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Petri Schwiegermutter

Aus der August 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Am Schlusse seines Evangeliums führt Markus die letzten Worte Christi Jesu an seine Nachfolger vor seiner Himmelfahrt an: „Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, ... auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden”.

Die Entdeckung der Mrs. Eddy der göttlichen, immer wirkenden Gesetze des Lebens, der Wahrheit und der Liebe, durch deren Verständnis die Kranken und die Sünder heute durch die Christliche Wissenschaft wie zur Zeit Christi Jesu geheilt werden, hat die Aufmerksamkeit der ganzen christlichen Welt auf die Pflicht sowohl des Heilens der Kranken als auch des Umwandelns der Sünder durch geistige Mittel allein, wie es der Meister gebot und bewies, hingelenkt. Sich diesen hohen und heiligen Ansporn beständig vor Augen haltend, befassen sich die Christlichen Wissenschafter hingebungsvoll mit den von Christus Jesus vollbrachten Wundern, die zusammen mit seinen Gleichnissen in den vier Evangelien einen großen Raum einnehmen.

Jedes Wunder, sorgfältig betrachtet, zeigt seine besondere Eigenart und gewährt Lehren von geheiligter und köstlicher Bedeutung. Man betrachte z. B. die Heilung der Schwiegermutter des Petrus, das Wunder, das ganz am Anfang jener drei wunderbaren Jahre des Wirkens unseres Herrn stattfand.

Nach der biblischen Erzählung kam Jesus, nachdem er seine Heimat in Nazareth verlassen hatte, wieder „nach Galiläa und predigte das Evangelium vom Reich Gottes”. Während er dem Ufer des Galiläischen Meeres entlang ging, sah er Fischer, die mit ihren Netzen beschäftigt waren. Er redete mit ihnen und lud sie ein, ihm nachzufolgen, indem er ihnen versprach, sie zu Menschenfischern zu machen. Simon Petrus und sein Bruder Andreas waren die ersten, die berufen wurden, dann folgten zwei andere Brüder, die Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes,— jener Johannes, der später der geliebte Jünger und Lebensbeschreiber des Meisters werden sollte. Es war Sonntag, als sie in die Stadt kamen, und es ist berichtet, daß sie in die Schule gingen, und daß der Heiland lehrte und vor der ganzen Gemeinde aus einem Besessenen einen unsauberen Geist austrieb. „Als die erste der christlichen Pflichten lehrte er [Jesus] seine Nachfolger die heilende Kraft der Wahrheit und Liebe”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 31 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Als sie bei dieser besonderen Gelegenheit die Schule verließen, begleitete der Meister seine soeben berufenen Schüler, und die Straßen Kapernaums entlang gehend, gelangten sie an das Haus des Petrus und Andreas, in das er mit ihnen hineinging.

Die stille Umgebung der bescheidenen Fischerwohnung kann man sich leicht vorstellen, ebenso die begierige Erwartung, mit der die Anwesenden der Worte dessen harrten, der redete, wie nie ein Mensch redete. Was der große Prophet sie weiter über Gott, den Schöpfer und Vater des Menschen, seinen Vater, ihren Vater und den Vater aller wohl lehren werde? Welches Zeichen er ihnen wohl geben werde, daß das, was er lehrte, wahr, unwiderleglich wahr sei? Hier bot sich eine Gelegenheit.

„Und die Schwiegermutter Simons lag und hatte das Fieber; und alsbald sagten sie ihm von ihr. Und er trat zu ihr und richtete sie auf und hielt sie bei der Hand; und das Fieber verließ sie, und sie diente ihnen”. Dieses Wunder, das mit wenigen, der Einfachheit der Umgebung so gut angepaßten Worten beschrieben ist, nimmt unter den Werken des großen Metaphysikers insofern eine einzigartige Stellung ein, als es berichtet, wie eine Frau, die von demjenigen geheilt wurde, der sein Leben mit selbstloser Hingebung dem Geschäft seines Vaters widmete, ihm und den anderen Anwesenden sofort diente. In der Tat war Petri Schwiegermutter dem Heiland, durch dessen klare Wahrnehmung Gottes, des Geistes, und des Menschen, Gottes geistigen Gleichnisses, sie von der Knechtschaft der Furcht und der Krankheit augenblicklich befreit wurde, zu großem Dank verpflichtet.

