichen des Wachstums und Fruchttragens.

Ebenso verhält es sich oft mit dem einzelnen. Der Same wird oft in dürren, unfruchtbaren Boden gesät, einen Boden, der durch jahrelange Bitterkeit, Lieblosigkeit, jahrelanges Selbstbedauern und viele andere Irrtümer ausgetrocknet ist. Er scheint vielleicht viel Begießen zu erfordern. Finden wir, daß eine anscheinend hartnäckige Annahme in uns nicht weicht, so ist dies kein Grund zur Entmutigung oder Selbstverdammung, sondern eher ein Ruf, uns im Verständnis zu erheben und den geistigen Sinn des Wortes in uns aufzunehmen. Dieser durch tägliches Lesen und geduldige Anwendung gewonnene geistige Sinn läßt den einzelnen und die ganze Welt wachsen und die Früchte der Gerechtigkeit tragen. So wie der Regen die Erde fruchtbar macht, „also soll das Wort ... auch sein”. Dies ist eine heilige Verheißung, und sie geht täglich und stündlich in Erfüllung. „Es soll vollbringen”!

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