„Dankbarkeit ist weit mehr als eine Dankesäußerung in Worten. Taten drücken mehr Dankbarkeit aus als Worte”, schreibt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 3). Wir lesen, daß die Frau, die von Jesus geheilt wurde, in Dankbarkeit „ihnen diente” und ihnen jenes Sabbatessen vor 1900 Jahren zubereitete, wohl kaum ahnend, daß das, was sie tat, als ein aus freiem Antrieb vollbrachtes Ausgießen von Liebe und Dankbarkeit durch die Zeitgeschichte hindurch weiterberichtet werde. Und wurde sie, als sie demütig diente, während sie zweifellos auf die von Gott eingegebenen, aus dem Munde des verehrten Gastes kommenden Worte hörte, nicht immer mehr des in ihrer Mitte bekundeten seltsamen und herrlichen Friedens gewahr? Wie überglücklich doch jene wenigen Menschen gewesen sein müssen, die Augenzeugen des Beweises des Heilandes waren, des Beweises der Allheit Gottes über die Nichtigkeit des Bösen! Durch sein klares Verständnis der Allgegenwart, der Allmacht und der Allwissenheit der göttlichen Liebe öffnete ihnen der Meister die Tore des Himmels selbst und gab ihnen die beseligende Offenbarung des geistigen Seins, das vom Glauben an ein Leben im Stoff oder im Fleisch getrennt ist.

Die Christliche Wissenschaft hat die „frohen Botschaften” (engl. Bibel) vom Reiche Gottes, wie es zu Beginn des Christentums von Christus Jesus zu Kapernaum geoffenbart und ausgeübt wurde, wiedergebracht. In Übereinstimmung mit des Meisters Abschiedsgebot legen die Christlichen Wissenschafter die Hände (die geistige Kraft rechten Denkens) auf die Kranken, und im Verhältnis zu ihrer Hingebung und Treue gegen Gott und Sein geoffenbartes Wort werden die Kranken gesund, gerade wie es der Meister verhieß.

Hier erhebt sich eine angebrachte Frage: Erheben sich solche, die durch christlich-wissenschaftliche Behandlung auf so wunderbare Art geheilt und zur Nützlichkeit wiederhergestellt worden sind — und ihr Name ist Legion —, stets und dienen sie anderen? Bereiten sie ein Fest guter Dinge, damit die Hungrigen und Durstigen, die Mühseligen und Beladenen essen und satt werden können?

Man kann auf viele Arten dienen. Es ist nicht immer klug oder ratsam, über die Christliche Wissenschaft zu sprechen; aber es ist immer möglich, der Wahrheit gemäß zu leben, die Christusidee in dem Maße widerzuspiegeln, wie sich die Wahrheit dem Bewußtsein entfaltet hat. Dann können wir uns der freudigen Zuversicht hingeben, daß die Lieben unserer Umgebung zum mindesten einige Lichtblicke der göttlichen Liebe erhaschen und den umgestaltenden Einfluß der Christlichen Wissenschaft auf die menschliche Wesensart erkennen werden.

Unaufdringliche, freundliche und rücksichtsvolle Handlungen; Demut statt des früher herrschenden Eigenwillens und Stolzes; Geduld, Verzeihung, Duldsamkeit, Sanftmut; Unterlassen der Krittelei oder der Einmischung in die Angelegenheiten anderer; unter allen Umständen bestrebt sein, ein rechtes Gericht zu richten,— dies alles sind Kennzeichen der Herrschaft Christi im Herzen und in den Zuneigungen, und sie hinterlassen einen Segen für alle. Sind wir als Empfänger der Segnungen der Christlichen Wissenschaft zuweilen saumselig oder nachlässig, den Ausüber, den wir um Hilfe gebeten haben, sofort zu benachrichtigen, daß der Beweis über den Irrtum erbracht ist? Vielleicht sind wir gedankenlos, zu sehr mit uns selber beschäftigt, um Christi treuen Dienern zu dienen, die vielleicht weit reisen müssen und es immer in selbstloser Weise tun, um uns die „frohen Botschaften” des Reiches Gottes zu bringen. Was für ein Beispiel für unser Benehmen wir an der Geschichte von Petri Schwiegermutter doch haben!

Ist ein inbrünstiges Verlangen zu dienen im Herzen vorhanden, so tun wir gut, Unterweisung bei unserem Herrn zu suchen. Wenn wir von ihm lernen, dann werden wir ausgerüstet und als solche erfunden werden, die die „frohen Botschaften” des Reiches Gottes „auf Erden wie im Himmel” ausbreiten.


Du hast’s gesehen, auf daß du wissest, daß der Herr allein Gott ist und keiner mehr.—5. Mose 4:35.

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